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Meerjungfrau

Meerjungfrau

Titel: Meerjungfrau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Camilla Läckberg
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einige Male und betrachtete stolz sein Werk.
    Â»So. Die Mädels dachten schon, ich wäre nicht in der Lage, mich um dich zu kümmern. Was sagst du jetzt? Haben wir uns nicht ein kleines Nickerchen verdient?«
    Bertil nahm das fest verpackte Baby wieder auf den Arm und legte sich mit ihm aufs Sofa. Zuerst wühlte Leo ein bisschen herum, aber dann schmiegte er wohlig sein Gesicht an den Hals des Kommissars.
    Als eine halbe Stunde später die Frauen ihres Lebens zurückkehrten, schliefen beide tief und fest.
    Â»Ist Christian zu Hause?« Als Sanna die Tür öffnete, wäre Erica am liebsten davongelaufen. Aber Patrik hatte recht. Sie hatte keine andere Wahl.
    Â»Er ist oben im Dachzimmer. Ich rufe ihn.« Sanna stellte sich an die Treppe. »Christian! Du hast Besuch!« Dann wandte sie sich Erica wieder zu. »Komm rein.«
    Â»Hallo?« Mit fragendem Gesichtsausdruck kam er auf sie zu und umarmte sie zur Begrüßung.
    Â»Ich muss mit dir reden.« Sie hatte große Lust, auf dem Absatz kehrtzumachen und fluchtartig das Haus zu verlassen.
    Â»Komm doch erst mal rein.«
    Mühsam schälte sie sich aus ihrer Jacke.
    Â»Möchtest du etwas trinken?«
    Â»Nein danke«, schüttelte sie den Kopf. Sie wollte die Sache so schnell wie möglich hinter sich bringen.
    Â»Wie waren die Signierstunden?« Sie verkroch sich regelrecht in der einen Ecke des Sofas.
    Â»Gut«, antwortete Christian in einem Ton, der jede weitere Frage verbot. »Hast du gestern Zeitung gelesen?«, fragte er stattdessen. Im winterlichen Licht, das durchs Fenster hereinsickerte, sah sein Gesicht ganz grau aus.
    Â»Genau darüber wollte ich mit dir reden.« Erica konzentrierte sich auf den nächsten Satz, als einer der Zwillinge ihr einen Stoß in die Rippen versetzte. Sie ächzte.
    Â»Treten sie dich?«
    Â»Das kann man wohl sagen.« Sie holte tief Luft. »Es ist meine Schuld, dass die Presse Wind davon bekommen hat.«
    Â»Wie meinst du das?« Christian richtete sich auf.
    Â»Ich habe die Redaktion zwar nicht persönlich informiert«, fügte sie hastig hinzu, »aber ich war so blöd, deine Sorgen der falschen Person anzuvertrauen.« Sie konnte Christian nicht in die Augen sehen und blickte stattdessen auf ihre Hände.
    Â»Gaby?«, fragte Christian müde. »Dir hätte doch klar sein müssen …«
    Erica fiel ihm ins Wort. »Das hat Patrik auch gesagt. Ihr habt ja recht. Ich hätte wissen müssen, dass man sich nicht auf sie verlassen kann, weil sie nur an Publicity denkt. Ich komme mir total bescheuert vor. So naiv hätte ich wirklich nicht sein dürfen.«
    Â»Da kann man wohl nichts mehr machen.«
    Christians Niedergeschlagenheit verstärkte noch Ericas Schuldgefühle. Sie wünschte fast, er hätte sie beschimpft. Das wäre leichter zu ertragen gewesen als dieser müde und enttäuschte Gesichtsausdruck.
    Â»Entschuldige bitte, Christian. Es tut mir so leid.«
    Â»Hoffen wir, dass sie recht hat.«
    Â»Wer?«
    Â»Gaby. Vielleicht verkaufe ich nach dieser Geschichte wenigstens mehr Bücher.«
    Â»Wie kann man nur so zynisch sein. Dich so der Öffentlichkeit preiszugeben, weil es eventuell gut fürs Geschäft ist.«
    Â»Sie wäre nicht dorthin gekommen, wo sie heute steht, wenn sie immer zu allen nett wäre.«
    Â»Trotzdem. Ist es das wert?« Erica war verzweifelt über das, was sie ihm aus Dummheit und Gutgläubigkeit angetan hatte, und verstand beim besten Willen nicht, dass man so etwas mit Absicht machen konnte. Dem Profit zuliebe!
    Â»Der Wirbel wird sich wieder legen«, sagte Christian tapfer, aber wenig überzeugt.
    Â»Haben heute schon viele Journalisten angerufen?« Erica rutschte auf dem Sofa hin und her, um eine bequeme Position zu finden. Wie sie sich auch hinsetzte, irgendein Organ war immer eingeklemmt.
    Â»Nach dem ersten Anruf habe ich mein Handy ausgeschaltet. Ich habe nicht vor, denen noch mehr Stoff zu liefern.«
    Â»Und wie läuft es mit …« Erica zögerte. »Hast du noch mehr Drohbriefe erhalten? Ich kann verstehen, wenn du kein Vertrauen mehr zu mir hast, aber glaube mir, ich habe aus der Geschichte gelernt.«
    Christians Züge verhärteten sich. Er blickte aus dem Fenster. Als er endlich antwortete, klang seine Stimme brüchig und müde.
    Â»Ich will das nicht schon wieder durchkauen. Die Sache wird viel zu sehr

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