Mehr als die Summe - Star trek : The next generation ; 5
seiner Mannschaft Kraft zu spenden. Nachdem er sich langsam, aber unbeirrt, durch die Krankenstation bewegt und dabei all jene Patienten gegrüßt und aufgemuntert hatte, die bei Bewusstsein waren, erreichte er schließlich Blairs Bett und sprach T’Ryssa an. »Ich möchte Ihnen für die gute Arbeit danken, die Sie geleistet haben, Lieutenant Chen. Sie haben uns nicht aufgegeben. Es ist Ihnen zu verdanken, dass wir noch am Leben sind.«
Sie fühlte, wie ihre Wangen heiß wurden. »So weit würde ich nicht gehen, Sir. Wenn ich die
Enterprise
nicht hierher gebracht hätte, wären Sie nach wie vor in Stasis.«
»Was nur eine Art aufgeschobener Tod gewesen wäre, kein Leben. Das Wesen hätte ohne Ihre Gabe zur Kommunikation sicher niemals eine Entscheidung treffen können.« Er legte den Kopf schief und musterte sie. »Ich gebe zu, dass wir Sie an Bord der
Rhea
unterschätzt haben, Lieutenant. Aber es ist immer noch genug Zeit, diesen Fehler wieder gutzumachen. Sobald die
Rhea
repariert wurde und erneut ihren Dienst antritt, würde ich Sie gerne wieder an Bord haben.«
Sprachlos starrte ihn T’Ryssa an. Doch bevor sie antworten konnte, meldete sich eine neue Stimme zu Wort. »Versuchen Sie schon wieder, mir Besatzungsmitglieder abspenstig zu machen, Sie alter Dinosaurier?« Es war Picard, der soeben den Raum betrat. »Sie haben sich in den letzten dreißig Jahren kein bisschen verändert.«
Die zwei Captains lachten. »Sie schon«, sagte der Captain der
Rhea
. »Hatten Sie früher nicht mehr Haar? Und weniger Falten?«
»Wenigstens akzeptiere ich meine Sterblichkeit, Bazel. Sie müssen noch immer lernen, dass Sie nicht unzerstörbar sind.«
»Pah. Wenn Sie an meiner Stelle wären, hätten Sie auch darauf bestanden, dass Ihre Besatzung Sie auf den Beinen sieht.«
»Vielleicht hätte ich das. Aber Sie befinden sich auf meinem Schiff, und ich bin mit Ihrer Ärztin verheiratet. Ich denke, das erlaubt mir, hier auf meinen Rang zu pochen.«
»Verheiratet, hm? Das erklärt die Falten.«
»Hüten Sie Ihre Zunge. Ihre Besatzung hat Sie nun gesehen. Jetzt gehen Sie ins Bett.«
»Es steht immer noch eine Frage im Raum, auf deren Beantwortung durch den Lieutenant ich warte. Ihre Verbindung mit der Clusterentität wäre zweifellos von großem Nutzen für unsere Studien.« Das Wesen hatte sich bereit erklärt, die schwer beschädigte
Rhea
und ihre Besatzung via Slipstream nach Hause zu schicken, sobald beide in einem Zustand waren, der eine Reise erlaubte. Doch Bazel war entschlossen, sein Schiff hierher zurückzubringen, sobald es wieder einsatzbereit war, um sowohl das Wesen selbst als auch dessen Fähigkeiten zum Slipstream, der Partikelsynthese und der Subraummanipulation zu studieren. Das Wissen, dass sie bereits gesammelt hatten, würde sich im Rahmen der Slipstream-Experimente der Sternenflotte zweifellos als nützlich erweisen, auch wenn es keine Antriebstechnologie an sich gab, die man der Föderation mit nach Hause bringen konnte.
Picard nahm seinen Arm. »Sie muss das nicht jetzt entscheiden, Captain. Mister La Forge benötigt noch ein paar Tage, um die Hülle der
Rhea
so zu versiegeln, dass sie die Slipstream-Reise gut übersteht
»Verzeihung«, sagte T’Ryssa. »Sirs, ich kann Ihnen meine Antwort schon jetzt geben.« Sie blickte Bazel an. »Ich weiß Ihr Angebot zu schätzen, Captain. Es ist wirklich schön, das von Ihnen zu hören. Und es hat mir Spaß gemacht, das Wesen kennen zu lernen. Aber es gibt bessere Telepathen als mich in Ihrer Besatzung.« Im Gegensatz zu den Telepathen an Bord der
Enterprise
waren jene an Bord der
Rhea
von dem Wesen genauso gründlich gescannt und studiert worden, wie Trys auch, wenn nicht gar genauer, sodass dieses mit ihnen genauso gut würde Kontakt aufnehmen können. »Und der alte Qingy verdient die Chance, ein paar mehr Leute kennen zu lernen als nur mich.«
Sie trat unruhig von einem Fuß auf den anderen. »Abgesehen davon glaube ich, dass es zu viele Erinnerungen an ... Sie wissen schon ... mit sich bringen würde, wenn ich auf der
Rhea
bliebe. Jetzt, da ich weiß, dass es Ihnen gut geht ... also den meisten von Ihnen ... denke ich, dass es für mich an der Zeit ist, weiterzuziehen.«
Rennst du immer noch weg?
, fragte sie sich selbst. Aber sie gab sich gleich darauf die Antwort:
Nein. Diesmal gibt es etwas, auf das ich zu rennen kann
. Sie schielte hinüber zu einem anderen Bett, auf dem sich Rennan Konya von den Verletzungen erholte, die er sich während der
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