Medstar 01 - Unter Feuer
noch im Vorteil.«
Jetzt war es an Bleyd zu lachen. »Denkst du das wirklich? Ich bin ein Jäger und ein Krieger, Vogelmann, und ich habe mit ebendieser Klinge schon mehr als ein halbes Dutzend Gegner getötet. Du bist schnell, ja, aber deine Knochen sind hohl und deine Federn kein Schutz gegen kalten Durastahl. Ganz gleich, wie schnell du bist, du kommst nicht an mich heran, bevor ich dich ausweide.«
»Sie vergessen da etwas«, entgegnete Kaird. »Ich bin ein Attentäter.«
Bleyd hob eine Augenbraue. »Was bedeutet...?«
»Das bedeutet, dass es wichtiger ist, diesen Job zu erledigen, als die Frage, wie ich das anstelle.«
Bleyd runzelte die Stirn. Was zum...?
Mit einem Mal riss Kaird seine Hand zurück, ließ sie wieder nach vorn schnellen und warf das Messer!
Die Klinge war zu schnell für ein echtes Ausweichmanöver. Instinktiv duckte sich Bleyd vor der heranschießenden Waffe, und mit Reflexen, die von Jahrhunderten natürlicher Auslese feingeschliffen waren, gelang es ihm, sie abzuwehren ... beinahe. Die Klinge ritzte ihn an der Hand, aber das war alles. Bloß ein Kratzer.
Er grinste, als das Messer des Nediji klappernd zu Boden fiel und zu seinen Füßen aufsprang. Er bückte sich geschwind und schnappte es sich, ehe er sich erhob, ein Messer in jeder Hand.
»Jetzt hast du keine Waffe mehr«, stellte er fest. »Du hast nicht die geringste Chance, mit bloßen Händen gegen zwei Klingen. Narr!« Er schwang höhnisch die Messer.
Der Schwarze-Sonne-Agent wich ein paar Schritte zurück, bis sein Rücken gegen das Transparistahlfenster stieß. Langsam richtete er sich aus seiner geduckten Kampfhaltung auf. Was führt er im Schilde?, fragte sich Bleyd. Hatte er noch ein verstecktes Messer bei sich? Oder vielleicht einen kleinen Blaster?
Der Sakiyaner hielt inne, erwog seinen nächsten Zug. Dann schüttelte der Nediji zu seiner Überraschung langsam den Kopf.
»Sie hätten mich gerade erledigen können«, sagte er. »Wären Sie schnell genug gewesen, wäre es Ihnen vielleicht gelungen, mich in die Ecke zu treiben, bevor ich um Sie herumkommen konnte. Aber Sie haben gezögert, und jetzt haben Sie verloren.«
»Verloren? Nichts hat sich geändert. Ich habe dich nach wie vor in die Ecke gedrängt.« Bleyd lächelte, ein animalisches Schimmern von Zähnen. »Offen gesagt, hatte ich mir von diesem Kampf mehr erhofft, Nediji. Von einem Killer der Schwarzen Sonne hätte ich mehr erwartet. Jetzt bringen wir die Sache zu Ende!«
»Das glaube ich nicht«, meinte Kaird. Seine Haltung war jetzt ziemlich zwanglos. Ebenso gut hätte er sich an einer Straßenecke auf Coruscant mit irgendjemandem unterhalten können. Obgleich er es nicht wollte, verspürte Bleyd einen schwachen Stich des Unbehagens. »Etwas hat sich geändert«, fuhr das Vogelwesen fort. »Zeit ist vergangen, und mit einem Mal fühlen Sie sich ... müde, nicht wahr, Admiral? Als könnten Sie kaum Ihre Waffe halten. Als wäre Ihre ganze Kraft aufgebraucht.«
Bleyd knurrte. »Bist du ein Jedi, dass du es mit infantilen Gedankentricks versuchst? Vertrau mir, ich bin immun gegen
solches Geschwafel.«
»Aber Sie sind nicht immun gegen dendritonisches Gift.«
Bleyd blinzelte. Dann erblühte der Impuls des Unbehagens unvermittelt zu voll ausgewachsenem Entsetzen.
Das Messer des Nediji! Der Schnitt in seiner Hand!
Bleyd sammelte sich, um sich auf ihn zu stürzen, doch plötzlich wollten seine Beine ihm nicht länger gehorchen. Er versuchte zu springen und torkelte stattdessen zur Seite, versuchte, einen weiteren Schritt zu tun, und sein linkes Bein, jetzt gänzlich taub, gab nach. Er fiel auf ein Knie. Er hielt die Messer weiterhin umklammert, aber er war so schwach! Und jetzt wütete in seinem Innern mit einem Mal ein verheerendes Feuer, das seine Muskeln röstete, das jeden einzelnen Nerv in Brand steckte ...
Kaird kam auf ihn zu, streckte die Hand aus und nahm
Bleyd eins der Messer aus seinen brennenden Fingern, das andere fiel aus dem kraftlosen Griff des Sakiyaners.
»Durch dendritonisches Gift zu sterben ist kein schöner Tod«, sagte Kaird. »Schmerzhaft, langsam - man verbrennt im wahrsten Sinne des Wortes von innen heraus. Aber Sie waren ein tapferer Gegner, Admiral, und ich weiß Tapferkeit zu schätzen. Deshalb werde ich Ihnen die Auswirkungen des Gifts ersparen, obwohl meine Vorgesetzten möchten, dass Sie leiden.«
Er trat zur Seite, packte mit einer Hand Bleyds Kopf und kippte ihn nach hinten.
Bleyd spürte die
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