Medizin der vier Temperamente
Seife?
Viele von uns haben als Kinder gelernt: Seife ist schlecht weil alkalisch; sie macht den Säureschutzmantel der Haut kaputt. Moderne, synthetisch hergestellte Waschsubstanzen (Syndets) tun der Haut hingegen gut, denn sie sind pH-neutral (der pH-Wert zeigt das Maß für sauer oder alkalisch). Und doch ist diese Auffassung bei genauerem Hinsehen nicht in allen Punkten begründet: Zunächst einmal ist der basische Charakter von Seife für die Haut überhaupt kein Problem, wenn Sie keine geschädigte Haut haben. Spätestens nach einer halben Stunde hat die Haut ihren Säureschutzmantel regeneriert! Verlässliche dermatologische Studien haben gezeigt, dass Seife einer gesunden Haut nichts anhaben kann, falls es sich um eine wirklich gute Seife handelt. Der große Vorteil einer hochwertigen und naturreinen Ölseife etwa ist, dass sie die Haut nur minimal entfettet, sodass die Haut nach dem Waschen und Abtrocknen wunderbar weich und geschmeidig ist. Synthetische Waschsubstanzen sind dagegen nicht so unproblematisch, wie man es sich gemeinhin denkt: Ein Teil von ihnen löst relativ leicht Allergien aus; ein anderer Teil entfettet die Haut sehr stark wie ein Geschirrspülmittel Tassen und Teller, weswegen man mit Cremes voller Konservierungsstoffe nachfetten muss. Ob das für die Haut wirklich besser ist als eine naturreine, allergenfreie Olivenölseife?
Naturreine Olivenölseife, wie die Marseiller Seife, ist eine Wohltat für die Haut!
Olivenölseife
Greifen Sie am besten zur Königin unter den Seifen: zur naturreinen Olivenölseife. Seit dem Mittelalter fertigten die Seifensieder Europas eine wunderbare Seife aus purem Olivenöl. Als man aber dann zur Barockzeit aus Kostengründen immer mehr tierische Fette in die Seife einarbeitete, sprach Ludwig XIV. ein Machtwort und erließ ein Reinheitsgebot: Die echte Seife von Marseille darf nur aus reinem Pflanzenöl bereitet werden und muss mindestens 72 Prozent Ölanteil enthalten – neben dem Laugenanteil, der zur Verseifung notwendig ist. Die parfüm- und allergenfreie Bioseife aus dem Mittelalter, mit der schon die Bader des 13. bis 16. Jahrhunderts im Badehaus ihre Kunden einseiften, rasierten und wuschen, war gerettet. Die Syndets, die im 20. Jahrhundert erfunden wurden, drängten die Seife ins Abseits. Doch heute sind qualitativ hochwertige Seifen wieder im Kommen. Die wenigen Seifensiedereien Marseilles, die überlebt haben, erfreuen sich eines zaghaften Aufschwungs. Klöster und enthusiastische private Seifensieder versuchen neuerdings, mit ihren Seifenkreationen auf dem Kosmetikmarkt Fuß zu fassen. Wir empfehlen Ihnen, echte, naturreine Seife auszuprobieren (siehe > ).
Olivenölseife richtig anwenden
Bei einer normalen, nicht beeinträchtigten Haut können Sie Olivenölseife bedenkenlos anwenden, denn sie ist allergenfrei und rückfettend. Das Einseifen des ganzen Körpers beim Duschen genügt einmal am Tag – mehrmals wäre eher schädlich! Wenn Sie mehrmals täglich duschen wollen oder müssen, reicht auch klares Wasser beziehungsweise die lokale Anwendung von Seife an den verschmutzten oder verschwitzten Stellen. Bei starken Hautirritationen sollten Sie sich mit Ihrem Hausarzt oder Dermatologen beraten.
Sie brauchen: Ein Stück Marseiller Seife (siehe > )
Gesichtswäsche: Das Gesicht mit warmem Wasser vorwaschen, gut einseifen und mit viel warmem Wasser nachspülen.
Körperwäsche: Duschen Sie Ihre Haut vor. Seifen Sie sich kräftig an einer beliebigen Körperstelle ein (etwa Brust oder Bauch) und verteilen Sie dann den cremigen Schaum über den ganzen Körper – von den Zehen über den Rumpf bis hin zu Hals und Nacken. Anschließend gut abspülen!
Rasur: Schlagen Sie etwas Seife mit einem Pinsel im Tiegel zu steifem Schaum, oder seifen Sie direkt die zu rasierende Stelle mit der Seife ein. Rasieren und dann mit Wasser nachspülen.
Pflege mit Rosenöl
Sie brauchen: Naturreines Körperöl (Mischung aus hochwertigen Bio-Ölen wie Mandel- oder Jojoba-Öl), das mit etwas Rosenöl versetzt ist. Derartige Öle werden von den namhaften Herstellern von Bio-Kosmetik als fertiges Produkt im Handel angeboten (siehe > ).
Anwendung: Duschen oder Baden Sie wie gewöhnlich und trocknen Sie sich nur oberflächlich ab, sodass Ihre Haut noch ein bisschen feucht ist.
Geben Sie 3 bis 5 Tropfen Öl auf eine der feuchten Hände und reiben Sie dann beide Handflächen aneinander. Verteilen Sie nun das Öl in großen Streichungen mit den Handflächen über den
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