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Meggie (German Edition)

Meggie (German Edition)

Titel: Meggie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Hackbart
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fielen ihr die Augen zu, so dass John sie anstoßen musste, damit es nicht weiter auffiel. Sie versuchte krampfhaft nicht einzuschlafen, was bei dem langweiligen Programm zur Schwierigkeit wurde. Sie dachte an Mrs. Beals und dass deren Unterrichtsstunden dagegen die reinste Abwechslung waren.
    David war einer der letzten, dem das Diplom überreicht wurde. In diesem Augenblick erschien ein junger Mann an Johns Seite und nahm neben ihm Platz. Er begrüßte John herzlich und Meggie ahnte, dass es sich bei diesem jungen Mann um Paul handeln musste. Er setzte sich neben John, ohne sie dabei wahrzunehmen. Er vermutete nicht, dass sie zu John gehörte. Meggie beobachtete Paul von der Seite und stellte fest, dass er nicht die geringste Ähnlichkeit mit John hatte. Pauls Haarfarbe war dunkelblond und bronzen seine Hautfarbe. Er hatte blaue Augen und feine Gesichtszüge wie die einer Frau. Er musste seiner Mutter gleichen. Paul musste ihre Blicke spüren, dann er sah sie plötzlich an. Ihre Blicke trafen sich nur kurz. Er lächelte sie kurz an und Meggie sah irritiert weg.
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
    IX
     
     
    Das Rinalto war ein gemütliches italienisches Restaurant, drei Straßen von Davids Schule entfernt. Da das Gewühl und Durcheinander nach seiner Veranstaltung unbeschreibbar war, beschlossen sie, sich im Rinalto zu treffen. Paul trennte sich von John, ohne Meggie weiter beachtet zu haben.
    Meggie und John kamen als Erste im Restaurant an. Sie hatten Glück noch einen freien Tisch für fünf Personen zu bekommen und hatten kaum Platz genommen, als David fröhlich singend erschien.
    „ Es ist ein herrliches Gefühl wieder frei zu sein“, rief er aus.
    „ Darauf müssen wir einen trinken!“
    Er rief der Bedienung zu, sie möchte eine große Flasche Wein bringen. Als der Wein kam erschien auch Paul, etwas außer Atem.
    Dann gab er Meggie die Hand und sagte im gleichen Atemzug zu David. „Deine Freundin habe ich schon während der Veranstaltung gesehen. Du hast einen guten Geschmack, David.“
    David räusperte sich etwas und sagte dann etwas verlegen: „ Ich wünschte, es würde stimmen, aber Vater ist mir diesmal zuvor gekommen.“ Paul wurde merkwürdig ernst.
    „Oh, tut mir leid“, stotterte er. Er schwieg für kurze Zeit und sagte dann: „ Trotzdem, herzlichen Glückwunsch.“
    John schien die Veränderung in Pauls Gesicht zu spüren. Er versuchte es zu erklären, aber Paul winke ab.
    „Ich bitte dich, Dad. Du brauchst mir doch keine Rechenschaft abzugeben.“ Meggie sah stumm vor sich hin. Sie war die Einzige, die nichts sagte und auf deren Erklärung auch niemand wartete.
    Sie spielt mit ihrem Weinglas und sah einige Male in Pauls Augen. Seine innere Ablehnung war mit jedem Blick zu spüren.
    David versuchte, die etwas angespannte Situation zu überspielen, indem er sein Glas nahm und ihnen zu prostete.
    „ Komm schon, Paul, mach nicht so ein Gesicht. Es ist doch kein Weltuntergang. Schließlich kann so eine Verwechslung jedem passieren.“
    Aber das, was David angesprochen hatte, war nicht der Grund für Pauls Schweigen. Der Grund war, Paul war mit ihrem Zusammensein nicht einverstanden.
    David sagte weiter: „ Wenn Dad jetzt glücklich ist, sollten wir uns darüber freuen.“
    „ Ja, sicher“, entgegnete Paul, nahm sein Weinglas und hielt es Meggie zum Anstoßen entgegen.
    Sie stieß mit Paul an. Er lächelte zwar, aber es war ein gezwungenes Lächeln.
    John nahm dieses gezwungene Lächeln nicht wahr. Er umarmte Paul als Geste, dass er sich freute, dass Paul mit seiner Wahl einverstanden war. Aber Paul war es nicht und nur sie und David schienen dies zu spüren.
    Als sie das Essen bestellt hatten, begann John, von seinem Urlaub am Meer zu sprechen und davon, wie sie sich kennen gelernt hatten. Meggie wünschte, er würde es nicht erzählen, aber er erzählte jede Einzelheit und spürte ihre Verlegenheit nicht.
    Nur David spürte sie und ging rettend dazwischen, indem er plötzlich vom Essen zu sprechen begann, das auch zum richtigen Zeitpunkt serviert wurde. Johns Erzählung wurde glücklicherweise unterbrochen.
    „ Dieses Restaurant ist ausgezeichnet und erst die Lasagne“, schwärmte David.
    Der Rotwein, den David bestellt hatte, war süßlich und schwer. Schon das erste Glas stieg Meggie zu Kopf, so dass sich die Wirkung dieses Weines nicht ignorieren ließ. Ihr einziger Trost war, dass es David

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