Mehr Essen - weniger Wiegen
oder Arme schlanker, da hat das Hochzeitskleid noch gepasst!
Im Lauf der Jahre vergisst man meistens, wie schwer man mit 20 oder 30 Jahren war. Die meisten Menschen nehmen nach dem dreißigsten Lebensjahr immer mehr an Gewicht zu. Zu einem gewissen Grad liegt dies an den Essgewohnheiten in der Ehe, der zunehmenden Bequemlichkeit und nachlassenden sportlichen Aktivitäten. Der wichtigste Grund – den die meisten Menschen nicht in Betracht ziehen – ist aber das Altern an sich. Das Alter wirkt sich negativ auf den Kalorienverbrauch aus. Da sich die Muskelmasse ab dem dreißigsten Lebensjahr allmählich reduziert, nimmt auch deren Vermögen ab, Kalorien zu verbrennen. Wer also immer gleich viel isst und Bewegung hat, braucht sich nicht zu wundern, dass er über die Jahre trotzdem allmählich zunimmt: Der Körper kann einfach nicht mehr so viele Kalorien verbrennen wie früher, es bleibt ihm keine andere Wahl, als die überflüssige Energie in den Fettpölsterchen abzuspeichern.
So kommt es zu dem fatalen Phänomen, dass die meisten Menschen ab dem dreißigsten Lebensjahr jedes Jahr deutlich an Gewicht zulegen. Wie der Abspeck-Verein Weight Watchers ermittelte, sind es im Durchschnitt jedes Jahr 700 Gramm bei Frauen und 850 Gramm bei Männern – kein Wunder, dass sich viele Leute beim 30-Jahre-Abiturtreffen mit 15 oder 20 Kilo Übergewicht nicht wiedererkennen!
Um den Kalorienbedarf im fortgeschrittenen Alter besser abzuschätzen, sollte man ab dem sechzigsten Lebensjahr 150 kcal vom errechneten Grundumsatz (GR) abziehen – also einfach weniger Kalorien zuführen oder mehr Sport treiben!
Diese expliziten Kalorienangaben möchte ich aber nicht zu sehr strapazieren. Der renommierte Adipositas-Experte Alfred Wirth meint sogar, die Schwankungsbreite in der Kalorienverwertung sei »so riesig, dass man sich als Ernährungsmediziner stets den einzelnen Patienten ansehen und den Energiebedarf auch ganz individuell bestimmen muss. Es kommt immer auf den Muskel- und Fettanteil an, und auch die Gene spielen eine Rolle dabei, wie viel Energie in Ruhe verbrannt wird«. Als Orientierungspunkt sollte aber jeder seinen ungefähren Kalorienbedarf kennen.
Ein Stückchen Schokolade macht 10 Kilo Übergewicht
Eigentlich ist es doch nicht so schlimm, wenn man einmal 2560 kcal pro Tag anstatt der 2360 aus der Tabelle zu sich nimmt, könnte man nun meinen. Was macht schon ein Bierchen, ein Sahne-Dessert, ein Stück Schokolade extra oder ein zusätzliches Gläschen Wein?
Im Alltag sind es genau diese 100, 200 oder mitunter 500 kcal pro Tag, die sich auf der Hüfte, am Bauch oder an den Schenkeln als Fettpölsterchen absetzen. Schon 200 kcal mehr gegessen als verbrannt, haben dramatische Auswirkungen. Der Münchner Forscher Schusdziarra rechnet hoch: »Über den Zeitraum eines Jahres führt diese tägliche Energiedifferenz zum Anstieg des Körpergewichtes um bis zu zehn Kilo.«
Um abzuspecken, müssen Sie also am besten jeden Tag Kalorienschulden
machen, damit das lästige Kalorien-Guthaben schmilzt. Dann holt sich der Körper den Treibstoff aus den Depots an Bauch, Hüften, Oberschenkeln oder Doppelkinn. Um Kalorienschulden zu erzeugen, müssen Sie also den Leistungsumsatz steigern (siehe Infokasten sowie » Volumetrics und Sport« ab S. 86 ff.) – mit mehr Bewegung und regelmäßig Sport – und Ihre täglichen Einzahlungen auf Ihr Kalorienkonto leicht senken.
In den meisten Fällen genügt es dabei, ungesunde Fettbomben und zuckerhaltige Naschereien zu minimieren. Wenn Sie beides beherzigen, dies zeigen Dutzende Studien mit Zehntausenden von Probanden, kann Ihr Körper gar nicht anders, als Gewicht zu verlieren. Das klingt logisch und einfach, und das soll es auch bleiben! Essen, Trinken und Kochen sollen keine komplexe Wissenschaft sein, sondern vielmehr eine überzeugende Religion, der Sie gerne folgen. Im Unterschied zur Religion basieren die Volumetrics -Diätgebote aber auf überprüften Erkenntnissen. Sie müssen also nichts glauben, was Ihrem Verstand widersprechen würde.
Realistische Ziele
Das Ziel von Volumetrics ist es, wieder ein verlässliches Gefühl für die richtige Menge und Qualität des Essens zu vermitteln. Ohne in irgendwelchen Tabellen nachzublättern, sollen Sie durch etwas sinnliche Schulung automatisch den richtigen Energiemix finden. Denn die von der DGE empfohlene Tagesration (268 Gramm Kohlenhydrate, 73 Gramm Eiweiß und 65 Gramm Fett), die als Ernährungsempfehlung gelten, können schon in einem
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