Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Mehr als nur Traeume

Titel: Mehr als nur Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
Vom Netzwerk:
Sie sagten doch, daß Sie keine Kinder hatten und Ihr Bruder ohne Kinder gestorben ist. Wen haben Sie also um sein Erbe gebracht? Ihr Besitz fiel an die Königin von England zurück, und sie hat aus England einen bedeutenden Staat gemacht, also hat Euer Geld möglicherweise Eurem Land geholfen. Vielleicht. . .«
    »Hört auf!« rief Nicholas ärgerlich. »Ihr versteht nichts von Ehre. Mein Andenken wird verspottet. Arabella sagt, sie habe alles über mich gelesen; doch alles, woran sich Eure Welt erinnert, sind die Tagebuchaufzeichnungen eines Schreibers. Ich kenne diesen Mann. Er war häßlich, und keine Frau mochte ihn haben.«
    »Also hat er über sie geschrieben. Nicholas, es tut mir leid, aber es ist nun mal so geschehen. Es ist vorbei. Vielleicht kann man die Geschichte nicht ändern. Ich habe mich deshalb gefragt, was Sie tun können, wenn sie hierbleiben müßten — wenn Sie nicht zurückgerufen würden.«
    Nicholas wollte darüber nicht nachdenken. Würde er Dougless sagen, daß er sie dann heiraten und mit ihr ins Bett hüpfen wollte? Er mochte ihr nicht verraten, daß Arabella, die er einmal so überaus reizend fand, ihn heute nur noch langweilte.
    »Montgomery, verliebt Ihr Euch abermals in mich? Kommt, wir wollen diese Briefe in mein Schlafgemach bringen. Ich werde Euch dort gestatten, mich zu lieben.«
    »Das könnt Ihr Euch abschminken«, sagte Dougless, sich von ihrem Stuhl erhebend. »Bleiben Sie hier und lesen Sie.
    Mir ist es egal, was aus Ihnen wird - ob Sie im zwanzigsten Jahrhundert bleiben oder in das sechzehnte zurückkehren. Oder meinetwegen ins achte.«
    Sie verließ das Zimmer und machte die Tür so heftig hinter sich zu, daß Lee sich im Bett unruhig bewegte.
    Mich in ihn verlieben, bei Gott! dachte sie bei sich. Ebensogut konnte sie sich in ein Gespenst verknallen. Er hatte nicht mehr Substanz als ein Geist. Und abgesehen davon — wenn er im zwanzigsten Jahrhundert bliebe, wäre er nur eine Belastung. Immer mußte sie ihm irgend etwas erklären. Man stelle sich vor, er wollte den Führerschein machen! Ein entsetzlicher Gedanke. Und wenn er hierbliebe, was wollte er dann beruflich machen? Was konnte er überhaupt? Das einzige, was er gelernt zu haben schien, war das Reiten auf tückischen Pferden, das Herumfuchteln mit einem Schwert und . . .
    .. . und das Bumsen, dachte sie bei sich. Auf diesem Gebiet schien er ja ein Meister zu sein.
    Während sie die Korridore bis zu ihrem armseligen kleinen Zimmer hinunterging, sagte sie sich, daß sie wirklich sehr froh wäre, ihn loszuwerden. Seine arme Frau. Sie mußte sich eine Menge von ihm gefallen lassen. Arabella war nur eine von seinen ihr bekannten Affären. Vermutlich hatte dieser bedauernswerte, häßliche Schreiber von Hunderten von Frauen gewußt, mit denen Nicholas es getrieben hatte.
    Ja, dachte Dougless, als sie sich ihr Nachthemd überstreifte, sie konnte froh sein, ihn loszuwerden, wenn die Zeit für seine Rückkehr kam. Aber als sie in ihr Bett stieg, konnte sie sich ein Leben gar nicht vorstellen, in dem sie ihn nicht täglich sah, nicht sein Entzücken über Dinge miterlebte, die sie für selbstverständlich hielt. Sie vermochte sich nicht vorzustellen, daß sie sein Lächeln nicht mehr sehen oder seine neckende Stimme nicht mehr hören würde.
    Es dauerte lange, bis sie einschlummerte, und dann wurde es ein unruhiger Schlaf, der ihr keine Erholung brachte.
    Am nächsten Morgen fühlte sie sich scheußlich, und als sie in die Küche hinunterging, fand sie dort Mrs. Anderson, die Köchin, und eine andere Frau fassungslos vor dem Arbeitstisch stehend vor. Er war mit geöffneten Konservendosen bedeckt - so zwischen zwanzig und dreißig.
    »Was ist passiert?« fragte Dougless.
    »Ich bin mir nicht sicher«, sagte die Köchin. »Ich habe eine Dose mit Ananas geöffnet und dann die Küche für ein paar Minuten verlassen. Als ich wiederkam, hatte jemand alle diese Dosen aufgemacht.«
    Dougless stand einen Moment stirnrunzelnd da und blickte dann Mrs. Anderson an. »Hat Ihnen jemand zugeschaut, als Sie die Büchsen öffneten?«
    »Nun, wo Sie davon reden, fällt mir ein, daß jemand hier war. Lord Stafford kam auf dem Weg zu den Ställen hier vorbei. Er blieb eine Moment an der Tür stehen und redete mit mir. Ein sehr netter Mann, dieser Stafford.«
    Dougless suchte ein Lächeln zu verbergen. Nicholas hatte zweifellos das Wunder eines Büchsenöffners beobachtet und sich dazu entschlossen, ihn selbst auszuprobieren. In diesem Moment kam

Weitere Kostenlose Bücher