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Meere - Tierparadiese unserer Erde

Meere - Tierparadiese unserer Erde

Titel: Meere - Tierparadiese unserer Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bertelsmann Lexikon
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ihrer Fußscheibe nach unten ausscheiden, besteht aus Aragonit, einem faserigen Kristall des Calciumcarbonats. Die Vertreter der achtstrahligen Octocorallia dagegen bilden in ihrer Mesogloea Skelettnadeln (Spiculae) aus, die teils aus Aragonit, teils aus Horn bestehen.
    Leben in der Kolonie
    Korallen vermehren sich überwiegend ungeschlechtlich durch Knospung, indem sie seitlich Tochterpolypen ausstülpen. Die Larve der Steinkoralle
Pocillopora
z. B. bildet schon elf Wochen, nachdem sie sich festgesetzt hat, 24 Polypen aus. Manche Arten leben als Einzelkorallen, d. h., die Tochterpolypen trennen sich vom Muttertier. Bei stockbildenden Korallen bleiben die Tochtertiere über Ausläufer ihres Gastralraums mit dem Muttertier – und mit den Geschwisterpolypen – verbunden. So kommt jede in der Kolonie verdaute Beute allen angeschlossenen Polypen zugute. Über die Jahre entstehen Kolonien aus oft hunderttausenden von Einzeltieren. Zwei Dinge sind rar im Riff: fester Untergrund und Sonnenlicht. Um diese Ressourcen wird gekämpft, oft auch zwischen den Korallen, wenn zwei Kolonien zusammentreffen. Manche Korallen versuchen, durch schnelleres Wachstum an den Spitzen der Zweige dem Nachbarn das begehrte Sonnenlicht zu nehmen. Langsamer wachsende Korallen wehren sich, indem sie Gewebsfäden aus dem Gastralraum nach außen stülpen und damit das Zellgewebe zu nah gerückter Nachbarn teilweise auflösen und verdauen.
    Laichzeit
    Einmal aber muss der erste Polyp einer Kolonie sich an einer freien Stelle des Meeresbodens niedergelassen haben. Hier kommt die Fortpflanzung ins Spiel. Wenn in manchen Frühlingsnächten nach Vollmond die See ruhig ist, findet unter Wasser ein besonderes Schauspiel statt. Millionen von Korallen stoßen gleichzeitig riesige Mengen von Eizellen und Spermien aus, die einander im freien Wasser befruchten. Alsbald schlüpfen Planulalarven, scheibenförmige Wesen, die sich mit einem Wimpernsaum fortbewegen. Am Ende ihrer Entwicklung setzen sie sich an geeigneter Stelle fest und wandeln sich zum Polypen um, der späteren Koralle.
    Außerhalb des Frühjahrs schwimmen gelegentlich Spermien mit dem Wasser in den Gastralraum und befruchten dort einzelne Eizellen. Die Planulalarven werden anschließend im Gastralraum ausgebrütet und später ausgestoßen. Die Geschlechtszellen wachsen übrigens direkt im Gastralraum der Koralle.
    Mit Nesselkapseln Beute machen
    Der Name Nesseltiere kommt von den Nesselkapseln. Mit diesen komplizierten Waffen im Ektoderm vor allem der Tentakel können die Nesseltiere Beutetiere lähmen und töten. Werden die Kapseln berührt, feuern sie Geschosse ab, die selbst den Chitinpanzer von Krebsen durchschlagen und ein Nesselgift einsprühen. Andere Kapseln stoßen Fäden aus, die das Beutetier fesseln. Passt die gelähmte Beute nicht durch die Mundöffnung, wird sie außerhalb des Gastralraums mittels ausstülpbarer Schläuche angelöst und verdaut.
    Muränen: nachtaktive Spürnasen
    Als nachtaktive Jäger sind Muränen tagsüber in Korallenriffen ein seltener Anblick. Dann ruhen sie in ihren Verstecken, z. B. engen Felsspalten, in die sie ihre schlanken, aber sehr muskulösen Körper geschickt hineinzwängen. In der Abenddämmerung gehen sie in Bodennähe auf Fisch- oder Krebstierjagd oder sie warten, bis die Beute, die sie mit dem Geruchssinn orten, an ihrem Versteck vorbeikommt.
    © shutterstock.com/Paul Vinten
    Riesenmuränen leben vorwiegend in Korallenriffen.
    Aalartige Jäger
    Wahrscheinlich geht so manche Seeschlangen-Sage auf Begegnungen mit Muränen zurück, denn gelegentlich kommen die kapitalen, angeblich bis zu 3 m langen, oft bunt gemusterten Knochenfische an die Meeresoberfläche und stecken den Kopf aus dem Wasser.
    In der Paarungszeit sind manche Muränen so erregt, dass sie Menschen attackieren. Auch die Unsitte vieler unbedarfter Taucher, die scheuen Tiere zu füttern, führt immer wieder zu Unfällen. Dabei sind die Bisse bis auf wenige Ausnahmen ungiftig, doch können die Wunden stark bluten und sich entzünden.
    Muränen sind von schlangenförmiger Gestalt und tragen keine Brust- und Bauchflossen, ihre Haut ist dick und schuppenlos, ihr Körper vor allem am Hinterende seitlich abgeflacht und sie haben über hundert Wirbel.
    Die auf Krabben und Garnelen spezialisierten Arten erkennt man an kleinen, stumpfen Zähnen, mit denen sie die Panzer ihrer Beute knacken können. Die Fisch fressenden Arten verfügen über ein sehr scharfes Gebiss, das aber besser zum

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