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Medstar 01 - Unter Feuer

Medstar 01 - Unter Feuer

Titel: Medstar 01 - Unter Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve & Reaves Perry
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bemerkenswert, dachte der Admiral. Er hatte mit Sicherheit schon unansehnlichere Zweibeiner zu Gesicht bekommen.
    Das Wesen lächelte - Bleyd nahm an, dass es männlich war -, und in dem dünnlippigen Schnabelmund waren mindestens einige spitze Zähne zu erkennen. Der Schnabel schien aus einem gummiartigen, knorpeligen Material und nicht aus Keratin zu bestehen, was die Ausdrucksmöglichkeiten des Wesens einschränkte.
    Außerdem glomm in diesen Augen mehr als bloß ein Hauch drohender Gefahr. Diese Kreatur war tödlich, ganz gleich, wo sie herkam oder was sie im Schilde führte.
    »Ich bin Kaird, von den Nediji.«
    Nediji? Nediji... Diesen Namen hatte er schon einmal gehört ... Ach ja, jetzt erinnerte er sich. Eine vogelartige Spezies von einer weit abgelegenen Welt namens Nedij im Bereich des östlichen Spiralarms. Bleyd runzelte die Stirn. An dieser Spezies war noch irgendetwas anderes ungewöhnlich ... Aber was?
    »Mir war nicht bewusst, dass die Nediji auch außerhalb ihres eigenen Systems anzutreffen sind. Ich glaube, gehört zu haben, dass solche Reisen tabu sind.«
    »Ja, wenn man sich dort angemessen eingenistet hat, dann darf man nicht mehr fort«, entgegnete der Nediji. Seine melodische Stimme war so angenehm zu hören, wie sein Duft roch, doch der kalte, berechnende Ausdruck in diesen Augen war alles, was für Bleyd eine Rolle spielte. Bei den meisten Spezies konnte man die Wahrheit immer in den Augen finden.
    »Allerdings gibt es einige unter uns, die aus dem einen oder anderen Grund nicht beim Schwarm bleiben können«, fuhr Kaird fort. »Wohin der Wind uns trägt, kümmert niemanden.« In diesen Worten lag kein Bedauern. Was Bleyd stattdessen heraushörte, war Belustigung.
    »Nun, hier kümmert es uns sehr wohl, wenn jemand in unsere Quartiere einbricht. Klären Sie mich auf, was das zu bedeuten hat - aber zackig!« Er fuchtelte leicht mit dem Blas- ter.
    Hinter ihm ertönte ein leises Klack!, als würde jemand versuchen, seine geschlossene Tür zu öffnen. Bleyd wandte seine Aufmerksamkeit einen Herzschlag lang dem Geräusch zu...
    Der Nediji verschwand.
    Nein, das stimmte eigentlich nicht. Das Wesen hatte sich bewegt, jedoch so schnell, dass Bleyd nicht glauben konnte, was er da sah. Im einen Moment saß der Nediji auf der Pritsche, und einen Lidschlag später stand er neben Bleyd, aus der Schusslinie des Blasters, nah genug, um ihn zu berühren.
    Bleyd schickte sich an, die Waffe herumzuschwenken, hielt dann aber inne. Wenn sich dieser Bursche in einem Einer-Gravitationsfeld so flink bewegen konnte, würde es ihm niemals rechtzeitig gelingen, ihn ins Visier zu nehmen, falls er selbst eine Waffe hatte und sie benutzen wollte.
    Er senkte den Blaster.
    »Eine kluge Entscheidung, Admiral.«
    Bleyd erhaschte einen Blick auf etwas in der Hand des Nediji, das kurz im Licht aufleuchtete, ehe das, was auch immer es war, wieder verschwand.
    »In Ordnung«, meinte Bleyd. »Sie haben klargemacht, dass Sie schneller als ein Aschedämon sind. Wäre ich allerdings nicht von diesem Geräusch abgelenkt worden ...«
    Kaird ging zurück zur Pritsche, ein gemächliches Schlendern, das definitiv Elemente vogelartiger Fortbewegung in sich trug. Als er die Pritsche erreichte, drehte er sich um, ließ abermals seine Zähne aufblitzen und fragte: »Meinen Sie dieses Geräusch?«
    Das Klack! ertönte von Neuem. Diesmal ließ sich Bleyd nicht davon ablenken.
    Kaird hielt ein kleines Gerät von der Größe seines Daumens hoch - das Ding, das einen Moment zuvor das Licht reflektiert hatte. Bleyd fiel auf, dass er gelbliche Krallen an den Fingerspitzen hatte. »Ein einfacher Klicker, der mit dieser Fernsteuerung bedient wird.«
    »Schön, Sie sind also vorbereitet. Was wollen Sie?«
    »Die Fortführung unseres für beide Seiten einträglichen Geschäfts, Admiral. Offensichtlich war unser letzter Abgesandter unachtsam beim Fliegen. Ich bin ein wesentlich besserer Pilot. Liegt in den Genen, wissen Sie?«
    Bleyd verspürte eine schwache, aber ausgeprägte Woge der Furcht. Die Schwarze Sonne! Er hatte nicht so bald mit denen gerechnet.
    »Aha«, sagte er.
    »In der Tat«, erwiderte Kaird.
    Wie sich herausstellte, hielt Kaird mehr als nur eine Überraschung für ihn parat. Offenbar wollte die Schwarze Sonne ihr früheres Arrangement bezüglich des Bota gar nicht ändern! Bleyd brauchte einen Moment, bis ihm klar wurde, dass Mathal, der Unterhändler, den er ins Jenseits befördert hatte, anscheinend vorgehabt hatte, sich auf eigene

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