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Meereskuss

Meereskuss

Titel: Meereskuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virginia Kantra
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während er sich mit ihr auf dem Schoß hinsetzte. Regen peitschte die Fenster. Der Sturm trommelte in seinen Ohren, raste in seinem Blut. Er umfasste ihre Hüften und zog sie an sich, sodass sie rittlings auf der Bettkante auf ihm saß. Ihre Knie pressten sich an seine Flanken. Ihre Brüste strichen über seine Brust. Ihr Blick bohrte sich in den seinen.
    Ergriffenheit ließ sie beide innehalten.
    Sie berührten sich, doch sie waren nicht verbunden. Sein Körper war bereit zuzustoßen, ihrer war offen und feucht.
    »Nimm alles hin«, sagte er, die Stimme bedeutungsschwanger, denn die Worte meinten nun etwas anderes. Eine Art Weihe. Eine Bitte. »Nimm dir, was du brauchst.«
    Er sah zu, wie ihr schmaler Kehlkopf hüpfte, als sie schluckte. An seinem Hals traten vor Anstrengung die Sehnen hervor. Der Raum wurde dunkel. Sie legte ihm die Hände auf die Schultern und senkte sich langsam, ganz langsam auf ihn herab, um ihn in die Wärme, in die Feuchte aufzunehmen. Er biss die Zähne zusammen. Sein Atem ging pfeifend. Er streckte die Beine aus, während sie sich wand, um ihn noch tiefer einzulassen. Er konnte fühlen, wie sich ihre Muskeln anspannten und entspannten, wie sich ihr Körper zusammenzog und wieder losließ, wie sie in einer heftigen inneren Bewegung seinen Schaft melkte. Ihre Augen waren strahlend und blind, als sie sich in einem ungelenken Rhythmus bewegte, ihre Finger sich in seine Schultern gruben und ihr Körper den seinen eng umschlang.
    Ein Blitz zerriss die Schatten, während sie den Sturm sammelte, ihn sich unterwarf, ihn ritt. Conn ritt. Kraft pulsierte innen wie außen. Sie erschauerte. Er stöhnte. Er spürte das Knistern und das Aufbäumen, als sie ihn steigend und fallend wie die See einschloss.
    Sein Herz zog sich zusammen.
»Ich gehöre dir«,
hatte er zu ihr gesagt.
    Aber bis jetzt hatte er es nicht geglaubt.
    Als die Welle heranwogte, trug sie beide davon.
     

[home]
    13
     
    Blassgelbes Licht flutete die westliche Mauer des inneren Burghofs. Der kurze Rasen lief in einem Gewirr aus Steinen und Unkraut aus, wie eine grüne Welle, die sich an der Küste brach.
    Lucy streckte ihr Gesicht strahlend vor Glück der Liebkosung der Sonne entgegen. Jeden Augenblick der letzten drei Tage, den Conn nicht bei den Wächtern gewesen war, hatte er mit ihr verbracht – meistens im Bett. Es gab nichts, was er nicht tun wollte, und wenig, was sie nicht ausprobiert hatten. Sie fühlte sich angenehm befreit, fast schon schmerzhaft lebendig, und ihre Haut war von seinen fortgesetzten Aufmerksamkeiten wie glatt poliert. Sie glühte, innerlich wie äußerlich.
    »Meine Fresse, ist das heiß«, sagte Roth von der Bank her.
    Lucy lenkte ihre Aufmerksamkeit wieder auf den Unterricht und fing an. Die Temperatur im Hof wurde um einige Grad erträglicher.
    Griff rieb sich mit seiner großen Hand das Kinn. »Aye. Zu heiß, um sich heute noch länger zu konzentrieren. Geht und amüsiert euch.«
    Drei männliche Wesen sahen zu Lucy, dunkle Augen voller tierischem Bewusstsein. Sie wussten es, bemerkte Lucy. Selbst die Jungen.
    Sie fühlte sich wie in kochendes Wasser geworfen und flammte rosa auf wie frisch verbrüht. »Es ist wirklich ein wenig warm für Oktober«, gab sie zu.
    Roth hustete.
    Iestyn senkte den Blick.
    »Es ist die Strömung, die von Süden kommt«, sagte Griff freundlich. »Auf der Insel wird es nie sehr kalt.«
    »Oder sehr warm«, warf Roth ein. »Jedenfalls normalerweise.«
    Iestyn trat ihm gegen den Knöchel.
    Lucy räusperte sich. »Gut fürs Pflanzenwachstum.«
    »Gut für Hafer und Äpfel«, pflichtete ihr Griff bei.
    »Auch für wilde Zwiebeln«, nickte Iestyn. »Unter den Obstbäumen. Und Minze.«
    Lucys Blick wanderte zu dem Streifen unter der sonnenbeschienenen Mauer zurück. Nicht, dass es sie etwas anging, aber … »Wäre es nicht angenehmer, innerhalb der Mauern zu pflanzen? Zumindest die Kräuter?«
    »Aye. Emma hat vor vielen Jahren Kräuter vor der Küche gepflanzt.« Griff lächelte kläglich. »Jetzt gedeihen sie nicht mehr so gut.«
    »Vor der Küche?« Lucy runzelte die Stirn, während sie sich den äußeren Burghof ins Gedächtnis rief. »Dorthin kommt nicht viel Sonne.«
    »Sie könnten das Beet verlegen«, schlug Griff vor. »Im Frühling.«
    Lucy zuckte zusammen. Der Frühling war noch Monate entfernt. Als sie Conn um Zeit gebeten hatte, hatte sie nicht so weit vorausgedacht.
    »Jetzt wäre auch ein guter Zeitpunkt«, sagte sie. Jetzt war ein sehr guter Zeitpunkt. Warum ihn

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