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Meer ohne Strand

Meer ohne Strand

Titel: Meer ohne Strand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Friedrich
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gepaßt hat. Fernseher, Computer. Seine Anlage, alles, und er hat nur so dabeigestanden und zugeschaut. Hat keinen Ton gesagt, ich bin einfach nicht genug wie mein Alter. Ich konnte ihn nicht fertigmachen, ich bin nach Key West runter und habe mir den Arm verbrannt, in Wirklichkeit bin ich ein Schlappschwanz. Genauso ein Schlappschwanz wie Maurice«,
    Sina sagte: »Hör auf, Jacques.« Legte ihm die Hand auf die Schulter. Schüttelte ihn, sagte,
    »Ich gehe nicht zur Polizei, Jacques. Glaubst du, ich gehe zur Polizei, wenn du davor Angst hast. Wenn die dir etwas tun können«,
    Und sollte sie nun die Gerechtigkeit in eigene Hände nehmen?
    Sich eine Mundharmonika zwischen die Zähne klemmen, dem Schwein Freddy nachhinken durch die Weiten Amerikas. Ihn eines Mittags vor einem Saloon stellen: an dessen Bretterwand sein Steckbrief flatterte, ihn federn, teeren und lynchen, vielleicht konnte sie sich Nahtstrümpfe, Unterwäsche aus dem Sexshop besorgen: um so gewandet Freddy in eine einsame Berghütte zu locken, ihm dort die Kehle durchzuschneiden. Oder sollte sie Robert losschicken? Als ihren Rächer in schwarzer Motorradkluft, die Laser Gun an den Schenkel geschnallt: Und würde Robert sie überhaupt noch rächen wollen?
    Robert, der mit verschränkten Armen an der Brüstung lehnte. Der zu ihnen herübersah wie zu zwei Fremden, der schließlich sagte: »Wie hast du uns denn überhaupt gefunden. Wie hast du das gemacht, Jacques«,
    Jacques wischte sich über die Augen. Schniefte, wie ein Kind,
    »Ich habe dich angerufen, Robert. Gleich, als ich von Key West nach Miami zurückkam, ich habe dein Büro angerufen. Haben sie dir das nicht erzählt? Daß ein amerikanischer Kollege angerufen hat, ich war das. Ich war dein Kollege, es war ganz leicht, deine Nummer zu finden. Du hast deinen Namen ja zigmal ins Telefon geschrien, damals im Wald. Und in der Zeitung hat auchdein Beruf gestanden und daß du aus München bist, ich hatte keine Ahnung, was du machst, wenn ich dich anrufe. Deshalb habe ich nicht gesagt, wer ich bin, aber du warst ja auch gar nicht da. Du warst hier, auf dem Cape. Also habe ich mir gedacht, ich sehe mir erst mal alles hier oben an. Ich besorge mir etwas Geld, und dann fahre ich erst mal los«,
    Robert nickte. Sagte dann, »Bogner hat dir also meine Adresse verraten. Bogner, der Mann in meinem Büro. Er hat dir gesagt, wo wir sind«,
    Jacques räusperte sich. Sah auf, dann schnell wieder weg,
    »Nein.«
    Sagte: »Die im Büro haben mir nur Telefonnummern gegeben.«
    Warf Sina einen Blick zu, sagte: »Ich habe dann in deiner Wohnung angerufen, Robert. Ich habe ein paarmal angerufen, aber es war nie jemand da. Und dann vor ein paar Tagen hat eine Frau abgenommen. Sie war ziemlich kurz, sie hat gesagt: Robert ist nicht da. Ich habe gefragt, ob sie weiß, wo du bist. Sie hat es mir gesagt. «
    Alle Wunden waren wieder offen. Alles hatte erneut zu bluten begonnen: Er hatte jetzt einen Namen. Den sie sich vorsprechen konnte, dieses Schwein Freddy, er hatte kein Gesicht. Jacques hatte bedauernd die Hände gehoben,
    Er war mittelgroß, Sina. Dreißig vielleicht oder jünger, ganz normale Figur. Dunkle kurze Haare, schwarzer Anorak, was weiß denn ich,
    Sie würde sich daran gewöhnen müssen: daß er einen Namen hatte, gesichtslos blieb. Daß er frei war, vermutlichwohlauf, Sina lag neben Robert im Bett. Tastete nach seiner Hand. Die schlaff blieb in ihrer, sie flüsterte,
    »Robert? Was ist denn los, Robert«,
    Er sagte nichts. Ließ sie anrennen gegen die Schweigemauer.
    Dachte daran, was sie vorhin gesagt hatte: Ich wollte dich ja auch suchen, Jacques! Ich wollte längst damit anfangen, aber Robert war lange Zeit dagegen. Und wozu hatte sie Jacques das mitgeteilt? Robert hatte daneben gesessen, schweigend. Hatte Whisky getrunken: während Sina versucht hatte, ihn und den anderen zusammenzuziehen zu einem Paar,
    Euch verdanke ich mein Leben. Euch beiden,
    So also war das. Sie hatte gesagt: Ich wollte mich bei deiner Tante melden, Jacques,
    Aber das war Roberts eigener Vorschlag gewesen. Sie selbst hatte noch nicht einmal gewußt, wie sie überhaupt hieß, diese Tante, in der Dunkelheit des Schlafzimmers hörte er sie sagen,
    »Bist du eifersüchtig auf Jacques? Ist es das, Robert«, Er sagte: »Nein.« Überwand sich. Sagte, »Natürlich nicht. Ich habe nur Angst davor, dich zu verlieren«,
    Während er sie nicht festhielt, er dachte an Natalie. Die offensichtlich immer noch in seiner Wohnung wohnte. Die seit

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