Medizin der vier Temperamente
kennen die vitalisierende Wirkung des Streichelns oder einer Massage sowie des Badens und Saunierens. Viele physische und psychische Probleme bilden sich unmittelbar auf der Haut ab. Gehen Sie also gut mit Ihrer Haut um – lassen Sie nur das Beste an sie heran!
Wenn Sie sich waschen oder pflegen wollen und sich an den Fachhandel wenden, dann werden Sie mit einer Vielzahl von Produkten geradezu bombardiert: Diverse synthetische Waschsubstanzen zum Duschen, Waschen und Baden sowie verschiedenste salbenartige Substanzen – von Creme über Emulsion bis hin zu Gel oder Lotion – stehen im Angebot. Diese Produkte sind allerdings nicht unproblematisch, wie die Deklaration der Inhaltstoffe belegt: Weil Emulsionen, Gele und Lotionen neben fettigen Stoffen ziemlich viel Wasser enthalten, müssen sie mit Emulgatoren und Konservierungsstoffen aufbereitet werden. Die Kombination Sonnenlicht, Emulgator und Konservierungsstoff ist aber ein hauptsächlicher Auslöser von Hautirritationen und Allergien, wie Ihnen jeder Hautarzt bestätigen kann. Ein Blick in die Schriften der traditionellen abendländischen Medizin zeigt eine ganz andere und ziemlich erstaunliche Herangehensweise an das Thema Hautpflege: Drei Dinge sind entscheidend und völlig ausreichend – Bürste, Seife und Öl!
Wiederentdeckung der Bürste
Wir schmunzeln heute ein wenig über die Hygiene unserer Vorfahren: Weil Wasserhähne und Duschen erst am Ende des 19. Jahrhunderts erfunden wurden, mussten sie sich mühsam mit Waschschüsseln und Krügen behelfen. Unsere Vorfahren hätten allerdings auch über uns ein wenig geschmunzelt: Wir haben heute flächendeckend ein Utensil vergessen, das über Jahrhunderte im Mittelpunkt der Körperpflege stand: die Bürste. Es gibt jedoch bis heute nichts Besseres, um die Haut von abgestorbenen Partikeln zu reinigen, als eine regelmäßige Bürstenmassage. Die positive Wirkung der Bürstenmassage – auf die Haut, das Bindegewebe, das Herz-Kreislauf-System, ja sogar bei Funktionsstörungen innerer Organe und auf das Immunsystem – ist durch klinische Studien belegt. Die Bürstenmassage ist ein einfaches und wohltuendes zehnminütiges Ritual, das Sie alle zwei bis drei Tage am Morgen kurz vor dem Duschen durchführen können: Bürsten Sie immer herzwärts! Bei folgenden Beschwerden sollten Sie allerdings vorher mit Ihrem Arzt Rücksprache halten:
entzündliche, infektiöse, allergische oder degenerative Hauterkrankungen,
akute Entzündungen der Hautgefäße oder des Bindegewebes,
degenerative Gefäßerkrankungen (etwa Krampfadern),
extrem empfindliche Haut.
Das richtige Handwerkszeug ist für den Erfolg der Bürstenmassage ausschlaggebend: Verwenden Sie nur Naturborsten! Finden Sie eine Bürste, die sich für Sie angenehm anfühlt. Die oberste Regel des Bürstens lautet: angenehm, wohltuend und belebend! Mit folgenden Materialien liegen Sie richtig:
Rosshaarbürsten sind besonders weich; sie eignen sich für eine empfindliche Haut und sind daher auch für Kinder ideal.
Schweineborsten vom Winterkleid des Haus- oder Wildschweins passen perfekt für den durchschnittlichen Erwachsenen.
Die Sisalfaser der Sisalagave wird zu Massagehandschuhen verarbeitet – eine gute Alternative zur Bürste.
Der Luffa-Schwamm, aus den Früchten des Schwammkürbis hergestellt, hat eine weiche Textur und eignet sich – angefeuchtet – für die Baby-Massage oder für Menschen mit Hautproblemen.
Anleitung zur Bürstenmassage
Eine Bürstenmassage ist eine einfache Sache, mit einer klaren Grundregel: Von den Extremitäten beginnend in Richtung Herz bürsten – unter sanftem Druck und mit rhythmischen, langsamen, gleichförmigen Streichbewegungen!
Füße: jeweils vom Fuß zum Unterschenkel gleichmäßig streichen, dann vom Unter- zum Oberschenkel bis zum Po.
Arme: beginnend an der Hand zum Unterarm, vom Unter- zum Oberarm.
Bauch: beginnend auf der rechten unteren Bauchseite zur linken oberen Bauchseite streichen – langsam aufwärts in kleinen und sanften Zügen (keine Kreisbewegungen!)
Brustkorb: Über die Rippenbögen nach oben zu den Schlüsselbeinen in die Mitte.
Rücken: mit einer Stielbürste arbeiten – oder sich bürsten lassen.
Nach der Massage sollten Sie die Bürsten immer gut waschen und an einem luftigen Ort trocknen. Aber vergessen Sie auch nicht sich selbst: Nach der Massage sollten Sie duschen, damit die abgeschilferten Hautpartikelchen weggespült werden. Für diesen Duschgang können Sie Seife verwenden.
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