Meditation für Einsteiger. (Wege zu innerem Frieden) (German Edition)
atmen Sie nicht wirklich in den Bauchnabel hinein, aber die Bewegung des Zwerchfells ist bis in den Unterbauch spürbar. Konzentrieren Sie sich auf die Bewegung Ihres Nabels, der mit der Einatmung nach außen gedrückt wird, und mit der Ausatmung, wenn das Zwerchfell erschlafft, wieder einfällt.
Drücken Sie bitte Ihren Bauch nicht vor, lassen Sie einfach die natürliche Bewegung Ihres Zwerchfells zu. Erlauben Sie dem Atem, durch die Nase in den Körper zu strömen, gestatten Sie den Lungen sich zu füllen, lassen Sie zu, dass sich das Zwerchfell nach unten bewegt. Tun Sie nichts, erlauben Sie Ihrem Körper einfach, seine natürlichen Funktionen zu erfüllen.
Ist Meditation "Nabelschau"?
Diese Meditationstechnik wird oft als "Beweis" dafür angeführt, dass Meditation "Nabelschau" ist und zwangsläufig zur Abwendung von der Welt, zu Selbstbezogenheit, Egoismus und Passivität führen muss.
Tatsächlich fallen auch viele Menschen, die mit der Meditation beginnen, zunächst auf diese falsche Auffassung herein und konzentrieren sich ausschließlich auf sich selbst und ihre Innenwelt und verlieren jedes Interesse an der Außenwelt, die ihnen kalt, brutal und wahnsinnig zu sein scheint. Selbstbeobachtung kann sehr wohl zu Interesselosigkeit gegenüber den Problemen anderer Menschen führen, und Meditierende können tatsächlich so von sich selbst und ihren Problemen besessen sein, dass sie lebensuntüchtig werden.
Dies alles sind aber Anfangsschwierigkeiten. Wir wenden uns nicht nach innen, weil wir uns von der Welt abwenden wollen, sondern weil wir sie - und uns selbst - erkennen und verstehen wollen. Denn wer sich selbst ein Rätsel ist, kann die Gesetze des Lebens nicht verstehen, denen jede menschliche Gesellschaft folgen muss. Wer nicht weiß, warum er so handelt wie er handelt, kann auch nicht verstehen, warum andere Menschen tun, was sie tun. Und wer seine eigenen Gefühle nicht wahrnehmen kann, kann auch nicht verstehen, worüber sich andere Menschen freuen und woran sie leiden.
Innen und außen sind eins
Der Weg der Meditation ist zwar nach innen gerichtet, führt den Meditierenden jedoch zur Einsicht, dass innen und außen untrennbar miteinander verbunden sind, ja, dass sie im Grunde eins und lediglich zwei Seiten derselben Medaille sind.
Wer die Gründe für sein Handeln erkannt hat, braucht nicht mehr zwanghaft zu handeln, um seinem Leben einen Sinn zu geben. Wer um den Sinn des Lebens weiß, braucht seine eigene Existenz nicht länger dadurch zu rechtfertigen, dass er wie ein aufgescheuchtes Huhn kopflos hin und her rennt und jede Sekunde seines Lebens in hektischer Aktivität verbringt.
Die Praxis der Meditation, die einen winzigen Abstand zwischen uns und unseren Gedanken, uns und unseren Gefühlen schafft, führt zu heiterer Gelassenheit, da wir durch sie erkennen, dass sich alles wandelt und dass das, was uns heute zur Verzweiflung bringt, schon morgen seine Bedeutung verloren hat und dass das, was uns heute überglücklich macht, uns schon morgen langweilen kann. In der Praxis der Meditation kultivieren wir etwas, das wir den "stillen Beobachter" nennen, den Kern in uns, der inmitten aller Veränderungen immer gleich bleibt, die unzerstörbare Essenz, die unser eigentliches Wesen ausmacht.
Respekt, Ehrfurcht und Liebe
Lange praktizierte Meditation, die uns erkennen lässt, dass wir alle demselben Urgrund entstammen, in den wir auch alle zurückkehren werden, führt dazu, dass wir jedes Leben als einzigartig und kostbar betrachten und jeden Menschen, jedes Tier, jede Pflanze und jeden Stein mit Respekt und Ehrfurcht behandeln.
Der Weg der Meditation, der uns die direkte Erkenntnis ermöglicht, dass wir untrennbar mit allem Leben verbunden sind, führt zur Liebe zu allem, was lebt und damit auch zu unseren Mitmenschen, da wir erkennen, dass jeder Mensch - wie wir selbst auch - ein einmaliger, unwiederholbarer und daher unendlich kostbarer Ausdruck der Schöpferkraft des Universums ist.
Meditation führt von der Selbsttäuschung zur Selbsterkenntnis. Diese Erkenntnis ist aber kein intellektuelles Wissen, zu dem wir lediglich aufgrund unserer Denkfähigkeit gelangen, sondern eine direkte sinnliche Erfahrung, die wir in jeder Faser unseres Wesens spüren können. Eine solche Selbsterkenntnis führt zu einem echten Verständnis der Welt und zu einem Handeln, das spontan und jeder Situation angemessen ist.
Innerer Friede,
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