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Meerjungfrau

Meerjungfrau

Titel: Meerjungfrau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Camilla Läckberg
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Dann bleibst du bis morgen zu Hause. Du siehst gar nicht gut aus.«
    Â»Das ist unmöglich. Mein Schreibtisch ist voll.« Er zwinkerte einige Male und versuchte, sich auf die Straße zu konzentrieren.
    Â»Wir machen es so, wie ich sage«, sagte Paula entschieden. »An der nächsten Tankstelle tauschen wir die Plätze. Ich fahre dich nach Hause, und dann hole ich die Unterlagen, die du brauchst, aus der Dienststelle und bringe sie dir nach Fjällbacka. Außerdem sorge ich dafür, dass die Kassette zur Analyse geschickt wird. Aber du musst mir versprechen, dass du dich ausruhst. Du bist überarbeitet, und zu Hause hast du sicherlich auch Stress. Ich weiß, wie anstrengend es für Johanna war, als sie Leo erwartet hat, und du trägst jetzt wahrscheinlich die doppelte Verantwortung.«
    Patrik nickte widerwillig und tat, was sie gesagt hatte. Bei der Tankstelle in Hogstorp bog er ab und stieg aus. Er war einfach zu kaputt, um ihr zu widersprechen. Eigentlich war es undenkbar, sich jetzt einen Tag freizunehmen, aber sein Körper machte nicht mehr mit. Wenn er sich ein wenig Ruhe gönnte und gleichzeitig die Dokumentation durchsah, konnte er vielleicht genug Kraft tanken, um die Ermittlungen fortzusetzen.
    Patrik lehnte den Kopf ans Seitenfenster und war schon fast eingeschlafen, als Paula sich wieder auf der Autobahn einfädelte. Als er die Augen öffnete, standen sie bereits vor seiner Haustür. Verschlafen stieg er aus.
    Â»Leg dich jetzt hin. Ich komme bald wieder. Lass die Tür offen, dann lege ich dir die Unterlagen einfach in den Flur«, sagte Paula.
    Â»Okay. Danke.« Mehr brachte Patrik nicht heraus.
    Er schloss die Tür auf und trat ein.
    Â»Erica!«
    Keine Antwort. Er hatte am Vormittag schon vergeblich versucht, sie zu erreichen. Vielleicht hatte sie Anna besucht und war bei ihr geblieben. Sicherheitshalber legte er einen Zettel auf die Kommode im Flur, damit sie sich nicht zu Tode erschreckte, wenn sie nach Hause kam und Geräusche hörte. Dann ging er auf wackeligen Beinen die Treppe hinauf und legte sich ins Bett. Er hatte kaum mit dem Kopf das Kissen berührt, als er schon schlief. Aber sein Schlaf war unruhig.
    Etwas veränderte sich. Sie konnte zwar nicht behaupten, dass sie das Leben in den vergangenen Jahren genossen hatte, aber es war ihr zumindest vertraut gewesen. Die Kälte, die Gleichgültigkeit und die scharfen und gründlich einstudierten Worte, die sie sich ständig an den Kopf warfen.
    Nun spürte sie, wie unter ihren Füßen die Erde bebte und die Risse breiter wurden. Während ihres letzten Wortgefechts hatte eine Art Endgültigkeit in Eriks Blick gelegen. Seine Abneigung war ihr nicht neu und berührte sie inzwischen nicht mehr. Aber diesmal war es anders gewesen. Das machte ihr mehr Angst, als sie je erwartet hätte. Denn tief im Innern hatte sie wahrscheinlich immer geglaubt, dass sie ihren Totentanz mit immer größerer Eleganz bis in alle Ewigkeit fortsetzen würden.
    Er hatte so merkwürdig reagiert, als sie Cecilia erwähnte. Normalerweise war es ihm egal, wenn sie über seine Geliebten sprach. Er tat dann einfach so, als höre er nicht zu. Warum war er heute Morgen so wütend geworden? Bedeutete Cecilia ihm etwas?
    Louise leerte ihr Glas. Sie hatte bereits Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren. Alles ging in diesem angenehmen Nebel und der Wärme unter, die sich in ihren Gliedern ausbreitete. Sie schenkte sich Wein nach. Blickte aus dem Fenster und über das Wasser, das die Inseln umgab, während die Hand mit dem Glas wie von selbst zum Mund wanderte.
    Sie musste herausfinden, wie die Dinge lagen. Hatte sie sich den Riss unter ihren Füßen eingebildet oder nicht? Eins wusste sie genau. Wenn der Tanz wirklich endete, tat er das nicht mit einer stillen Pirouette. Sie würde mit den Füßen stampfen und um sich schlagen, bis von ihrer Ehe nichts mehr übrig war. Sie wollte ihn nicht mehr, aber das bedeutete nicht, dass sie ihn einfach loslassen würde.
    Maja war nicht widerspruchslos mitgekommen, als Erica sie bei Anna abholte. Es machte viel zu viel Spaß, mit ihren Cousinen und dem Cousin zu spielen, um einfach nach Hause zu gehen. Nach gewissen Verhandlungen war es Erica jedoch gelungen, ihr die Jacke anzuziehen und sie ins Auto zu setzen. Sie wunderte sich zwar, dass Patrik sich nicht noch einmal gemeldet hatte, aber auf der anderen Seite hatte sie ihn auch

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