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Medstar 02 - Jedi-Heilerin

Medstar 02 - Jedi-Heilerin

Titel: Medstar 02 - Jedi-Heilerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve & Reaves Perry
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Doc.«
     

    5. Kapitel
    Als Jos endlich den OP verließ, war Drongars tropisches Zwielicht über den Planeten hereingebrochen. Er sah Uli unter einem Breitblattbaum auf einer Bank sitzen. Der Junge hatte seinen Kittel in den Wiederverwerter geworfen und trug einen Overall der republikanischen Armee, der zu groß für ihn zu sein schien. Ein kleiner Schwarm Feuerschnaken umschwirrte ihn, doch er war offensichtlich zu erschöpft, um sie auch nur wegzuscheuchen.
    Jos schlenderte hinüber. Er zog ein Stück Spicegebäck aus der Tasche und hielt es ihm hin. »Hier! Du siehst aus, als könntest du das gebrauchen.«
    Der Junge zögerte. »Nur zu!«, sagte Jos zu ihm. »Ist schon in Ordnung. Ein mildes Aufputschmittel. Du wirst dich trotzdem noch fühlen, als wärst du durch einen Dornnadelbusch geschleift worden - bloß nicht mehr rückwärts.«
    Uli nahm das Spicegebäck und schob es sich in den Mund. »Machen Sie Witze?«, fragte er, während er kaute. »Während meiner Assistenzzeit habe ich von diesem Zeug gelebt. Genau wie alle anderen, die ich kenne.«
    Jos setzte sich. »Ja. Daran erinnere ich mich gut«, sagte er mit einem Seufzen. »Stimkaf und Spicegebäck - das Essen für Sieger.« Er nickte in Richtung OP. »Du hast dich da drin ziemlich gut geschlagen. Besser, als ich dachte, um ehrlich zu sein.«
    Uli rieb sich die Augen. Jos bemerkte, dass seine Hände leicht zitterten. »Ist es immer so? Und bitte sagen Sie jetzt nicht: Nein, normalerweise ist es noch schlimmer.«
    »Okay. Aber so ist es.«
    Der Jugendliche sah ihn mit Augen an, die viel zu alt für so ein junges Gesicht waren. »Der Erste, den ich operiert habe, war von einem Marterer getroffen worden.«
    Jos nickte grimmig. Der Marterer war etwas Neues, eine experimentelle Handwaffe, die das limbische System mit einem Hochkollimationsmikroschallstrahl anvisierte, der irgendwie eine unkontrollierbare Prostaglandinbildung auslöste. Die Folge davon waren heftige Schmerzen ohne irgendein körperliches Trauma. Die Schmerzen ließen sich nicht mit Somaprin oder anderen schweren Schlafmitteln eindämmen und waren häufig so intensiv, dass der Patient an Reizüberflutung starb. Die einzige Möglichkeit, dem ein Ende zu bereiten, bestand darin, die Synapsen der Schmerzrezeptoren im Thalamuskortex zu kappen. Hierzu war ein heikler Neurolasereingriff nötig - genau die Art von Operation, die sich schlecht für schnelle, schmutzige Mimn'yet-Chirurgie eignete.
    »Ich denke, alles in allem habe ich ziemlich gute Arbeit geleistet«, meinte Uli. Seine Stimme klang dumpf. »Hab den Schmerz gestoppt. Natürlich wird er für den Rest seines Lebens unter einer akuten Funktionsstörung der Bewegungsabläufe und motorischer Ataxie leiden ...«
    Jos zog eine mitfühlende Grimasse. Einen Moment lang sprach keiner von ihnen. Dann sagte Uli: »Ich habe gehört, was mit Dr. Yant passiert ist. Es tut mir leid, Jos. Ich kann verstehen, dass Sie im Augenblick keinen neuen Mitbewohner wollen.«
    Jos sagte: »Manchmal würde ich am liebsten denjenigen aufstöbern, der diesen Rankgraskrieg angefangen hat, und init meinen bloßen Händen eine Pneumonektomie an ihm durchführen.«
    »Tatsächlich?«
    »Für den Anfang, ja.«
    Uli prustete. Er schaute Jos an, und nach einem Moment grinste Jos. Dann lachten sie mit einem Mal beide, heftige Lachsalven und Gekicher, das weniger von Fröhlichkeit zeugte als vielmehr von Zorn, Verlust, Frustration ...
    Nach einer Minute beruhigten sie sich - zumal ohnehin keiner von ihnen mehr wirklich lachte.
    »Ich weiß, wie Sie sich fühlen«, sagte Uli und wischte sich die Augen ab. »Ich habe auch eine gute Freundin verloren, vor etwa zwei Monaten, in Mos Espa auf Tatooine. Zwischen ein paar Kopfgeldjägern kam es zum Kampf, und sie war zu nah dran.« Er zögerte. »Das geht nie wieder weg, oder?«
    »Nein«, entgegnete Jos. »Nein, tut es nicht. Aber es wird einfacher, es zu ertragen.«
    »Ich kann nichts dagegen tun«, sagte Uli.
    »Das stimmt, und man muss begreifen, dass man das nicht kann. Sich selbst die Schuld dafür zu geben, weil man seinen Freund nicht retten konnte und diesen Krieg nicht stoppen kann, ist Vergeudung von Mühe und Energie. Es ist nicht deine Schuld, Uli. Nichts davon ist deine Schuld.«
    Jos hielt inne, als ihm klar wurde, dass er mehr zu sich selbst als zu dem Jungen sprach. Wieder schüttelte er den Kopf. Das war leicht gesagt - und schwer zu glauben.
    Doch vielleicht, nur vielleicht, wurde das mit der Zeit leichter.
    Wieder

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