Meditation für Einsteiger. (Wege zu innerem Frieden) (German Edition)
eigenen Wesen heraus agieren, und dass wir drittens keine Zuschauer des Lebens sind, sondern Mitgestalter.
Erleuchtung zeichnet sich darüber hinaus noch durch ein ganz besonders wichtiges Merkmal aus: In den Augenblicken, in denen der Verstand verstummt, erkennen wir, dass wir keine isolierten Individuen sind, die von der Wiege bis zum Sarg einsam und hilflos in der Wüste des Lebens herumirren, sondern, dass wir untrennbar mit allem verbunden sind, was lebt, dass wir uns mit allen anderen Wesen auf einer niemals endenden Reise zu unserer höchsten Bestimmung befinden.
Erleuchtung ist Leben pur
Erleuchtung ist Leben in seiner reinsten und ursprünglichsten Form. Jedes Baby ist erleuchtet, da es völlig im gegenwärtigen Augenblick lebt und keinen Augenblick damit verschwendet, an die Vergangenheit oder die Zukunft zu denken. Aber das Baby ist auf eine Art und Weise erleuchtet, die es mit jedem Tier gemein hat. Es ist der alleinige Mittelpunkt der Welt, und der Rest der Welt hat nur den Zweck, für es da zu sein. Gereifte Erwachsene hingegen erkennen, dass sie zwar tatsächlich der Mittelpunkt der Welt sind, aber zugleich auch die Peripherie, oder anders ausgedrückt, dass sie nur einer von Billiarden von Mittelpunkten sind.
Meditation um der Freude willen
Wer über längere Zeit meditiert, wird erkennen, dass es in Wirklichkeit überhaupt nichts zu erreichen gibt, und dass der Wunsch, erleuchtet zu werden, verhindert, dass wir erkennen, wann wir erleuchtet sind.
Wer absichtslos in der Stille sitzt oder aufmerksam im Wald einen Schritt vor den anderen setzt und ganz im Sitzen oder im Gehen aufgeht, der ist erleuchtet. Aber in dem Augenblick, in dem er zu sich selbst sagt: "Jetzt bin ich ganz im Sitzen aufgegangen. Hurra! Ich bin erleuchtet!", ist er es nicht mehr, denn durch seine Beurteilung hat er seinen Verstand von seinem tatsächlichen Erleben abgetrennt. Das ist das Paradox der Erleuchtung.
Wahrscheinlich essen Sie, weil es Ihnen schmeckt und nicht weil es gut für Sie ist. Sie lieben Ihre Kinder, weil Sie nicht anders können und nicht, weil Sie auf diese Weise Pluspunkte beim lieben Gott sammeln möchten. Sie lachen, weil das Lachen einfach aus Ihnen herausbricht und nicht, weil Sie dadurch Ihr Immunsystem stärken - obwohl Sie genau das tun, wenn Sie lachen. Meditieren Sie deshalb auch einfach um der Freude willen und nicht, um etwas zu erreichen. Dann sind Sie am Ziel angekommen, das Sie niemals verlassen hatten. Und gut ist es für Sie sowieso.
Zur Meditation sollte man sich nicht überwinden müssen, als ginge es darum, Lebertran zu schlucken: Meditation erfordert zwar Ernsthaftigkeit, jedoch nicht Feierlichkeit oder gar Schwermut. Humor und Heiterkeit sind der Meditation nicht abträglich, sondern tragen tatsächlich zu ihrem Fortschritt bei. ... Meditation sollte sein wie ein Picknick auf den höheren Ebenen. Wie ein Ausflug in eine unbekannte herrliche Landschaft bringt auch Meditation ein Gefühl von Begeisterung, Abenteuer, Frieden und Freude mit sich.
Meher Baba in "Darlegungen
über das Leben in Liebe und Wahrheit"
Konzentration auf einen Klang
Viele Meditationsschulen benutzen die Konzentration auf bestimmte Laute, um den inneren Dialog zum Verstummen zu bringen und zur Stille zu gelangen. Manche singen Lieder, andere wiederholen in einer Art Sprechgesang bestimmte Gebete, wieder andere konzentrieren sich im Geiste auf einen Klang, ohne ihn laut auszusprechen.
Setzen Sie sich wieder bequem hin, und schließen Sie die Augen. Denken Sie nun ganz intensiv an ein bestimmtes Wort, das für Sie eine positive Bedeutung hat. Sagen Sie es im Geiste immer wieder auf. Sehen Sie es vor Ihrem geistigen Auge erscheinen, hören Sie es mit Ihrem geistigen Ohr.
Welches Wort Sie wählen, ist letzten Endes gleichgültig. Entscheidend ist, dass Sie sich ausschließlich auf dieses eine Wort konzentrieren. Manche Menschen wählen Worte wie "Gott" oder "Liebe", "Stille" oder "Frieden". Andere ziehen einen bestimmten Laut vor, wie zum Beispiel das heilige Wort der Hindus "Om". Sie können sich aber auch auf etwas konzentrieren, das für Sie eine ganz bestimmte persönliche Bedeutung hat, beispielsweise "Heilung", "Erfolg" oder den Namen eines geliebten Menschen.
Probieren Sie eine Zeitlang aus, ob Ihnen das stille Aufsagen im Geiste oder das laute Aussprechen des Klangs mehr liegt. Wenn Sie herausgefunden haben, dass Sie sich besser konzentrieren
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