Mehr als die Summe - Star trek : The next generation ; 5
und unsere Gewalt gegen jene richten, die willig und imstande sind, ihr zu begegnen, jene, die vorbereitet sind, dieses Leben zu verlassen und ins
Sto-Vo-Kor
einzukehren, aber gleichzeitig fähig, zu kämpfen, um ihr Leben zu verteidigen. Darin liegt der Ruhm: nicht in der plumpen Zerstörung um ihrer selbst willen, nicht im Zufügen von Schmerz und Verlust, sondern im Leben und Sterben gemäß unseren Regeln, gemäß dem Pfad der Ehre, den Kahless vorgezeichnet hat. Denn es ist die Ehre, die uns erlaubt, uns unserer Natur als Krieger hinzugeben und trotzdem eine geordnete, gerechte Gesellschaft zu bewahren.«
Choudhurys Tränen waren versiegt, und sie blickte Worf fasziniert an. »Ich habe noch nie gehört, dass jemand auf diese Weise darüber gesprochen hat.«
Worf blickte zur Seite und bewegte sich unruhig auf seinem Platz. »Es ist leider so, dass nicht alle Klingonen die wahren Lehren des Kahless verstehen. Zu lange haben zu viele von uns den Ruhm in der Schlacht um seiner selbst willen gesucht, ohne an die Konsequenzen für die Unschuldigen oder für die Gesellschaft als Ganzes zu denken.« Er wandte sich ihr wieder zu, und in seinem Ton schwang plötzlich Stolz mit. »Glücklicherweise hat sich das unter Kanzler Martok angefangen, zu ändern.«
Ihre Mundwinkel verzogen sich nach oben. »Und das Imperium hat Ihnen dafür zu danken.«
Er machte eine abwehrende Geste. »Ich habe auch dabei geholfen, Gowron an die Macht zu bringen. Das war ein Fehler. Diese beiden Taten heben sich auf.«
»Wie Sie meinen«, sagte sie mit einem Schulterzucken. »Aber ich würde sehr gerne noch weiter mit Ihnen über die klingonische Ehre sprechen. Sie erinnert mich sehr an das Dharma der Kshatriya.«
»Arjunas Kriegerkaste?«
»Im Grunde. Die Leitprinzipien sind sehr ähnlich, wie mir scheint. Aber Sie könnten ...« Sie brach ab und blickte über seine Schulter. »Oh, hallo.«
Worf drehte sich um. Er ahnte bereits, was er sehen würde: ein Clusterkonstrukt. Aus den Tiefen seiner Kehle entrang sich ein Knurren. »Diese Dinger werden allmählich zu einer Plage.« Er blickte zu ihr zurück. »Und ich bezweifle, dass sie auf Grüße reagieren.«
»Es schadet dennoch nicht, höflich zu sein«, antwortete sie und erhob sich, um dem Konstrukt gegenüberzutreten. Die Verletzlichkeit, die sie ihm gegenüber gezeigt hatte, wurde von ihrer gewohnten Ruhe abgelöst.
»Höfliche Wesen dringen nicht uneingeladen in anderer Leute Heimstatt ein.«
»Ein Grund mehr, ihnen ein Vorbild zu sein.«
Er starrte sie an, unsicher, ob sie es ernst meinte oder nicht. »Mir wäre wohler, wenn wir eine Schildfrequenz fänden, die sie aussperren würde.«
»Ich werde mit Geordi darüber sprechen.«
Er nickte. »In der Zwischenzeit müssen wir uns darüber klar werden, wie wir mit diesen Störungen am besten umgehen. Vor allem, wenn sie weiterhin den Betrieb des Schiffes behindern.«
Choudhury neigte den Kopf, eine Bewegung, die das Konstrukt einen Moment später träge nachahmte. »Wenn man mit einer überlegenen Kraft konfrontiert wird, ist es für gewöhnlich zwecklos, dagegen anzukämpfen. Es ist besser, ihr nachzugeben und sie in eine harmlose Richtung abzuleiten.«
Worf blickte sie an. »Sie meinen, wir sollen einfach nichts tun, um sie zu verärgern, und die ihnen übergeordnete Macht wird nicht zu einer Bedrohung werden.«
»Genau. Lassen Sie sie einfach in Ruhe. Arbeiten Sie um sie herum.«
Er war verblüfft, wie vertraut ihm diese Worte klangen. »Ich habe ziemlich genau das Gleiche bei Qs letztem Besuch auf der
Enterprise
geraten. Statt ihn herauszufordern, schlug ich vor, ihn einfach zu ignorieren und zu warten, bis er wegginge.«
»Und wenn ich mich recht entsinne, waren Sie damit erfolgreich.«
»Teilweise«, grollte Worf.
Sie lächelte ihn an. »Es freut mich, dass wir so viel gemeinsam haben, Mister Worf.«
Er starrte sie an. Es überraschte ihn, zu erkennen, dass sie damit recht haben mochte.
»Wie kann es keine Königin geben?«, fragte Beverly, als sie Picard zur Quarantänekammer der Krankenstation begleitete. »Wie sind die Drohnen imstande, sich ohne sie auf ein Ziel zu konzentrieren?«
Picard hatte Stunden damit verbracht, seine Eindrücke der geistigen Kommunikation der Borg Revue passieren zu lassen, um genau diese Frage zu beantworten. »Soweit ich es sagen kann«, erwiderte er zögernd, »veränderte die letzte Königin – Admiral Janeway – diese Drohnen in spezieller Weise, um ihnen zu erlauben, unabhängig
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