Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Meerjungfrau

Meerjungfrau

Titel: Meerjungfrau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Camilla Läckberg
Vom Netzwerk:
daneben und ließ ihnen Zeit, einander zu trösten. Noch hatte er kein Wort gesagt.
    Â»Wo wurde er gefunden?«, fragte Ludvig schließlich. Die Frage kam aus seinem Mund, ohne dass er darüber nachgedacht hätte. Er wusste nicht einmal, ob er die Antwort hören wollte.
    Â»Unten bei Sälvik«, sagte der Polizist, der Patrik hieß, wenn Ludvig sich nicht täuschte. Patriks Kollegin stand einige Schritte hinter ihm. Sie wirkte betroffen und ratlos. Ludvig konnte sie verstehen. Er hatte auch keine Ahnung, was er sagen oder tun sollte.
    Â»Wir bringen euch am besten nach Hause.« Patrik bedeutete Paula mit einer Kopfbewegung, dass sie vorgehen sollte. Elin und Ludvig folgten ihr. Im Türrahmen blieb Elin stehen und drehte sich zu Patrik um.
    Â»Ist Papa ertrunken?«
    Ludvig blieb ebenfalls stehen, doch er sah sofort, dass der Polizist im Moment nicht mehr sagen würde.
    Â»Wir fahren nach Hause, Elin. Alles andere später«, flüsterte er und nahm seine Schwester an der Hand. Zuerst sträubte sie sich. Sie wollte nicht gehen, sie wollte Bescheid wissen. Dann rührte sie sich endlich von der Stelle.
    Â»Hört mal …« Mellberg legte eine Kunstpause ein. Er zeigte auf das Schwarze Brett, an das Patrik sorgfältig das gesamte Material zu Magnus Kjellners Verschwinden gepinnt hatte. »Ich habe hier alles zusammengestellt, was wir bislang an Unterlagen haben, aber einen Blumentopf kann man damit nicht gewinnen. Mehr habt ihr in drei Monaten ja nicht zustande gebracht. Ihr könnt von Glück sagen, dass ihr auf dem Land arbeitet und nicht in Göteborg, wo ein ganz anderer Wind weht! Da hätten wir diese Arbeit in einer Woche erledigt.«
    Patrik und Annika warfen sich einen Blick zu. Mellbergs Dienstzeit in Göteborg war in den Jahren, in denen er nun als Polizeichef von Tanum tätig war, ein immer wiederkehrendes Thema gewesen. Mittlerweile schien er allerdings die Hoffnung aufgegeben zu haben, jemals wieder zurückversetzt zu werden. Außer ihm hatte damit ohnehin niemand gerechnet.
    Â»Wir haben getan, was wir konnten«, sagte Patrik müde, obwohl er wusste, dass es sinnlos war, sich gegen Mellbergs Vorwürfe zu wehren. »Außerdem ermitteln wir erst seit heute in einem Mordfall. Bis jetzt hatten wir es nur mit einer Vermisstenanzeige zu tun.«
    Â»Ja, ja. Gib uns bitte einen kurzen Abriss von allem, was bisher passiert ist, wo und wie er gefunden wurde und was wir bereits von Pedersen wissen. Ich rufe ihn natürlich nachher an, bin nur noch nicht dazu gekommen. Einstweilen begnügen wir uns mit deiner Zusammenfassung.«
    Patrik berichtete, was sich im Laufe des Tages ereignet hatte.
    Â»Hing er wirklich am Eis fest?« Martin Molin sah Patrik schaudernd an.
    Â»Wir bekommen noch Bilder vom Fundort, aber es stimmt, er war festgefroren. Wäre der Hund nichts aufs Eis gegangen, hätten wir Magnus Kjellner mit Sicherheit noch lange nicht gefunden. Wenn überhaupt. Denn bei Tauwetter hätte sich die Leiche gelöst und wäre abgetrieben. Er hätte überall angeschwemmt werden können.« Patrik schüttelte den Kopf.
    Â»Folglich lässt sich wahrscheinlich auch nicht sagen, wo und wann er ins Wasser geworfen wurde.« Mit finsterem Gesichtsausdruck tätschelte Gösta den Hund, der sich an sein Bein drückte.
    Â»Gefroren hat es ja erst im Dezember. Wir müssen noch warten, bis Pedersen uns mitteilt, wann Magnus nach seiner Schätzung zu Tode gekommen ist, aber ich tippe, dass er kurz nach seinem Verschwinden gestorben ist.« Patrik hob einen warnenden Zeigefinger. »Aber da wir uns, wie gesagt, auf keinerlei Fakten stützen können, dürfen wir nicht von dieser Annahme ausgehen.«
    Â»Es klingt aber einleuchtend«, brummte Gösta.
    Â»Du hast von Verletzungen gesprochen. Was wissen wir darüber?« Paulas braune Augen verengten sich. Ungeduldig trommelte sie mit dem Kugelschreiber auf ihren Notizblock.
    Â»Auch darüber kann ich nicht viel sagen. Ihr kennt ja Pedersen. Vor einer gründlichen Untersuchung gibt er ungern etwas preis. Er erwähnte lediglich, dass die Leiche Spuren von Gewalteinwirkung aufweist, vor allem schwere Schnittwunden.«
    Â»Was wahrscheinlich bedeutet, dass er mit einem Messer getötet wurde«, stellte Gösta fest.
    Â»Wahrscheinlich.«
    Â»Wann erhalten wir weitere Informationen über Magnus Kjellner?« Mellberg hatte sich am

Weitere Kostenlose Bücher