Medizin der vier Temperamente
Wasser beim Essen hinunterzukippen, verdünnt hingegen den Magensaft und verzögert eine geregelte Verdauung. Daher löscht man am besten den Durst bis etwa eine halbe Stunde vor dem Essen mit so viel Wasser, wie man will. Auf der Tafel steht dann vor allem Wein, Bier, Saft oder Most und nur wenig Wasser. In dieser Frage scheint es einen globalen Konsens zu geben: Auch die asiatische Medizin und Kochtradition rät vom Wassertrinken beim Essen ab!
Das Geheimnis des Salates
Schon der Renaissance-Arzt Paracelsus war ein begeisterter Salatesser. Gemäß der sogenannten Signaturenlehre (Lehre von den Zeichen der Natur) sagt uns der Salat bildlich, wie er auf die Gesundheit wirkt: Auch wenn im Vorfrühling noch Schnee liegt, ist der dynamische Salat nicht zu bremsen. Diese frühlingshafte Vitalität von Salaten, Keimen und Kräutern sollte der Mensch nicht nur im Frühling, sondern das ganze Jahr über genießen.
Dem Loblied von Paracelsus auf den Salat hat sich die moderne Forschung angeschlossen: Salat enthält zahlreiche sekundäre Pflanzenstoffe, sogenannte Phytamine, deren gesundheitlicher Wert kaum überschätzt werden kann. Nutzen Sie die ganze Breite der Salatpflanzen, wenn Sie eine »Phytamin-Bombe« als Beilage oder Gang zusammenstellen: Grüner Salat, Feldsalat, Radicchio, Endivie, Frisée, Romanesco, Eisberg, Sprossen, rohe Champignons, Karotten, Zwiebeln, Koriandergrün, Melisse, Kresse, Gänseblümchen, Ringelblumen, Löwenzahn … Lassen Sie Ihrer Fantasie freien Lauf!
Wenn Sie sich fragen, wie Sie den Salat am besten servieren sollen, dann raten wir zur klassischen Lösung: Die gewaschenen Salate werden in einer Schüssel angerichtet. Dann Salz, Pfeffer, Essig und ein Spitzenöl anbieten, sodass man den Salat am Tisch selbst anmachen kann. Die traditionelle Regel zum Anmachen von Salat lautet: »Salz wie ein Weiser, Essig wie ein Geizhals, Öl wie ein Verschwender!« Sie können sicher sein: Bei bester Qualität der Zutaten wird der Salat besser schmecken als mit jedem noch so gut gemeinten, raffinierten Dressing!
Befreiung vom Balsamico-Bluff!
Echter Aceto balsamico ist eine gute und teure Sache, die Sie sich ab und zu leisten sollten. Für den täglichen Salat ist ein einfacher, guter Essig die bessere Lösung: Probieren Sie verschiedene Essigversionen! Der sogenannte »Aceto balsamico« aus dem Supermarkt ist allerdings ein Bluff: Er besteht aus billigem Essig, dem eingedickter Traubensaft sowie Zucker und Farbstoffe zugefügt wurden, um den echten Aceto balsamico zu imitieren.
Wein und Öl – Freude des Herzens
Wegen ihrer gesunden Inhaltsstoffe lassen sich Wein und Olivenöl bestens auch in der Vier-Temperamente-Küche einsetzen.
Wein und Öl haben in der jüdisch-christlichen Tradition einen ganz besonderen Stellenwert, weil sie im religiösen Ritus des Juden- und Christentums Verwendung finden. Über Jahrhunderte hat sich in Europa deshalb eine einzigartige Wein- und Ölkultur herausgebildet. Werden Sie zum Wein- und Ölprofi und nutzen Sie diese beiden Kulturgüter für Ihre Gesundheit!
Guter Wein ist ein gutes, geselliges Ding, wenn man damit umzugehen weiß.
WILLIAM SHAKESPEARE
Der Wert von Wein und Öl wird schon in den Psalmen (religiösen Liedern) des Alten Testaments besungen: Dem Menschen ist der Wein geschenkt, damit er damit sein Herz erfreuen kann, und das Öl, damit er sein Gesicht erglänzen lassen kann und sich am Öle labe. Beide Pflanzen gehören ursprünglich in die mediterrane Welt. Mit einem großen Unterschied: Die Weinrebe ließ sich problemlos über die Alpen transferieren. So konnte auch in Deutschland und Österreich eine hochstehende Weinkultur entstehen. Der Ölbaum kann hingegen nur in der mediterranen Wärme Griechenlands, Italiens, Frankreichs oder Spaniens überleben. Schon im Mittelalter war Olivenöl daher ein teures Importgut, das man von Italien aus über die Alpen transportierte.
Wein – das Blut der Erde
Wein ist der durch Hefe vergorene Saft von Weintrauben: Die Trauben werden gelesen und gekeltert. Der gewonnene Most wird vergoren. Nach dem Abziehen von der Hefe muss der Jungwein noch klären und reifen. Guter und wohlschmeckender Wein hängt vor allem von zwei Aspekten ab: Auf der einen Seite sind das die Traubensorte, die Anzahl an Sonnenstunden, die Lagerzeit und die Lagertemperatur. Auf der anderen Seite aber ist der entscheidende Punkt die Kunst des Kellermeisters, der die natürlichen Faktoren planen und koordinieren muss.
Seit dem 19.
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