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Meeresrauschen

Meeresrauschen

Titel: Meeresrauschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Schröder
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in
den Bezügen.
    »Nichts«, sagte er, ehe ich ihn fragen konnte, was das Ganze
sollte. »Nur
dein
Duft.«
    »U-und was bedeutet das?«, stammelte ich.
    »Dass kein Fremder hier gewesen sein kann«, entgegnete
Gordy. »Zumindest nicht in deinem Bett.«
    Ich fasste mir an die Stirn. »Aber ich bin doch nicht bescheuert.
«
    »Natürlich nicht«, sagte er lächelnd. Er setzte sich auf und
griff nach meiner Hand. »Komm her.«
    »Nein.« Ich schüttelte den Kopf. »Zuerst muss ich verstehen,
was hier passiert ist.«
    Gordy seufzte leise.
    »Komm her zu mir«, wiederholte er dann in einem Timbre,
das mir einen warmen Gänsehautschauer über die Haut jagte
und es mir unmöglich machte, ihm zu widerstehen. Langsam
ließ ich mich neben ihm nieder.
    Gordian legte seinen Arm um meine Schultern und drückte
seine Stirn gegen meine. »Wo sollen wir heute Nacht denn zusammen
liegen? Etwa dort drüben?« Er deutete auf das Rattansofa.
    »Nein, aber …«
    »Kein Aber«, unterbrach er mich. »In diesem Bett war bisher
niemand außer dir … und mir.«
    Und Cyril, dachte ich beklommen, sagte es aber nicht. Ich
wunderte mich ohnehin, dass Gordy seinen Duft nicht wahrgenommen
hatte.
    »Und woher kam dann deiner Meinung nach das Wasser?«,
fragte ich stattdessen.
    »Vielleicht hast du ja so intensiv geträumt, dass du …«
    »Was?«, stieß ich hervor. »Willst du etwa behaupten, ich
hätte mir das alles bloß eingebildet?«
    Gordian zuckte die Achseln. »Diese Wäsche hier ist jedenfalls
trocken.«
    »Ja, mittlerweile.« Ich verdrehte die Augen, denn es nervte
mich, dass er mir nicht glauben wollte. »Sooo nass war sie ja
nun auch wieder nicht. Außerdem habe ich da draußen jemanden
gesehen. Eine Gestalt.«
    Das verschlug ihm für einen Moment die Sprache.
    »Und das sagst du mir erst jetzt?«, brach es schließlich aus ihm hervor, und es klang nicht nur erschrocken, sondern auch
wütend. »Wo?«
    Ich nickte zum Fenster hinüber. »Dort unten auf den Klippen.
«
    Er musterte mich mit zusammengekniffenen Augen. »Bist
du dir da wirklich sicher?«
    »Nein, wahrscheinlich habe ich das auch bloß geträumt«,
brummte ich und rückte demonstrativ ein Stück von ihm ab.
»Obwohl ich hellwach war und einen Adrenalin-Schock hatte.«
    Gordys türkisgrüne Iris wurde eine Nuance dunkler.
    »Komm wieder her«, wisperte er.
    »Nein.«
    »Bitte!«
    »Nein, Gordy, zuerst …«
    »Elodie …« Er streckte den Arm aus und ließ seine Finger
über meinen Unterarm wandern. »Du hast ja keine Ahnung,
wie sehr du mir gefehlt hast.« Er senkte den Kopf und schluckte
schwer, bevor er fortfuhr. »Nur wenn du bei mir bist, schlägt
mein Herz im richtigen Rhythmus …«
    »Gordy«, krächzte ich.
    Im nächsten Augenblick saß er wieder so dicht neben mir,
dass es kaum eine Stelle gab, an der wir uns nicht berührten.
Seine Finger glitten langsam weiter meinen Arm hinauf, ertasteten
den Puls über meinem Schlüsselbein, streichelten mein
Kinn, meine Wange und meinen Mund. Und dann küsste er
mich.
    Sanft teilte er meine Lippen, und ich spürte seine warme
Zunge, die sehnsüchtig nach meiner tastete. Sein Kuss war so
viel selbstverständlicher und inniger als jene, die wir während
unseres stundenlangen Abschieds vor fünf Tagen getauscht hatten. Die Angst davor, mich ertränken zu können, schien
sich in Luft aufgelöst zu haben.
    »Vielleicht bist das ja du gewesen«, murmelte ich ein wenig
benommen, als wir uns wieder voneinander lösten.
    »Wer?«
    »Na, die Gestalt auf den Klippen … Vielleicht hattest du ja
Sehnsucht nach mir …« Ich zog die Schultern bis zu den Ohren
hoch. »Könnte doch immerhin sein.«
    »Ja, Elodie, ich hatte wahnsinnige Sehnsucht«, erwiderte
Gordy aufgebracht, »aber ich schwöre dir, ich bin in der letzten
Nacht noch nicht hier gewesen, sonst hätte ich mich nämlich
ganz sicher nicht dort unten bei den Klippen aufgehalten,
sondern wäre direkt zu dir gekommen, um …« Er brach ab
und diesmal war
er
es, der seine Hände von meinen Schultern
gleiten ließ und ein Stück von mir abrückte. »Stattdessen sehe
ich dich im Arm von diesem … Hai!«
    »Dann weißt du es jetzt also auch«, sagte ich, obwohl ich
eigentlich tausend andere Dinge hätte sagen müssen.
    Gordy sah mich verständnislos an. »Was?«
    »Dass Cyril ein Hainix ist.«
    »Allerdings«, presste er bitter hervor. »Ich habe Kyans Gespräche
mit Zak und Liam belauscht. Ich schätze, sie werden
deinem Cyril ganz schön auf den Leib rücken.«
    »Verdammt noch mal,

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