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Medstar 01 - Unter Feuer

Medstar 01 - Unter Feuer

Titel: Medstar 01 - Unter Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve & Reaves Perry
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Dienst nicht genügend Wartungsdroiden zugewiesen, sodass er seinen Müll entweder selbst zu den Containern raustrug oder ihr Wohnquartier rasch damit vollgestopft war. Er und Zan hatten beim Sabacc-Spielen stets eine Nebenwette darum laufen, wer die Hausarbeit erledigen musste, und obwohl Jos beim letzten Mal am Ende der große Credits-Gewinner gewesen war, hatte er die Müllwette mit Zan verloren, sodass er sich die ganze Woche über mit dieser lästigen Aufgabe herumplagen musste. Manchmal schien es, als sei das Einzige, was Zan und er taten, herumzusitzen und Müll zu produzieren - der Plastifolienbeutel, den er trug, musste fünf Kilo wiegen und war kaum groß genug, dass er den Reißverschluss zumachen konnte.
    Er wich den größeren Pfützen und dem tieferen Matsch aus und schaffte es zum Container, ohne durchnässt, von einem Blitz getroffen oder von mörderischen Kampfdroiden der Separatisten attackiert zu werden. Der Sensor am Container ließ die Einwurfluke aufgleiten. Er stopfte den Beutel in den Wiederverwerter und lauschte dem oszillierenden Energiesummen und dem Knirschen, als der Müll zu kleinen Stückchen zerkleinert und dann von den Reaktoren in Sekundenschelle zu öliger Asche verbrannt wurde. Dem Vorgang haftete etwas eigentümlich Befriedigendes an, auch wenn es mit Sicherheit nicht allzu verlockend war, dem regelmäßig beizuwohnen.
    Ein weiterer aufregender Moment im Leben von Jos Vondar, dem erstklassigen Republik-Chirurgen ...
    Er drehte sich um und stieß beinahe gegen einen Klon- truppler, der mit mehreren Beuteln voller Abfall beim Container eintraf. Der Soldat murmelte eine respektvolle Entschuldigung. Jos nahm sie zur Kenntnis und schickte sich an zu gehen, blieb dann jedoch abrupt stehen. Irgendwie hatte er das Gefühl, dass er diesen Klon kannte. Wenn er hinter die Jango-Fett-Schablone schaute, war da etwas an den Augen, an dem Gesicht... Er konnte sich zwar irren, aber er war sich ziemlich sicher, dass es sich um CT-914 handelte, den Soldaten, der die Frage losgetreten hatte, die neulich gedroht hatte, Jos zu überwältigen.
    »Hallo Neun-eins-vier«, sagte Jos.
    »Hallo Captain Vondar.«
    »Auch Mülldienst, was?«
    »Das ist wohl nicht zu leugnen, Sir.« Er fing an, den geweiteten Schlund des Containers mit den Beuteln zu füttern.
    Zuerst ein Droide, dachte Jos, und nun ein Klon, der Witze reißt. Momentan hält sich wohl jeder für einen Komiker.
    Einen Moment lang stand er einfach da, außerstande, sich irgendetwas einfallen zu lassen, das er sagen konnte - was ihm nur sehr selten passierte. Schließlich sagte er: »Ich würde Ihnen gern eine Frage stellen.«
    CT-914 drängte weiterhin die Beutel in den Container, der knirschte und summte, während er den Müll verschlang.
    »Was empfinden Sie wegen des Todes von CT-neun-eins- fünf?«
    Neun-eins-vier stieß den letzten der Müllbeutel in den Trichter. Er sah Jos an. »Der Verlust eines ausgebildeten Soldaten ist... bedauerlich.« Seine Worte waren genauso steif wie seine Haltung.
    Jos wusste, dass CT-914 nicht näher auf dieses Thema eingehen wollte, aber er preschte trotzdem weiter vor. Er musste es wissen. »Nein, ich spreche nicht von seinem Wert für die Republik. Ich möchte wissen, wie Sie sich deswegen fühlen, Sie persönlich.«
    CT-914 stand eine, wie es schien, lange Zeit schweigend da. »Wäre ich ein Zivilist«, sagte er schließlich, »auf natürlichem Wege zur Welt gekommen und nicht im Aufzuchttank geboren, könnte ich Ihnen sagen, dass Sie das nichts angeht... Sir. Aber da ich dazu verpflichtet bin, meinen vorgesetzten Offizieren zu gehorchen, lautet die Antwort auf Ihre Frage, dass mich - persönlich - der Tod von Neun- eins-fünf geschmerzt hat. Wir sind alle vom selben Fleisch und derselben Herkunft, wir besitzen alle dieselben grundlegenden Fertigkeiten, aber er war mein Waffenbruder. Ich kannte ihn mein ganzes Leben lang. Wir haben zusammen gekämpft, wir haben zusammen gegessen und unsere Freizeit miteinander verbracht wie Brüder. Ich vermisse ihn. Ich gehe davon aus, dass ich ihn vermissen werde, bis ich sterbe. Beantwortet das Ihre Frage, Sir? Ich muss noch mehr Müll einsammeln.«
    Jos schluckte. Mit einem Mal war seine Kehle wie ausgetrocknet. »Ja, das beantwortet sie. Vielen Dank!«
    »Ich tue nur meine Pflicht, Doktor. Nichts zu danken.«
    CT-914 drehte sich um und ging davon, und Jos schaute zu, wie er sich entfernte, außerstande, sich zu rühren. In seinem Verstand wurde die winzige Stimme, die

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