Meere - Tierparadiese unserer Erde
bilden Angelansätze aus. Mit etwa 8 mm Länge werden die Männchen schlanker, die Weibchen kugeliger; nach der Metamorphose sinken die jungen Angler allmählich ab. Sie haben keine Schwimmblasen und regeln ihren Auftrieb vermutlich über ihr Unterhautgewebe.
Massenstrandungen bei Walen
Massenstrandungen von Walen finden in den Medien immer große Beachtung. Groß ist auch das Engagement, mit dem versucht wird, die Tiere wieder in tiefere Gewässer zu schleppen. Dabei sind Strandungen zwar seltene, aber keineswegs unnatürliche oder neuzeitliche Erscheinungen. Auch geht von diesem Phänomen keine Gefahr für den Fortbestand aus, von Walfang, Treibnetzen und der Verschmutzung der Meere dagegen umso mehr.
© Mauritius Images/Minden Pictures
Helfer versuchen die gestrandeten Wale vor dem Austrocknen zu schützen.
Strandungen von toten oder lebenden Einzeltieren sind meist die Folge von Krankheit oder Verletzungen. Bei Massenstrandungen handelt es sich aber um ein Ereignis, das auf Fehlleistungen lebender Tiere zurückzuführen ist und deren Ursachen bis heute nicht eindeutig geklärt sind. Betroffen sind auch nicht alle Arten, sondern vor allem Zahnwale, die in der Hochsee und zudem in größeren Schulen leben, z. B. Pottwale, einige Grind- und Schwertwale sowie mehrere Delfinarten. Zahnwale in küstennahen Lebensräumen scheinen vor Massenstrandungen weitgehend gefeit zu sein und Bartenwale sind überhaupt nicht betroffen.
Zahlreich sind die Hypothesen, mit denen versucht wird, dieses Phänomen zu erklären. Sie reichen von reichlich fantastischen Ansätzen wie kollektiver Selbstmord, über Mondphasen als Verursacher bis hin zu wissenschaftlich fundierten Erklärungen wie der Magnetnavigationstheorie. Der Nachweis von Magnetit – eine kristalline Eisenverbindung, die sensibel auf magnetische Felder reagiert – im Schädel und Gehirn unterstützt die Vermutung, dass einige Wale das Magnetfeld der Erde zur Navigation nutzen, um zu ihren Futterplätzen an den Eisgrenzen oder zu den Paarungsgebieten in wärmeren Gefilden zu gelangen. Massenstrandungen treten sehr häufig dort auf, wo natürliche Magnetfelder durch geologische Gegebenheiten gestört werden und die Linien des Erdmagnetfeldes direkt auf die Küste zulaufen. Besonders verhängnisvoll für die Wale sind buchtenreiche Küsten.
Zur Orientierung verlassen sich Zahnwale – ähnlich wie Fledermäuse – auf ihr körpereigenes Echolotsystem. An flachen Küsten und in sehr weichen oder aufgewühlten Sedimenten versagt jedoch dieses System. Andere natürliche Ursachen wären Krankheiten oder Parasitenbefall in den Gehörgängen und im Mittelohr. Die sog. akustische Meeresverschmutzung, verursacht vom motorisierten Schiffsverkehr, von Peilgeräten beim Fischfang und vom militärischen Sonar, kann die Echobilder der Umgebung verzerren und die Tiere fehlleiten.
Bei Walen, die in engen sozialen Bindungen leben, gibt immer nur das Leittier den Orientierungston ab, alle anderen Gruppenmitglieder folgen ihm gleichsam blind – auch ins Verderben. Nicht jede Massenstrandung endet zwangsläufig mit dem Tod aller Individuen. Unter günstigen Umständen können sich einzelne Tiere selbst aus ihrer misslichen Situation befreien und mit der nächsten Flut das offene Meer erreichen. Die meisten gehen jedoch qualvoll an Überhitzung zu Grunde oder ersticken, weil ihre Lungen durch das eigene Körpergewicht zerquetscht werden.
KORALLENRIFFE
Farbenfrohe Unterwassergärten
Die ersten Korallenriffe entstanden schon vor 2 Mrd. Jahren. Die Ansprüche der riffbildenden Organismen an ihre Umgebung blieben bis in unsere Zeit unverändert: warmes, klares, lichtdurchflutetes Wasser. Besonders ausgedehnte Riffbildungen befinden sich daher vor allem in den Tropen und Subtropen an den Ostküsten der großen Kontinente. Auswirkungen des globalen Klimawandels wie Meerwassererwärmung und -versauerung sowie die Häufung zerstörerischer tropischer Wirbelstürme bedrohen diesen einzigartigen Lebensraum.
Inhalt
Korallen: Leben in der Kolonie
Muränen: nachtaktive Spürnasen
Anemonenfische: Wohngemeinschaft im Korallenriff
Putzerfische und andere Lippfische: vom Geben und Nehmen
Garnelen: Meister der Anpassung
Drückerfische: Riffbewohner mit Sperrmechanismus
Doktorfische: Ohne sie veralgt das Riff
Seeigel: wehrhafte Allesfresser
Schnecken: Leben auf großem Fuß
Kugelfische und Verwandte
Blickpunkt: Unterwasserwunder Großes Barriereriff
Korallen: Leben in der Kolonie
Die
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