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Medizin der vier Temperamente

Medizin der vier Temperamente

Titel: Medizin der vier Temperamente Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: GU
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Kalb, Lamm und Wild regelmäßig auf dem Menüplan und die Kochbücher der Zeit waren voller raffinierter Rezepte.
    Doch fehlte es auch damals nicht an mäßigenden Stimmen. Spirituelle »Wellness«-Führer und medizinische Schriften betonten, dass man das Fleisch vierfüßiger Tiere nur selten essen sollte – etwa nur an Sonn- und Feiertagen. Hinzu kam: Vom Mittelalter bis zur Barockzeit hatte das Jahr sage und schreibe 155 Fastentage, an denen es gar kein Fleisch gab. Und schließlich war Fleisch bis ins 20. Jahrhundert relativ teuer: Nur reiche Gourmets konnten auf die Idee kommen, rotes Fleisch öfter als zweimal pro Woche zu konsumieren.
Benedikt als moderner Ernährungsberater
    Benedikt war zweifellos ein Ernährungsberater der klösterlichen Kultur des Mittelalters! Aber taugen seine Ernährungstipps auch für heute? Schauen wir auf die Ergebnisse der aktuellen Ernährungswissenschaft und ihre Ratschläge:
Vielseitige Kost, welche die Breite des saisonalen Angebots nutzt,
Gemüse, Obst und Getreide als wesentlicher Bestandteil der täglichen Kost,
täglich Milchprodukte, Eier hingegen in Maßen,
mindestens ein- bis zweimal in der Woche Fisch,
mäßiger Fleischgenuss, pro Woche nicht mehr als 300 bis 600 g,
Zucker und Salz in Maßen,
Fett in Maßen, wobei Olivenöl besonders geeignet ist.
    Es gibt also keinen Zweifel, dass Benedikt in seiner Weisheit die Ergebnisse der modernen Ernährungswissenschaft vorweggenommen hat.
    Die Empfehlungen der modernen Ernährungswissenschaft decken sich mit den Regeln des Benedikt: Viel Obst, Gemüse und Getreide, wenig Fleisch.
Goldene Regeln
    Das Wissen um gesunde Ernährung wurde im Mittelalter durch lateinische und volkssprachliche Gesundheitsratgeber vermittelt. Der berühmteste Ratgeber entstand im 12. Jahrhundert im Umfeld der medizinischen Universität von Salerno (Italien) und trägt den schönen Titel »Blüte der Medizin« – und das völlig zu Recht: Die moderne Ernährungswissenschaft konnte inzwischen viele Regeln bestätigen. Der wohl berühmteste Spruch aus diesem Werk, den Sie sicher kennen, lautet: »Nach dem Essen sollst du ruh‘n, oder tausend Schritte tun!« Die »Blüte der Medizin« hält aber nicht nur Tipps für die Zeit nach dem Mahl parat, sondern bietet auch Regeln für die Mahlzeit selbst. Orientieren Sie sich an dieser klassischen und zugleich aktuellen Lebensweisheit!
    Wenn du merkst, du hast gegessen, hast du schon zu viel gegessen.
    SEBASTIAN KNEIPP
Das kleine und frühe Abendessen
    Wer schlank und rank sowie gesund bleiben (oder werden) will, der tut gut daran, den Anweisungen der Ernährungswissenschaftler zu folgen. Liest man entsprechende Leitfäden durch, so begegnet einem immer wieder der Ratschlag, man solle ein bescheidenes Abendessen einnehmen, und das möglichst früh. Der überaus vernünftige Ratschlag einer eher schmalen Abendtafel ist keine Errungenschaft der modernen Ernährungswissenschaft, wie ein Blick in die »Blüte der Medizin« belegt. Dort heißt es: »Aus üppigem Nachtmahl erwachsen dem Magen Probleme. Damit Du Dich des Nachts leicht fühlst, sei Dein Nachtmahl bescheiden.«
    Wie aber verhält es sich mit dem frühen Abendessen? Nun soll hier keinesfalls bestritten werden, dass ein frühes Abendessen ideal ist. Doch ergeben sich in der Praxis handfeste Probleme: Künstliche Beleuchtung, längere Ladenöffnungszeiten, Umstellung auf Sommerzeit, Schichtarbeit und überhaupt der moderne Lebensstil haben dazu geführt, dass ein beträchtlicher Teil der Bevölkerung nicht vor neun Uhr zu Tisch sitzen kann. Vielleicht ist das aber ja auch gar nicht so schädlich? Der ganze mediterrane Raum – Italien, Spanien, Südfrankreich – isst traditionsgemäß eher spät, also kaum vor neun. Auch im Mittelalter hielt man ein späteres Nachtmahl für unproblematisch, wenn es nur beim leichten Mahl blieb. Allerdings sollten Sie versuchen, das Nachtmahl drei Stunden vor dem Zubettgehen abzuschließen, sodass noch genügend Zeit zur Verdauung bleibt, bevor Sie in Schlaf und Traum sinken.
Starke Getränke bei Tisch
    Die »Blüte der Medizin« hält allerdings für dieses leichte Mahl eine weitere wichtige Weisung parat: »Größeres Wassertrinken beim Essen ist sehr abträglich. Es kühlt den Magen ab; die Speise neigt dazu, unverdaut zu bleiben.«
    Auch dieser Ratschlag kann durch medizinische Überlegungen untermauert werden: Ein bis zwei Gläser Wein, Bier, Saft oder Most passen gut zu einem Nachtmahl. Die Unsitte, größere Mengen

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