Medstar 02 - Jedi-Heilerin
im Matsch stand, doch das half auch nicht viel. Sie aktivierte die Klinge abermals und begann mit einer elementaren Grundlinien-Pariersequenz. Der Ozongeruch und das Energiebrummen des Lichtschwerts waren vertraut, aber nicht beruhigend.
Jemand näherte sich.
Obgleich sich niemand bewegen konnte, ohne in dem Schlamm und bei der toten Vegetation Geräusche zu verursachen, machte das Summen der Energieklinge es schwierig, zurückschnappende Zweige, schmatzenden Matsch und andere leise Warnsignale zu hören. Glücklicherweise brauchte sie solche Hilfsmittel nicht. Barriss schaltete das Lichtschwert aus, hängte es an ihren Gürtel, drehte sich um und sah sich Uli gegenüber.
Er grinste sie an. »Buh!«
Sie erwiderte das Grinsen. »Wir müssen aufhören, uns so zu treffen! Wieder unterwegs, um Flammenflügler für Mutter zu sammeln?«
»Ich versuchs ... Die Kälte scheint alle im Innern der Kuppel erledigt zu haben. Hatte heute kein Glück. Obwohl das Zeug einem wirklich auf die Nerven gegangen ist, fehlt mir der Schnee irgendwie.«
Barriss nickte. Ihr ging es genauso. Obwohl es noch nicht einmal Vormittag war, hatte die tropische Sonne bereits ihre heißen Hände auf das Lager gelegt. Selbst das osmotische Gewebe ihrer Robe genügte nicht, um sie kühl zu halten.
»Also, wie läuft's mit dem Training? Es wirkt...«
»Steif? Verkrampft? Aus dem Konzept?«
Er nickte. »Ich wollte eigentlich aus der Übung sagen, aber das trifft es auch. Das liegt nicht am Fuß, oder?«
»Nein, der ist verheilt.«
Er nickte. »Gut. Kann ich sonst irgendetwas tun, um zu helfen?«
»Wie wär's mit einer Massage, Uli?«
Er errötete. Das fand sie charmant. Dann entschied sie mit einem Mal, mit ihm über ihr Problem zu sprechen - zumindest ganz allgemein. Er war Arzt und hatte ein gutes Herz. Abgesehen davon war sie zu dem Schluss gelangt, dass momentan irgendwelche Hilfe besser war als gar keine. Und womöglich hatte der Junge irgendetwas Konstruktives zu sagen. Kindermund tut Wahrheit kund und das alles ...
Sie sagte: »Wie viel wissen Sie über die Macht?«
Er wirkte etwas überrascht. »Praktisch nichts«, antwortete er. »Die paar Jedi, denen ich bisher begegnet bin, haben nicht darüber geredet. Ich meine, ich kenne die medizinischen Theorien darüber, dass Midi-Chlorianer die Organellen sind, die irgendwie die Verbindung zur Macht herstellen und all das, und ich habe die üblichen wilden Geschichten darüber gehört, aber wie das alles tatsächlich funktioniert und was wirklich dahintersteckt ...« Er zuckte die Schultern.
Sie nickte. »Tatsächlich produziert die Macht die Midi-Chlorianer womöglich sogar selbst, sozusagen als ihre Leitungen in unser Kontinuum, und nicht anders herum. Sie sind auf jedem Planeten, auf dem es Leben gibt, gleich. Es scheint, als würde die Macht die Galaxis wahrhaftig durchdringen, wenn nicht gar das gesamte Universum. Aber unterm Strich wissen auch die Jedi nicht wirklich, wie die Macht tatsächlich funktioniert und was sie wirklich ist. Wir wissen, wie man damit in Kontakt tritt, wie man sie kanalisiert, aber in vielerlei Hinsicht sind wir wie Wilde, die am Ufer eines reißenden Flusses stehen. Wir können unsere Hände hineinhalten, können sogar hineinwaten und versuchen, darin zu schwimmen, aber wir wissen nicht, woher der Strom kommt - bloß, dass es die Macht gibt und dass sie tiefer im Leben und dem Bewusstsein verwurzelt ist als die Quantenebene.«
Er nickte langsam, während er darauf wartete, dass sie fortfuhr.
Sie wusste, dass sie ihm einen Vortrag hielt, so, wie sie es vielleicht bei einer Klasse Neunjähriger getan hätte, doch er wirkte interessiert, und dies war ein Weg, sich ihrem Problem auf Umwegen zu nähern, selbst wenn sie es nicht bis dahin schaffte.
»Ein Teil davon, Jedi-Ritter zu werden, besteht darin zu lernen, wie man seine Verbindung zur Macht verbessert. Die Jedi-Meister verstehen sich darauf am besten - gepaart mit ihrer Weisheit und Erfahrung sind sie in der Lage, Dinge zu tun, die für Padawane - ganz zu schweigen von jenen, die gar kein Wissen um die Macht besitzen - fast übernatürlich wirken. Die Macht mehrt unsere Kraft, reichert unser Gewebe mit Sauerstoff an, reduziert verzögernde Reaktionszeiten. Einmal, im Coruscant-Park, habe ich gesehen, wie Meister Yoda einen Felsbrocken von der Größe eines Elektrowagens für die ganze Familie hochgehoben hat, scheinbar mit nichts weiter als einer einfachen Geste seiner Hand. Das, was die Macht bewirkt,
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