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Meere - Tierparadiese unserer Erde

Meere - Tierparadiese unserer Erde

Titel: Meere - Tierparadiese unserer Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bertelsmann Lexikon
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Zuschnappen als zum Beißen oder gar Kauen geeignet ist. Daher schlingen sie kleine Beute ganz hinunter; aus großen Tieren reißen sie Happen heraus.
    Knotentricks und Landgänge
    Da es ohne festen Halt schwer ist, ein großes Stück Fleisch zu zerlegen, wenden einige Muränen einen raffinierten Trick an: Sie verbeißen sich in ihr Opfer, bilden am Schwanzende einen Knoten und lassen diesen nach vorne wandern. Schließlich pressen sie den Knoten gegen die Beute und ziehen den Kopf durch die Schlinge zurück, wobei sie einen Brocken Fleisch mitreißen.
    Dieser sog. Knotentrick wurde tatsächlich auch in Aquarien immer wieder beobachtet – etwa bei der nur 75 cm langen Schneeflocken- oder Sternmuräne (
Echidna nebulosa
), die in Gezeitentümpeln, Lagunen und anderen flachen Riffbereichen bis zu 15 m Tiefe heimisch ist, wo sie Krebse erbeutet. Um von einem Gezeitentümpel in den nächsten zu gelangen, verlässt sie kurzfristig sogar das Wasser. Männchen und Weibchen sehen ungefähr gleich aus und über ihr Fortpflanzungsverhalten ist – wie bei den meisten Muränen – so gut wie nichts bekannt.
    Bei der Zebramuräne (
Gymnomuraena zebra
) hat man beobachtet, dass sich die Tiere in der Balz aufrichten, einander mit weit aufgerissenen Mäulern umschlingen und dabei den Laich und den Samen ins Wasser abgeben. Dies geschieht immer in den Mittagsstunden. Die Eier – bei großen Arten wie der Riesenmuräne (
Gymnothorax javanicus
) sind es 200 000–300 000 Stück – werden ins Freiwasser abgegeben und treiben frei im Plankton; aus ihnen schlüpfen sog. Weidenblatt- oder Leptocephalus-Larven. Lange Zeit hielt man die blattförmigen Larven, die im freien Wasser schwimmen, für eine eigene Fischart.
    Muränen
Muraenidae
    Klasse Knochenfische
    Ordnung Aalartige
    Familie Muränen
    Verbreitung tropische und subtropische Meere
    Maße Länge: bis 3 m
    Nahrung Fische, Krebse
    Zahl der Eier bis 300 000
    Geschlechtsumwandlung und Mimikry
    Einzigartig ist der Geschlechts- und Farbwechsel der Geister- oder Nasenmuräne (
Rhinomuraena quaesita
): Wenn die schwarzen Jungtiere etwa 65 cm lang sind, färben sie sich leuchtend hellblau mit gelben Flossen und Kopfspitzen und werden zu Männchen. Sobald diese dann ungefähr 94 cm Länge erreicht haben, verwandeln sie sich in reingelbe Weibchen. Früher hielt man die Männchen und Weibchen für getrennte Arten.
    Auch die Jungtiere wurden als eine eigene Art angesehen. Ihren Namen verdanken sie den blattartig vergrößerten Hautlappen an der Nase, die ihnen im Verbund mit der Leuchtfarbe und dem stets weit offenen Maul wirklich etwas Gespenstisches verleihen.
    In den Riffen haben sich mehrere interessante Wechselbeziehungen zwischen Muränen und anderen Tieren entwickelt. So wagen sich Putzergarnelen und Putzerfische auch an riesige Arten wie die Leopardenmuräne oder Große Netzmuräne (
Gymnothorax favagineus
) heran, die 2,5 m lang werden kann und andere Garnelen und Fische frisst. Sogar im offenen Maul kann man die Putzer manchmal Nahrungsreste aufpicken sehen. Auch die empfindlichen Kiemen der Netzmuränen werden so von Hautparasiten befreit. Andere Muränen fressen sogar Putzerfische.
    Der Echte oder Augenfleck-Mirakelbarsch (
Calloplesiops altivelis
) imitiert, wenn er sich bedroht fühlt, die markante Weißpunktoder Weißmaulmuräne (
Gymnothorax meleagris
): Er stellt sich mit dem Kopf voran in ein Loch, spreizt die Flossen ab und zeigt seinen Augenfleck am Körperende. Da er ähnlich hell gesprenkelt ist, wirkt er dann wie eine junge Weißpunktmuräne, die den Kopf aus ihrer Felsspalte steckt.
    Anemonenfische: Wohngemeinschaft im Korallenriff
    Besonders interessante Bewohner der tropischen Korallenriffe sind die Anemonenfische, auch als Clownfische bekannt. Zum einen besitzen sie als protandrische Hermaphroditen die Fähigkeit der Geschlechtsumwandlung vom Männchen zum Weibchen. Zum anderen bilden sie mit Seeanemonen eine Lebensgemeinschaft zu beiderseitigem Vorteil und sind daher ein Musterbeispiel für symbiontische Partnerschaften.
    © istockphoto.com/cbpix
    Anemonenfische leben in Symbiose mit Seeanemonen.
    Im Schutz der Wirtsanemone
    Die Anemonenfische (Amphiprion) gehören zu den Riffbarschen und sind in den Korallenriffen zwischen dem Roten Meer und Hawaii (Pazifik) beheimatet. Die 27 Arten der Gattung
Amphiprion
leben in Symbiose mit zehn Arten von Seeanemonen (Aktinien). Bei Seeanemonen handelt es sich nicht um Meerespflanzen, sondern um Tiere. Die nicht zu

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