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Meerjungfrau

Meerjungfrau

Titel: Meerjungfrau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Camilla Läckberg
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und alle Zusammenhänge, alles vermischte sich, bis er nur noch das Kribbeln unter seiner Haut wahrnahm.
    Er sprang auf und rannte aus dem Zimmer.
    Patrik starrte das Telefon an. Es würde zwar noch geraume Zeit dauern, bis sie einen vollständigen Bericht über die Leiche unter dem Eis in den Händen hielten, aber er rechnete mit einer baldigen Bestätigung, dass es sich tatsächlich um Magnus Kjellner handelte. In Fjällbacka machten sicher längst Gerüchte die Runde, und er wollte vermeiden, dass Cia es hintenherum erfuhr.
    Doch bislang war das Telefon stumm geblieben.
    Â»Immer noch nichts?« Annika schaute herein.
    Patrik schüttelte den Kopf. »Aber Pedersen müsste jeden Augenblick anrufen.«
    Â»Hoffen wir es.« Annika wollte sich gerade umdrehen, als das Telefon endlich klingelte. Patrik stürzte sich auf den Hörer.
    Â»Hedström.« Er lauschte und machte Annika ein Zeichen. Tord Pedersen von der Rechtsmedizin war am Apparat. »Ja … Okay … Verstehe … Danke.« Nachdem er aufgelegt hatte, atmete er aus. »Pedersen hat bestätigt, dass es sich um Magnus Kjellner handelt. Vor der Obduktion lässt sich die Todesursache zwar nicht feststellen, aber er kann mit Sicherheit sagen, dass gegen Kjellner Gewalt ausgeübt wurde. Er hat schwere Schnittwunden.«
    Â»Arme Cia.«
    Patrik nickte. Angesichts der Aufgabe, die ihm nun bevorstand, wurde ihm schwer ums Herz. Trotzdem wollte er selbst hinfahren, um es ihr zu sagen. Das war er ihr nach den vielen Besuchen in der Dienststelle schuldig. Jedes Mal hatte sie ein bisschen trauriger und verhärmter ausgesehen, aber in ihren Augen hatte lange Zeit so etwas wie Hoffnung gefunkelt. Nun war diese Hoffnung vernichtet. Das Einzige, was er ihr noch geben konnte, war Gewissheit.
    Â»Am besten rede ich gleich mit ihr.« Er stand auf. »Bevor es ihr jemand anders erzählt.«
    Â»Fährst du alleine?«
    Â»Ich nehme Paula mit.«
    Er klopfte bei seiner Kollegin an die offene Tür.
    Â»Ist er’s?« Paula kam wie üblich sofort zum Punkt.
    Â»Ja. Ich spreche jetzt mit seiner Frau. Kommst du mit?«
    Im ersten Moment schien Paula zu zögern, aber sie war nicht der Typ, der sich vor unangenehmen Pflichten drückte.
    Â»Klar.« Sie schlüpfte in ihre Jacke und folgte Patrik, der bereits auf dem Weg zum Ausgang war.
    An der Rezeption wurden sie von Mellberg aufgehalten.
    Â»Hast du etwas gehört?«, fragte er aufgeregt.
    Â»Laut Pedersen handelt es sich tatsächlich um Magnus Kjellner.« Patrik drehte sich um und wollte zum Dienstwagen vor der Polizeistation gehen, aber Mellberg war noch nicht fertig.
    Â»Der hat sich ertränkt, was? Ich habe gleich geahnt, dass er sich umgebracht hat. Da stecken bestimmt Probleme mit Weibern oder diese Pokerspiele im Internet dahinter. Wusste ich’s doch!«
    Â»Er scheint aber keinen Selbstmord begangen zu haben.« Patrik legte seine Worte auf die Goldwaage, denn er hatte die bittere Erfahrung gemacht, dass bei Mellberg die wenigsten Informationen sicher waren. Er war in der Lage, mit einfachsten Mitteln eine Katastrophe heraufzubeschwören.
    Â»Ach du Scheiße. Mord?«
    Â»Viel mehr wissen wir noch nicht.« Patriks Stimme nahm einen warnenden Ton an. »Pedersen hat nur gesagt, dass der Tote schwere Schnittverletzungen aufweist.«
    Â»Mist. Das heißt natürlich, dass die Ermittlungen viel mehr mediale Aufmerksamkeit bekommen. Wir müssen einen Zahn zulegen und alles, was bereits getan oder unterlassen wurde, unter die Lupe nehmen. Ich war ja bislang nicht so in den Fall involviert, aber nun kann die Dienststelle nicht länger auf ihre beste Kraft verzichten.«
    Patrik und Paula warfen sich einen vielsagenden Blick zu. Mellberg entging wie üblich jegliche Andeutung eines mangelnden Vertrauens seiner Kollegen.
    Â»Wir müssen das gesamte Material gemeinsam durchgehen. Ich erwarte, dass sich um fünfzehn Uhr alle voller Tatendurst hier versammeln. Wir haben schon viel zu viel Zeit verschwendet. Musste es wirklich drei Monate dauern, den Kerl zu finden? Man schämt sich ja direkt.« Streng blickte er Patrik an, der sich beherrschen musste, um seinem Chef nicht wie ein kleines Kind vors Schienbein zu treten.
    Â»Fünfzehn Uhr. Verstanden. Es wäre mir recht, wenn wir jetzt aufbrechen könnten. Paula und ich sind auf dem Weg zu Magnus Kjellners Frau.«
    Â»Ja, ja«,

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