Meere - Tierparadiese unserer Erde
Länge: bis 20 cm
Gewicht bis 50 g
Nahrung Zooplankton
Geschlechtsreife mit 2–4 Jahren
Zahl der Eier etwa 10 000
Höchstalter 6 Jahre
Ökologische Verbindung mit Kabeljau und Hering
Besonders gut untersucht sind die Loddenschwärme in der Barentssee, wo sie als Nahrungsquelle des begehrten nordatlantischen Kabeljaus ein wichtiges Element des Ökosystems darstellen. Im Sommer weiden die Loddenschwärme weit draußen im Meer im tieferen Wasser. Nachts kommen sie, dem Zooplankton folgend, näher an die Oberfläche. Die Größe der Loddenschwärme schwankt mit den Jahreszeiten und mit langfristigen klimatisch-ozeanografischen Bedingungen. Wenn die arktischen Wassertemperaturen über dem langjährigen Durchschnitt liegen, erstrecken sich die Aufenthaltsgebiete der Lodden weit in die nördliche und nordöstliche Barentssee. In kälteren Jahren sind Schwärme und Lebensraum deutlich kleiner; der Lebensraum verschiebt sich dann nach Westen und Südwesten. Als die Kabeljaubestände in den 1970er und 1980er Jahren durch Überfischung stark zurückgingen, profitierte die Lodde als typischer Beutefisch des Kabeljaus: Ihre Bestände wuchsen an. Als sich der Kabeljau in den frühen 1990er Jahren erholte, brachen die Loddenbestände in der Barentssee stark ein.
Auch zwischen Lodden und Heringen der Barentssee scheint eine ökologische Verbindung zu wirken. Gibt es große Heringsschwärme, schrumpfen die Loddenbestände. Über die Ursachen wird noch spekuliert: Sei es, dass sie um dieselben Nahrungsquellen konkurrieren, sei es, weil der Hering auch Loddenlarven verzehrt. Da der Hering und viele andere Loddenjäger erheblich älter als ihr Nahrungstier werden, die Lodden aber nach dem Ablaichen fast alle sterben, nutzen also wachsende Jäger-Populationen einen Loddenbestand, der sich überwiegend aus seinem Laicherfolg rekrutiert. Fressen also die Jäger viele erwachsene Lodden, vernichten sie einen Gutteil ihrer künftigen Nahrungsgrundlage.
Hauptnahrung von Alken
Vom Lebenszyklus der Lodde werden auch andere marine Tiere beeinflusst. So berichten Vogelkundler, dass in Jahren, in denen die Lodde verspätet zum Laichen an den Küsten Neufundlands eintrifft, der Bruterfolg der Dreizehenmöwe (
Rissa tridactyla
) bis zu 87 % geringer ist. Aus Nahrungsmangel wird sie von der Silbermöwe (
Larus argentatus
) attackiert, die ihren Verwandten die Beute abjagt. Die Lodde ist dort auch die Hauptnahrung von Alken, wie Trottellumme (
Uria aalge
) und Papageitaucher (
Fratercula arctica
).
Das Südpolarmeer
Das Südpolarmeer unterscheidet sich in vieler Hinsicht vom Nordpolarmeer. Der eisbedeckte antarktische Kontinent (Antarktika) füllt nahezu die gesamte Fläche innerhalb des Polarkreises. Das Südpolarmeer ist daher im Gegensatz zum Arktischen Ozean kein eingeschlossenes Meeresbecken, sondern zieht sich ringförmig um den Kontinent und steht mit allen Weltmeeren in Kontakt. Seine Grenze wird durch die Wassertemperatur definiert: Etwa um den 55. – 60. Breitengrad trifft das kalte polare Wasser in der sog. Antarktischen Polarfrontzone (APFZ) oder Antarktischen Konvergenz auf wärmeres subpolares Wasser. Das Südpolarmeer innerhalb der APFZ umfasst etwa 35 Mio. km 2 . Das extreme Klima der Antarktis wird von der polaren Lage bestimmt. Um den 60. Breitengrad steht im Jahresdurchschnitt nur noch halb so viel Sonnenenergie zur Verfügung wie am Äquator. Vor allem ist sie ungleich über das Jahr verteilt: Im Winter steigt die Sonne kaum über den Horizont. Das Polarmeer wird zu einer endlosen Eiswüste. Im Sommer hingegen mangelt es nicht an Sonnenenergie, denn dann sind die Tage lang. So schmilzt das Eis bis auf einen schmalen Saum am Kontinentalrand.
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Der Pinguin ist der Charktervogel der Antarktis
Antarktisches Klima
Das Klima auf dem antarktischen Kontinent ist extrem. Im Winter sinkt die Temperatur bis –90 °C, auch im Sommer bleibt es mit Werten zwischen –15 °C und –40 °C eiskalt. So ist der gesamte Kontinent ganzjährig von einem 3–4 m dicken Eisschild bedeckt. Nur einige Gebirge, Küstengebiete und Inseln sind eisfrei. Das antarktische Klima stabilisiert sich durch mehrere Mechanismen selbst. So wirft die weiße Eisfläche 60–95 % der Sonnenenergie zurück, ohne erwärmt zu werden. Außerdem liegt die Oberfläche der mehrere tausend Meter dicken Eisschicht auf Hochgebirgsniveau in kühlen Luftschichten.
Die kalte Luft über dem Eis bildet ein starkes Hochdruckgebiet, das
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