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Medieval DeWarenne 03 - Der Wolf und die Lilie

Medieval DeWarenne 03 - Der Wolf und die Lilie

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gibt es nicht viele davon. Ich konnte Euren Vater sehen, er ist wohlauf. Ich konnte ihm Essen und Wein vom Tisch der Königin zukommen lassen.«
    »Danke.«
    »Rickard war da. Er bat mich, Eurem Vater mitzuteilen, dass er eine Armee hat ... auch Adam Orleton hat Bewaffnete um sich geschart, und mit jedem Tag melden sich mehr Kampfwillige.«
    »Das ist ermutigend.«
    »Sonst gibt es nur Schreckensnachrichten.« Brianna seufzte.
    »Heraus damit.«
    »König Edward stellte eine Armee gegen Schottland auf, die er aber gegen Thomas of Lancaster führte. Tutbury Castle wurde eingenommen, d'Amory wurde getötet. Bei Boroughbridge kam es zur Schlacht, und der Earl of Hereford fiel.« Nun zögerte Brianna. »Es scheint Euch nicht zu überraschen.«
    »Ich spürte schon vor geraumer Zeit, dass drei Grenzmark-Lords sterben würden.«
    Brianna sah in seine Augen. »Wolf, habt Ihr das zweite Gesicht?«
    »Hin und wieder sehe ich die Vergangenheit, manchmal die Zukunft«, gestand er.
    »Ihr wusstet, dass man Euch festnehmen würde und habt mir deswegen Shadow gebracht! Ihr wusstet, dass man Euren Vater gefangen nehmen würde!«
    »Wir wurden nicht gefangen genommen. Wir ergaben uns.«
    »Es tut mir so leid, dass Ihr nun John und Humphrey de Bohun den Tod ihres Vaters melden müsst.«
    »John ist nun Earl of Hereford.«
    »So ist es ... daran dachte ich gar nicht.« Sie atmete tief ein. »In der Schlacht von Boroughbridge desertierten die Truppen Lancasters. Er musste sich ergeben.«
    »Wäre uns Lancaster seinem Wort getreu zu Hilfe geeilt, hätten wir die Streitmacht des Königs geschlagen. Er hat es nicht anders verdient.«
    »Er wurde auf seiner eigenen Burg Pontrefact des Hochverrats angeklagt.«
    »Wenn Lancaster sich mit Robert Bruce und den Schotten verbündete, war er ein Verräter.«
    In Pembrokes Brief stand, dass es Beweise für ein Bündnis mit Robert Bruce gab. Wolf woher weißt du diese Dinge?
    »Vor einer Woche wurde Thomas of Lancaster enthauptet.«
    »Allmächtiger! Seit der Eroberung durch die Normannen wurde kein englischer Adliger mehr wegen Hochverrats hingerichtet.« »Ihr habt drei Tote vorausgesehen ... war Lancaster nicht unter ihnen?«
    »Ich sah drei Tote unter den Grenzmark-Baronen voraus. Mein Onkel Chirk ist der dritte.«
    »Dann wisst Ihr, dass er dahinsiecht.« Ihr wurde die Kehle eng.
    Wolf, der Briannas Betrübnis spürte, drängte es, sie zu trösten. Er hatte geschworen, nichts zu tun, um sie zu verführen, doch nun konnte er dem Verlangen, sie in die Arme zu nehmen, fast nicht widerstehen. Er stieß einen leisen Fluch aus. »Wenn Edward seinen eigenen Vetter hinrichten lässt, ist kein Adliger in England mehr vor ihm sicher.«
    »Deswegen meinte Rickard, dass Euer Vater unbedingt fliehen muss. Doch das ist unmöglich. Aus dem Tower ist noch niemand entkommen.«
    »Für einen Mortimer ist nichts unmöglich.«
    Brianna sah, das er die schwarze Kapuze überstreifte. Er blies die Kerze aus und verschwand. Unter Herzklopfen schlug sie die Decke zurück und griff nach ihrem schwarzen Umhang. Sie hatte die Absicht, Wolf Mortimer zu folgen, da sie unbedingt in Erfahrung bringen musste, wie es ihm gelang, aus seinem Gemach zu verschwinden, seinen Bewachern zu entkommen und unentdeckt wieder zurückzukehren. Sie schwang ihren Umhang um die Schultern und zog die Kapuze tief ins Gesicht, ehe sie die Tür öffnete.
    Wie nicht anders zu erwarten, war er nicht zu sehen. Sie rannte die Treppe hinunter und trat hinaus in den oberen Hof. Von ihrem Instinkt geleitet, hielt sie sich dicht an den Mauern, wie auch er es tun musste, um zum unteren Hof von Windsor zu gelangen.
    Es herrschte nächtliche Finsternis, sie sah und hörte nichts. Er bewegt sich wie ein Schatten. Hat er das von seiner Wölfin gelernt? Nein, diese Fähigkeit ist ihm angeboren. Wolf Mortimer erbte seine mystischen Kräfte von seinen keltischen Vorfahren.
    Brianna stand im Schatten eines Turmes auf dem Lower Ward und ließ ihren Blick langsam über die Wachpostenhäuser und den Kasernentrakt wandern. Dann hob sie den Blick zu den Fenstern des ersten Geschosses, in dem die Mortimers festgehalten wurden. Noch immer sah sie keine Bewegung. Nun war sie überzeugt, dass der untere Hof von Windsor leer war.
    Ihr Blick schweifte zu den Gebäuden gegenüber und blieb am Eingang zur Kapelle Edward des Bekenners haften, die der Großvater des Königs im vergangenen Jahrhundert hatte erbauen lassen. Brianna war sich ihrer Sache nicht ganz sicher, doch

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