Meggie (German Edition)
ihr ja wenigstens einen auf eurer Seite.“
„ Wann soll ich dich Freitag abholen?“ fragte July.
„ Etwa um 18.00 Uhr. Du kannst mich zu John fahren, wo wir uns Sonntagabend wieder treffen werden.“
„ Okay“, sagte July.
Die Klingel zum Stundenbeginn schrillte durch das Gebäude und Meggie ging mit July in den Lesungssaal zurück.
VIII
Wenn July auch nicht von Meggies Idee begeistert war, so konnte sich Meggie dennoch auf sie verlassen. Sie hielt ihr Wort und stand Freitagabend pünktlich vor Meggies Tür. Sie hielt auch der Bewährungsprobe vor Meggies Mutter stand und beantwortete ihre Fragen. Einige Male hatte sie zwar Schwierigkeiten gehabt, doch dann schritt Meggie ein und räumte aufkommende Missverständnisse aus dem Weg.
Als sie endlich aus dem Haus waren pustete July erst einmal aus. „Also, wir hätten uns doch besser absprechen sollen.“
„ Wieso, ist doch alles gut gegangen“, tröstete Meggie sie. July fuhr Meggie zu Johns Wohnung. Er stand bereits unten vor dem Haus und wartete auf sie.
Als er sie ankommen sah, kam er auf sie zu.
„Guten Abend, July“, begrüßte John July, als diese ausstieg.
„ Hallo, Mr. Moore“, erwiderte July.
Sie kam nicht umhin zuzugeben, dass er sehr charmant war und zudem gut aussah. Sie konnte Meggie jetzt verstehen, warum er sie so faszinierte. Er half Meggie aus dem Wagen und gab ihr einen Kuss. Nachdem Meggie ihre Tasche aus dem Kofferraum hervorgekramt hatte, verabschiedete sich July von ihnen und fuhr weiter. Meggie und John standen noch immer an der gleichen Stelle und sahen July nach.
„Ich muss schon ein Teufel sein, dass ich dich nicht von zu Hause abholen darf“, sagte John.
Ihn störte die Sache mit July und den Ausreden. Sein Ton hatte es scherzhaft gesagt, aber Meggie kannte John besser um zu erkennen, dass er es nicht so scherzhaft gemeint hatte. Es traf ihn sehr, dass sie ihn verleugnete. Er glaubte, sie schäme sich für ihn und sein Alter und wollte deshalb die Begegnung zwischen ihm und ihren Eltern vermeiden. Aber wie sollte sie ihm erklären, dass er nicht der Grund für ihr Verhalten war, dass es vielmehr ihre Eltern waren und deren Abneigung gegen außergewöhnliche Beziehungen, die das Leben hervorbrachte. Meggie war sich ziemlich sicher, dass sie eine Verbindung mit John nicht tolerieren würden.
Er verstand nicht, warum sie so handelte. Schließlich tat sie es für sie beide, damit sie sich auch weiterhin sehen konnten. Meggie stellte sich auf die Zehenspitzen um an seinen Mund heranzukommen und gab ihm einen Kuss.
„ Und damit, meist du, ist alles gut“, lachte er. Meggie nickte. Er zuckte hoffnungslos die Schultern.
Sie nahm ihre Tasche und ging zu seinem Wagen. John folgte ihr. Sie fuhren die halbe Nacht hindurch und kamen erst nach Mitternacht in Pittsburgh an.
In dem exklusiven Harth-Hotel hatte John für sie beide ein Zimmer bestellt. Hier kamen die ganze Nacht hindurch Hotelgäste an. Nachdem sie das mit dem Zimmer geklärt und sich nach der langen fahrt etwas frisch gemacht hatten, beschlossen sie, Pittsburgh kennen zu lernen. An Schlaf dachten beide nicht, dazu waren sie viel zu aufgeregt.
„ Was unternehmen wir denn noch“, fragte sie ausgelassen im Wagen. „Mach einen Vorschlag“, sagte John und sah zur Uhr.
Es war zwei Uhr morgens. „Viele Möglichkeiten haben wir nicht mehr. Außerdem wird es bald hell.“
„Fahren wir doch einfach herum“, schlug Meggie vor.
„ Okay, fahren wir herum.“
Auf den Straßen von Pittsburgh herrschte kaum verkehr. Sie fuhren herum und blieben auf jeder Brücke stehen, um von dort aus den aufbrechenden Morgen über Pittsburgh genießen zu können.
Später fuhr John zu einem Haus, das außerhalb von Pittsburgh lag. Er stieg aus und sah zu diesem Haus empor. Meggie sah ebenfalls hoch, obwohl sie nicht wusste, was es so Interessantes dort zu sehen gab.
„ Da oben wohnt David“, erklärte ihr John. „Wollen wir hoch gehen?“
Meggie hatte nichts dagegen einzuwenden. Als sie oben ankamen und Klingelten öffnete eine Blondine in heiterer Stimmung und die gesamte Wohnung war von unzähligen jungen Leuten belagert. Die Musik dröhnte bis zu dem Flur hinaus.
„Kommt herein“, wurden sie aufgefordert. John nahm Meggie am Arm und führte sie hinein. Er sah etwas verwundert aus. Sein Blick suchte offenbar seinen Sohn, konnte ihn aber nirgends entdecken. Meggie
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