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Meere - Tierparadiese unserer Erde

Meere - Tierparadiese unserer Erde

Titel: Meere - Tierparadiese unserer Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bertelsmann Lexikon
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kratzen andere Planktonorganismen aus Hohlräumen im Eis, die darin eigene Lebensgemeinschaften bilden, darunter Algen, Einzeller und andere Kleinkrebse.
    Polardorsch
Boreogadus saida
    Klasse Knochenfische
    Ordnung Dorschartige
    Familie Dorsche
    Verbreitung zirkumpolar in der Arktis: Nordatlantik und Nordpazifik
    Maße Länge: 6–30 cm
    Nahrung Zooplankton
    Geschlechtsreife mit 4 Jahren
    Zahl der Eier 9000–20 000
    Höchstalter 7 Jahre
    Wichtiges Glied in der Nahrungskette
    Der Polardorsch gilt als der Hauptkonsument von Plankton im Oberflächenwasser; wo die stärkere Konkurrenz seiner Verwandten fehlt, hält er sich jedoch auch am Boden auf. Allerdings trägt er nur einen Stoppelrest von Kinnbarteln, dem charakteristischen Tast- und Spürorgan der Dorsche, mit dem sie am Boden Nahrung aufspüren.
    Obwohl der Polardorsch nur relativ wenige Eier produziert, überleben doch viele Jungtiere. Die kalten arktischen Gewässer bieten so viel Nahrung, dass diese Fische oft in riesigen Schwärmen auftreten. Seine ökologische Vielseitigkeit, dank derer er so gut wie jeden arktischen Lebensraum zu nutzen vermag, lässt den Polardorsch jedoch auch in der Gunst seiner Fressfeinde steigen: So stehen die Jungfische auf dem Speiseplan etlicher Seevögel wie Lummen, Tordalken, Großmöwen und Seeschwalben. Alle Stadien bis zum ausgewachsenen Fisch werden außer von verwandten, größeren Dorscharten auch von Lachsen, Heilbutt, Wandersaibling, Haien und Meeressäugern gefressen, darunter Sattelrobbe, Narwal und Beluga.
    Im Verlauf seiner Größenentwicklung dreht sich der Spieß in der Nahrungskette für den Polardorsch um: Die Eier und die junge Brut werden das Opfer genau jener räuberisch lebenden Kleinkrebse, Quallen, Tintenschnecken und anderer Mollusken, die später den überlebenden Polardorschen als Beute dienen.
    Von allen gejagt – die Lodde
    An manchen Frühjahrstagen färbt sich das Wasser arktischer Küstenmeere dunkel. Es sind die Leiber der Lodde, eines kleinen, unscheinbaren Lachsfisches, der in dichten Schwärmen zu seinen Laichplätzen zieht. Lodden leben zirkumpolar im Nördlichen Eismeer sowie im höchsten Norden des Pazifiks. Sie sind das »tägliche Brot« von Kabeljau und anderen Jagdfischen, von Robben, Walen, Möwen und sogar von Heringen, die sich an den Larven gütlich tun.
    © shutterstock.com/Ivo Lacle
    Die Lodde - wichtiges Glied in der Nahrungskette
    Kurzes Leben
    Die Lodde oder Kapelan (
Mallotus villosus
) gehört zur Familie der Stinte (Osmeridae) und somit zu den Lachsartigen. Die Lodde lebt in Schwärmen im freien Wasser der Meere rund um die Arktis, vor allem vor Grönland und Norwegen, in der Barentssee, im Weißen Meer, in der Hudsonbai und im nordpazifischen Beringmeer. Die torpedoförmig lang gestreckten Fische mit dem dunklen, blaugrünen Rücken und den silbrig weißen Flanken trifft man meist im Oberflächenwasser, doch kommen sie auch bis in 300 m Tiefe vor. Auffällig sind die großen Augen und die weite Mundöffnung mit dem leicht vorstehenden Unterkiefer – deutliche Hinweise auf die Ernährung mit Zooplankton, das in der Arktis überwiegend aus Kleinkrebsen wie Ruderfußkrebsen und Krill besteht.
    Schon im Dezember sammeln sich große Loddenschwärme im Eismeer und in der Barentssee, um langsam zu den Nordküsten Norwegens und der Halbinsel Kola aufzubrechen. Dort laichen die geschlechtsreifen Tiere – im Alter von zwei bis vier Jahren – meist im März und April im flachen Küstenwasser, wandern jedoch auch bis in Flussmündungen.Die Männchen tragen in der Laichzeit zottige Schuppenauswüchse entlang der Seitenlinie. Ein solcher sog. Laichausschlag ist von vielen Fischarten bekannt.
    Oft paart sich ein Weibchen mit zwei Männchen im 2–4 °C kalten Wasser und legt etwa 10 000 Eier über einer Sandfurche ab. Die 0,6–1,2 mm großen und klebrigen Eier haften am Untergrund fest und entwickeln sich in etwa vier Wochen zu 4–5 mm langen, planktischen Larven. Die erwachsenen Tiere kehren nach dem Ablaichen ins Meer zurück. Die Männchen sterben nach der Laichzeit, die meisten Weibchen ebenfalls. Einige Weibchen überleben jedoch und laichen in den folgenden zwei bis drei Jahren erneut.
    Lodde oder Kapelan
Mallotus villosus
    Klasse Knochenfische
    Ordnung Stintartige
    Familie Stinte
    Verbreitung Arktischer Ozean vom Weißen Meer über die Barentssee, Nordatlantik bis auf die Höhe von Neufundland, Nordpazifik von der Beringstraße bis auf die Höhe von Japan und Korea
    Maße

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