Meeresrauschen
gegen meine Stirn, kräftig und voller
Verlangen. Das Handtuch war mir längst aus den Händen geglitten,
nun strichen meine Finger sanft über seine Schultern,
seine Arme und seinen Bauch. Gordys Duft intensivierte sich
mit jeder Berührung.
Ich hörte mich seufzen und fing an, seine wundervolle weiche
Haut zu küssen. Zärtlich wanderten meine Lippen über
seinen Körper, und endlich spürte ich auch seine Hände, die
unter mein T-Shirt glitten und sich an meinem Rücken hinauftasteten.
»Gordy«, murmelte ich und schmiegte mich eng an ihn. Ich
fühlte seine Erregung, das Pulsieren in seinen Lenden, und
konnte es kaum erwarten, dass er mich küsste.
»Nein, Elodie, nein.«
Ich konnte nicht glauben, was er da sagte, und ich wollte
nicht, dass es schon wieder vorbei war. Sanft legte ich meine
Arme um ihn, strich mit der Nasenspitze über seine Brustwarze
und schloss schließlich zögernd meine Lippen darum.
Gordy stöhnte und im nächsten Moment ergoß sich ein
Schwall warmes Wasser über meinen Kopf. »Hör auf, Elodie,
bitte! Ich weiß nicht, was ich tue, wenn du weitermachst.«
»Es ist mir egal, was du tust«, murmelte ich. »Du hast keine
Ahnung, wie sehr ich mich danach sehne …«
»Elodie.« Seine Hände fuhren in meine Haare und bogen
meinen Kopf zurück. Dann küsste er mich so wild und leidenschaftlich,
dass ich das Gefühl hatte, jeden Augenblick zu
ertrinken. Ich keuchte und schnappte nach Luft, aber Gordy
hörte nicht auf, und mit einem Mal konnte ich dagegenhalten
und all das erwidern. Ich küsste ihn zurück, genauso unbändig
und wild, und mit jeder Sekunde glaubte ich, mich mehr und
mehr in ihm aufzulösen. Wir waren nur noch Hände, Lippen
und Herzschlag.
»Komm her«, wisperte Gordy, obwohl ich schon ganz dicht
bei ihm war. Wieder glitten seine Hände unter mein T-Shirt,
und diesmal zögerte er nicht, jedes Fleckchen meiner nackten
Haut zu berühren. Ein wohliges Seufzen glitt zugleich über
seine und meine Lippen, und um ihm zu zeigen, dass er genau
das Richtige tat, presste ich meinen Unterleib gegen seinen,
aber leider bewirkte ich damit genau das Gegenteil dessen, was
ich mir erhofft hatte.
Gordys Hände zogen sich zurück. Er küsste ein letztes Mal
meinen Mund, dann schob er mich von sich. »Bitte verzeih
mir. Ich hatte mich für einen Moment nicht unter Kontrolle.«
»Aber das sollst du doch auch gar nicht!«, rief ich. »Ich will
es ja. Ich will es so sehr!«
»Ich hätte dich ertränken können«, sagte er finster. »Ich weiß
nicht, was passiert wäre, wenn wir es tatsächlich getan hätten.«
»Gar nichts.« Kopfschüttelnd nahm ich seine Hand und zog
ihn zum Bett hinüber. »Außer, dass es wunderschön gewesen
wäre.«
»Du irrst dich. Du ahnst ja nicht …«
»Nein,
du
ahnst nicht«, unterbrach ich ihn. »Ich bin stark.
Viel stärker, als du denkst. Du kannst mich nicht töten. Nicht,
wenn du mich liebst.«
Zaghaft legte ich ihm meine Hand auf den Rücken. Gordy
zuckte unter meiner Berührung zusammen, und ich war schon
im Begriff, die Hand wieder zurückzuziehen, da merkte ich,
wie sich sein Körper zögernd gegen meine Finger schmiegte.
»Du hast Angst«, flüsterte ich. »Du sehnst dich nach mir
und gleichzeitig hast du Angst. Wovor? Dich zu verlieren?«
Gordian schüttelte kaum merklich den Kopf. »Das habe ich
ja längst. Mich … meine Vergangenheit und meine Zukunft …«
Er machte Anstalten aufzustehen, doch ich hielt ihn sachte
am Arm zurück. »Bitte … Es tut mir leid.«
Er nickte und hielt seinen Blick eine Weile auf den Fußboden
gerichtet. Schließlich wandte er sich wieder mir zu und
sah mir tief in die Augen.
»Anfangs wollte ich das auch …
nur
das.« Er schluckte. »Ich
wollte es, obwohl ich ahnte, dass ich dich damit töten könnte.
Es war ein so viel heftigeres Verlangen als das, das mich früher
zu den Nixen getrieben hat … Verstehst du, Elodie, ich war
wie von Sinnen, unkontrolliert und voller Gier, als ich dich
damals über die Klippen auf mich zulaufen sah.«
»Ja, aber anders als Kyan hast du dich nicht davon leiten
lassen«, sagte ich stockend.
»Nein!« Gordy wandte beschämt seinen Blick ab. »Es war
mir zuwider«, flüsterte er. »Allerdings konnte ich nicht aufhören,
an dich zu denken. Du warst ständig in meinem Kopf …
und in meinem Herzen …. Selbst wenn ich mich viele Hundert
Meter von der Küste entfernte, vernahm ich die Melodie
deiner Gedanken. Ich spürte deine Traurigkeit, deine Furcht,
aber auch deinen Mut, der so
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