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Mehr Sex weniger Abwasch

Mehr Sex weniger Abwasch

Titel: Mehr Sex weniger Abwasch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenny Paula u Anderson Szuchman
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uns gewohnt). Sich zu verlieben und zu glauben, der andere sei perfekt, ist ja auch nicht so falsch. Bis auf die Tatsache, dass Sie damit eine Blase riskieren. Sie sind völlig niedergeschmettert, wenn Sie merken, dass er nicht bis in alle Zeiten aussieht wie James Dean, oder dass sie Sie nicht immer halb ausgezogen begrüßt, sobald Sie zur Tür reinkommen.
    Nachdem die Blase von Kim und Daniel zerplatzt war, entwickelte Kim allmählich wieder einen Blick für das große Gesamtbild. Und das war ein erster Schritt in Richtung Beziehungsrettung. Ihr Vater hatte ihr in San Francisco gesagt: Daniel ist kein Ökonom, aber ganz klar ein schlauer Junge.
    Er sprach sich für Daniel aus und lieferte ihr gute Gründe, die auf Fakten beruhten (Daniels Verhalten), nicht auf Gefühlen (Kims Bestätigungsfehlern). Er rief ihr in Erinnerung, wie sie ihn einst angerufen und ihm vorgeschwärmt hatte, wie intelligent und selbstbewusst Daniel doch sei. Wie sie perfekt zusammenpassten. Und dass Daniel wohl kaum der Typ sei, der seiner Frau die Schlinge um den Hals legt. Daniel habe ihr damals auch die Tickets nach Bolivien bezahlt, sie dort besucht und ihr vorgeschlagen, länger zu bleiben, falls der Zeitplan für den Film, an dem sie arbeitete, nicht aufginge. Daniel sei geduldig, so meinte ihr Vater, nicht erdrückend. » Solche Typen hattest du, Kim, die kennst du zur Genüge.«
    Kim fuhr nach Hause – fest entschlossen, der Beziehung noch eine Chance zu geben. Doch mit Daniel darüber zu reden, machte alles nur noch schlimmer. » Ich versuchte, meine Gedanken und Gefühle › auszudrücken‹ und ihm mit › offenem Herzen‹ zuzuhören. Doch all das hat meine Begeisterung für die Ehe nicht wieder entfacht.«
    Die Lösung : Schöpferische Zerstörung
    1942 veröffentlichte der österreichische Ökonom Joseph Schumpeter in einem seiner bedeutendsten Werke folgende Theorie: Wer angesichts von Wandel Neuerungen schafft, setzt sich erfolgreich durch; wer dagegen an alten Strukturen festhält, verkümmert. Dies sei, so Schumpeter, ein natürlicher Prozess, ein Kreislauf von Tod und Wiedergeburt, von Zerstörung und Innovation. Durch diese permanente » schöpferische Zerstörung«, wie er es bezeichnete, erneuere sich auch die Wirtschaft immer wieder selbst. Dass Blasen platzen, so führte er weiter aus, sei nicht nur gut, sondern auch notwendig.
    In einem Vortrag, den er in Harvard hielt, erklärte er: » Meine Herren, Sie sind wegen der Depression sehr besorgt. Das müssen Sie nicht sein. Für den Kapitalismus ist die Depression eine wohltuende, kalte Dusche«.
    Auch Blasen der jüngeren Zeit erfuhren durch kreative Zerstörung eine Grundbereinigung. So etwa führte die Krise der 1980er-Jahre zu einer dringend notwendigen Regulierung des Bankenwesens. Aus der Technologie-Blase ging ein leistungsstärkeres und weitreichenderes Internet nebst einer Reihe von innovativen Firmen wie eBay, Amazon und Google hervor.
    Der Prozess der kreativen Zerstörung ist nicht immer angenehm. Unternehmen entlassen Tausende von Mitarbeitern, während sie im harten Konkurrenzkampf ihr Image immer wieder neu erfinden. So etwa arbeiteten 1920 noch 2,1 Millionen Amerikaner für Schienenbau-Unternehmen. Heute sind es nicht einmal mehr 20 0 000. » Im Jahr 1900 gehörten Berufe wie Säger, Maurer und Grubenarbeiter zu den 30 häufigsten in Amerika. Ein Jahrhundert später waren diese Berufe bereits von Medizintechnikern, Ingenieuren, Computerwissenschaftlern und dergleichen verdrängt«, schreiben Michael Cox, Ökonom der US -Notenbank, und der Journalist Richard Alm.
Joseph Schumpeter
    Ein Ökonom der Neoklassik
    Schumpeter hat nicht nur die Idee der kreativen Zerstörung postuliert, er hat sie auch gelebt. Einer seiner Biografen sagte über ihn: » Für den Kapitalismus und für Schumpeter persönlich war nichts je von Bestand. Unruhe war deren einzige Musik.« Schumpeter schrieb seine Werke in seinen zwanziger Jahren, mit 30 wurde er österreichischer Finanzminister und wechselte dann ins Bankenwesen, machte ein Vermögen, verlor alles beim Börsencrash, ging in die USA, nahm eine Stelle an der Harvard University an und wurde zu einer Attraktion.
    Doch die kreative Zerstörung hält die Wirtschaft auch lebendig und produktiv (was den Millionen entlassenen Schienenarbeitern zunächst wohl kaum etwas geholfen hat). Dafür freuten sich anfangs die wenigen Computerfreaks, die eine gewaltige Revolution in der Welt der Kommunikation gestartet haben. Entwicklung

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