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Medieval DeWarenne 03 - Der Wolf und die Lilie

Medieval DeWarenne 03 - Der Wolf und die Lilie

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wichtig, dass Lord Mortimer wieder Fleisch und Wein aus meiner Küche bekommt. An den übrigen Tagen ist er auf die Hungerration beschränkt.«
     
    Am Donnerstag ging Brianna in Begleitung von Alspaye in das Weinlager der Tower Wardrobe.
    »Ich ließ für Euch einen Schlüssel anfertigen, Lady Brianna. Die Königin wird gewiss gelegentlich Dinge aus den Lagerräumen brauchen, und es wäre für Euch umständlich, mich jedes Mal suchen zu müssen.«
    »Danke, Gerard. Ihr seid ja so umsichtig. Die Königin wird Eure Dienste nie vergessen.«
    Brianna hatte die schrecklichen Nachrichten, die sie von Rickard erfahren hatte, in der Hoffnung zu Papier gebracht, das Schreiben irgendwie an Roger Mortimer weiterleiten zu können. Riskant war es allemal, da die Gefahr bestand, dass der Leutnant den Brief Constable Segrave übergab, nun aber, da er ihr den Schlüssel überlassen und sich mit ihr gegen die Autorität des Tower verbündet hatte, war ihr leichter zumute.
    Als Alspaye sich bereitwillig einverstanden zeigte, den Brief weiterzuleiten, drückte sie ihm für seine Mühe zwei Goldmünzen in die Hand. Das Geld kam von Brianna, doch deutete sie an, dass es die Königin wäre, die darauf bestanden hätte, ihn zu belohnen.
    Später am Tag, als Gerard bestätigte, dass er den Brief übergeben hätte, zeigte er sich entsetzt, dass Thomas of Lancaster hingerichtet worden war. »Er ist ein Vetter des Königs!«
    Roger hat ihm die Neuigkeit anvertraut. Er würde Alspaye nicht ins Vertrauen ziehen, wenn er sich seiner Verlässlichkeit nicht sicher wäre.
    »Die Königin war niedergeschmettert. Mortimer im Kerker und Lancaster tot - nun ist in England niemand mehr sicher.«
    »Hugh Despencer beherrscht den König. Das Volk hasst die Despencers, Mylady. Wenn sich die Nachricht herumspricht, werden die Londoner den Tag verwünschen, an dem diese üblen, habgierigen Schurken aus dem Exil zurückgeholt wurden.«
    »Wenn Sir Stephen morgen mit der Königin speist, werden wir über diese Dinge kein Sterbenswort verlieren. Der Constable und das übrige London werden alles früh genug erfahren. Kommt morgen Abend um elf, Fleisch und Wein werden vorbereitet sein.«
     
    Brianna schloss die Knopfreihe im Rücken von Isabeiles hellblauem Kleid. »Eine so zarte Farbe - sie lässt Euch bezaubernd aussehen.«
    »Meinst du, ich könnte meine Lilien-Diamantbrosche tragen?«
    »Ja, natürlich! Sie wird Segrave daran erinnern, dass Ihr nicht nur seine Königin, sondern auch eine französische Prinzessin seid. Die Brosche ist wunderschön. Ich werde sie hier am Ausschnitt befestigen, damit die Aufmerksamkeit auf Euer Dekollete gelenkt wird.«
    Brianna griff nach Isabeiles Haarbürste. »Ich will Eure Locken wie ein Krönchen hochstecken und mit diesem dunkelblauen Samtband festhalten.«
    Als sie fertig war, starrte Isabelle wie gebannt ihr Spiegelbild an. »Was würde ich ohne dich machen?«
    Wie immer kam der Constable des Tower sehr pünktlich. Auf sein Klopfen hin füllte Brianna zwei Weinpokale. Isabelle setzte ein Lächeln auf und begrüßte ihn voller Wärme. »Sir Stephen, wie ich mich auf unsere Freitagabende freue!«
    Wann immer das Gespräch in den nächsten Stunden einzuschlafen drohte, ermunterte die Königin Segrave, von sich selbst zu sprechen, und dann flössen Worte und Wein in Strömen. Es wurde immer zehn Uhr, bis der Constable sich widerwillig verabschiedete, und als er ging, waren seine Lider schwer, seine Worte undeutlich und sein Gang unsicher.
    Isabelle verdrehte vielsagend die Augen. »Ich befürchtete schon, er würde im Sitzen einschlafen.« Sie lief rastlos auf und ab. »Der Abend wollte kein Ende nehmen.«
    »Ich muss rasch in die Küche und dafür sorgen, dass das Gesinde verschwindet. Ich sagte zu Alspaye, er solle um elf das Essen holen.«
    Brianna ging durch die Große Halle, und als sie die Küche betrat, sah sie mit Erleichterung, dass das Küchenpersonal schon gegangen war. Die zwei Wildvögel, die vom Abendessen übriggeblieben waren, wickelte sie in eine Leinenserviette und tat einen Laib Weißbrot dazu. Natürlich durfte im Proviantkorb auch eine Weinflasche nicht fehlen.
    Es dauerte nicht lange, und sie vernahm ein leises Klopfen. Mit dem Korb in der Hand ging sie wieder in die Große Halle und öffnete die Tür. Erschrocken trat sie zurück, als sie sah, dass der Mann in Gerard Alspayes Begleitung Roger Mortimer war. »Mylord«, hauchte sie, als die Männer eintraten.
    »Teuerste Brianna, ich bin gekommen, um

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