Meggie (German Edition)

Titel: Meggie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Hackbart

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schlagfertig.
    „ Du wunderst dich wohl, dass ich hier bin“, sagte er weiter.
    „ ich weiß, dass du eingeladen worden bist. Leider hat man mich gefragt, sonst wärst du sicher nicht hier“, erwiderte sie ärgerlich. Jetzt, da Jeff in seinem schwarzen Smoking vor ihr stand und sie anlächelte, fand sie ihn noch widerlicher. Er war von einer schleichenden Freundlichkeit, die sie nicht leiden konnte und weswegen er von vielen Mädchen in der Schule so geliebt wurde. In erster Linie wurde er aber von ihren Eltern geliebt, die ihn für eine gute Partie hielten. Politiker und Industrielle passten nach Auffassung ihrer Eltern gut zusammen.
    „ ich weiß, du bist immer noch sauer auf mich wegen des Schwimmversuchs in den Ferien. Glaube mir, es tut mir leid.“
    Sein Gerede ging Meggie auf die Nerven und gereizt sagte sie:“ Ich weiß es Jeff. Bitte tue mir jetzt den Gefallen und verschwinde. Mit dir möchte ich heute Abend am wenigstens zu tun haben.“
    „Ich weiß schon, mit wem du es lieber zu tun hättest. Mit deinem alten Herrn. Scheinst Ärger mit ihm zu haben. Man sollte sich eben nicht mit so einem alten Knacker einlassen. Das geht einfach nicht gut“, sagte Jeff und griente sie an.
    „ Man sollte sich auch nicht mit solch widerlichem Charakter wie du es bist einlassen. Das geht noch viel weniger gut“, gab Meggie ihm wütend zurück.
    Sie triumphierte. An Jeffs ernstem Gesicht konnte sie erkennen, dass sie ihn an seiner empfindlichsten Stelle getroffen hatte. Meggie wollte gehen und ihn verlassen, als ihr Vater plötzlich vor ihr stand und sie festhielt. Er hatte sie die ganze Zeit über beobachtet und ihm war auch der Krach zwischen ihr und Jeff entgangen. „Was ist los, Meggie? Und Jeff? Amüsiert ihr euch nicht?“
    Jeff antwortete sofort: „Doch, doch! Es ist sehr schön hier. Ein wirklich gelungener Abend.“
    Jeffs blaue Augen funkelten. Nur Meggie wäre am liebsten fortgegangen. Sie hatte diese Unaufrichtigkeit satt. „Das freut mich, Jeff“, sagte ihr Vater. „Ich habe die Band aber nicht engagiert, damit ihr euch die Musik anhört. Ich möchte, dass ihr tanzt. Los, tanzt doch ein bisschen!“
    Er drängte Meggie und Jeff auf die Tanzfläche.
    „ Los, tanzt und amüsiert euch.“
    Meggie fand ihren Vater in diesem Augenblick widerlich. Sie konnte sich ihm jetzt nicht widersetzen, was sie noch wütender machte.
    Er hatte gewusst, wie er sie jetzt kränken konnte und er hatte die Gelegenheit genutzt. Es war die Rache für ihr Schauspiel von eben. Diesmal hatte er gewonnen und er genoss es sichtlich. Sie versuchte, sich aus Jeffs Umarmung zu befreien, aber er hielt sie fest und schleifte sie zur Tanzfläche. Seine Hände umschlangen ihre Taille, so dass sie kaum Gelegenheit hatte sich zu drehen, geschweige denn zu tanzen. „Meggie, du machst einen großen Fehler“, sagte Jeff während sie tanzten. „Bei mir hättest du es besser als bei deinem alten Knacker.“
    „ Sicher“, entgegnete Meggie. „Ich wäre dann schon längst ertrunken.“
    „ Rede keinen Unsinn. Das war ein versehen. Aber dein Alterchen macht es sowieso nicht mehr lange. So wie ich ihn heute Nachmittag gesehen habe, ist seine Gesundheit wohl reichlich angegriffen. Du strapazierst ihn vielleicht zu sehr.“
    „ ich weiß nicht, was du meinst“, sagte Meggie. „Du kannst ihn nicht gesehen haben.“
    „ Kann ich nicht? Warum nicht? Frag doch July? Sie hat sogar mit ihm gesprochen. Soviel ich weiß war er gerade auf dem Weg zu seinem Ferienhaus, um sich von dir zu erholen.“
    Jeff machte eine Pause und sagte dann: „ Er hat aber nicht von dir gesprochen.“
    Jeff versuchte, sie erneut zu kränken, aber sie wollte diesmal nicht darauf eingehen. Er führte sie so ungeschickt über die Tanzfläche, dass sie Mühe hatte, seinen Tanzschritten zu folgen.
    „ Das Gefühl für eine Frau wirst du nie haben, Jeff“, sagte Meggie einigermaßen ruhig.
    „ Aber ich werde meine Gefühle für eine Frau länger aufrecht erhalten können als dein alter Knacker. Du solltest es dir überlegen. Von mir könntest du länger profitieren.“
    Jeff brachte es fertig in ihr Übelkeit zu verursachen. Als sein Griff noch fester wurde, sah Meggie keine andere Möglichkeit, als sich mit Gewalt von ihm zu lösen. Ohne dass sie großen Einfluss auf ihre Handlung besaß, schnellte ihre Hand hoch und schlug in Jeffs Gesicht. Der knallende Laut erregte die Aufmerksamkeit der Gäste und Jeff ließ erschrocken von ihr ab. Meggie achtete nicht auf die