Meeresblau
ist etwas in mir, das dir schaden könnte. Etwas, das ich noch nicht verstehe.“
„Nicht jetzt. Nicht hier.“ Sie zerrte die Decke beiseite und schmiegte sich an seinen heißen Körper. Mit jedem Atemzug drängte sich seine erwachende Männlichkeit härter gegen ihren Schoß. Nichts wollte sie mehr wahrnehmen, nichts außer dem Wind, dem Feuer und seinen Körper. Für diese Nacht wollte sie glauben, die Zeit hätte in ihrem Lauf innegehalten.
Maya legte ein Ohr an seine Brust und lauschte dem Herzschlag. Zuerst schlug es schnell, doch während sie zuhörte, wurde es langsamer. Sein Pochen erfüllte ihre Wahrnehmung und schenkte ihr eine sinnliche Ruhe, die flüchtig war, aber jenseits aller Ängste. Behutsam senkte sie sich auf sein Glied hinab, ließ es langsam in ihren Körper eindringen und setzte sich auf, um es noch tiefer aufzunehmen. Jede Bewegung geschah wie in Zeitlupe und war durchdrungen von einer berauschenden Intensität. Langsam ließ sie ihr Becken kreisen, während sich Christophers Gesicht in Verzückung auflöste. Er schloss die Augen und lächelte, während leise, verführerische Seufzer aus seinem halb geöffneten Lippen drangen.
„Vielleicht ist es gefährlich“, flüsterte er kaum hörbar. „Aber egal, hör nicht auf.“
Mit beiden Händen umfing er ihre Hüften und hielt sie fest. Obwohl sie spürte, wie groß sein Hunger war, setzte er ihre Behutsamkeit fort. Quälend langsam zog er sich aus ihr zurück, um ebenso gemächlich wieder in sie einzudringen. Berauscht von diesem lasziven Rhythmus genoss sie das Gefühl, ihn in sich aufzunehmen und wieder freizugeben, wieder und wieder. Sie wollte sich davon nicht mitreißen lassen, noch nicht, wollte jede köstliche Sekunde ausreizen, sich und ihn foltern und den Gipfel mit kleinen, schleppenden Schritten erklimmen.
„Großer Gott.“ Christopher fuhr hoch und zog sie mit einem Ruck so fest an sich, dass sie ein Stöhnen ausstieß. Mit den Lippen umschloss er ihre Brustwarze und saugte so herrlich fest, dass ihre mühsam aufrecht gehaltene Contenance jubelnd aufgab. „Nein“, sagte er atemlos an ihrem Ohr. „Halt still.“
Maya erschlaffte, während Christopher sie sicher hielt und in einen wiegenden Rhythmus verfiel. Die Trägheit ihrer Bewegungen reizte Regionen in Körper und Geist, von denen sie nicht einmal gewusst hatte, dass sie existierten. Es erinnerte sie an das Auf und Ab der Wellen. An ein sich aufschaukelndes Meer, dessen Wogen sanft blieben, sich aber höher und höher auftürmten. Feucht glitt seine Zunge über ihre Kehle, drückte sich über ihrer Halsschlagader in die Haut und zog kleine Kreise. Ihr Körper überzog sich mit Gänsehaut, sensibilisiert bis in die Haarspitzen. Jede Berührung glich einem Feuerwerk. Das Kratzen seiner Fingernägel an ihrer Hüfte, das Kitzeln der Haare an ihrer Schulter, seine Lippen und jeder Millimeter Haut ihres Unterleibs, der sich gegen den seinen presste und sich an ihm rieb. Die Welle des Höhepunktes rauschte trotz der Sanftheit ihrer Bewegungen mit brachialer Gewalt über sie hinweg. Sie hörte sich lachen, während Christopher immer schneller wurde, härter und grober. Er warf den Kopf in den Nacken und öffnete den Mund, als wollte er schreien. Doch kein Ton kam über seine Lippen. Sein schweißnasser Körper fand Erlösung und erschlaffte zitternd in ihren Armen.
„Maya … ich …“
Sie strich ihm das feuchte Haar aus der Stirn. Langsam und zärtlich, obwohl diese Sanftheit im Gegensatz zu dem stand, was sie in diesem Augenblicken brauchte. Sie nahm seinen Kopf zwischen beide Hände, küsste ihn und schob ihre Zunge in seinen Mund. Er reagierte nicht, wie sie es erwartet hatte. Unvermittelt zog er sich zurück und ließ sie vor Frust aufstöhnen. Ein wölfisches Lächeln umspielte seine Lippen.
„Noch mal?“ Er stieß dieses Wort wie ein dunkles Knurren aus. Jedes Härchen auf ihrer Haut sträubte sich.
„Unbedingt“, flüsterte sie.
Nach Verwirrung kam Erleichterung. Sie hatte nicht geträumt und war noch immer hier. Schläfrig wandte Maya den Kopf und sah, dass das Bett neben ihr leer war. Lange konnte es noch nicht so sein, denn als sie die Hand ausstreckte, fühlte sie noch die Wärme seines Körpers.
„Guten Morgen, Schönheit.“
Selbst die dreckige Cordhose und das zu große Fischerhemd, das wie ein Sack an ihm herabhing, konnten nichts an seiner Vollkommenheit ändern. Allein der Gedanke, mit ihm vereint gewesen zu sein, brachte sie vor Sehnsucht
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