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Mehr Sex weniger Abwasch

Mehr Sex weniger Abwasch

Titel: Mehr Sex weniger Abwasch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenny Paula u Anderson Szuchman
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weiter nach oben und befeuerte damit eine Spekulationsblase, die im Jahr 2000 platzte.
    Zwei Jahre später, als der Markt sich allmählich vom Kater des Technologie-Booms zu erholen begann, formierte sich die Herde bereits hinter dem nächsten großen Spekulationsobjekt – dem Immobilienmarkt. Angetrieben von billigen Hypotheken, Marktkommentatoren und Wall-Street-Zauberern, welche die Immobilienpreise bis in alle Zukunft rosa malten, begann ein breit angelegter Handel mit Immobilien, als seien es Aktien. Die Preise schossen in die Höhe, es lief wie geschmiert – bis 2006. Dann platzte die Blase und ließ die Herde mit einem Berg Schulden zurück.
    Warren Buffet sagt Folgendes über das Herdenverhalten: » Wenn an der Wall Street der Aktienkurs, der von den emotionalsten oder den gierigsten oder den mutlosesten Menschen bestimmt wird, durch eine » Herde« beeinflusst werden kann, darf kaum jemand damit argumentieren, dass am Markt die Kurse immer rational festgestellt werden. Tatsächlich sind die Börsenkurse häufig unsinnig.«
    Für Leila war die Entscheidung, zu Hause bei Jasper zu bleiben, über die Maßen beeinflusst von der Herde der Mütter, Schwiegermütter und Blogger-Mütter, von denen sie während ihres Mutterschutzes umgeben war. Sie liebte die Zeit mit Jasper, keine Frage. Aber sie liebte auch ihre Arbeit. » Hätte mich einer gefragt, bevor ich hormongesteuert war, ob ich die Geduld, die Toleranz und die Nerven hätte, mit einem Baby den ganzen Tag daheimzuhocken, dann hätte meine Antwort gelautet – NIEMALS «, sagte Leila. Doch letztlich hat sie ihren Job aufgegeben, nachdem sie sich mit allen möglichen Leuten beraten hatte …
mit ihrer Mutter, die stets dafür gewesen war, dass ihre Tochter arbeitete, sie nun aber weiß Gott warum ermunterte daheimzubleiben.
mit ihrer Schwester und einer Cousine, die ebenfalls zu Hause waren, und die fest daran glaubten, dass berufstätige Mütter ihre Kinder vernachlässigten.
mit neuen Freundinnen, alle Mamas, alle klug und lustig, die sich entschieden hatten, nicht zu arbeiten und damit ganz glücklich schienen.
    Keine wirklich objektiven Stimmen.
    Leilas Nur-Hausfrau-Blase hielt exakt fünf Monate an. Zu jenem Zeitpunkt war Jakes Firma dabei, den Gang an die Börse vorzubereiten, und er war deshalb viel unterwegs. Sie vermisste die Anwesenheit einer weiteren erwachsenen Person im Haus und begann, sich in ihrem Alltag mit Bilderbüchern und Babybrei zu langweilen. Es fehlte ihr, über Kunst zu lesen, zu reden und zu lernen. Es kam ihr vor, als würde ihr Hirn von Spinnweben eingesponnen.
    Ihren Frust darüber ließ sie an der Person aus, die ihr am nächsten stand – an Jake.
    Wann kam er endlich nach Hause? Sie hatte schließlich keinen Vertrag über ein Dasein als alleinerziehende Mutter unterschrieben. Wieso fragte er sie so gut wie nie, wie ihr Tag gewesen war? Interessierte es ihn nicht? Wollte er gar nicht wissen, was sein Sohn den ganzen Tag gemacht hatte? Wieso mussten beruflichen Telefonate immer während des Abendessens stattfinden?
    Allmählich wurde sie wahnsinnig. Wieso fragte Jake sie nicht mehr nach ihrer Meinung? Hielt er sie für weniger klug als seine Kolleginnen? Vielleicht dachte er, sie sei langsam am Durchdrehen. Oder drehte sie womöglich langsam wirklich durch? Ach woher – sie las die Zeitung, sie hielt sich auf dem Laufenden, sie wusste, was in der Welt los war. Und so ging es dahin – wie in einer Endlosschleife.
Im Klartext
    Feedback-Schleife
    Eine Kettenreaktion, die sich in einer Endlosschleife dreht. Der Aktienmarkt sinkt, also … verkaufen Sie Aktien … und der Aktienmarkt sinkt weiter. Ihr Ehemann benimmt sich wie ein Trottel, also … fragen Sie sich, warum er sich immer wie ein Trottel benimmt … was ihn das nächste Mal wieder wie ein Trottel aussehen lässt (auch wenn er mit Blumen ankommt).
    » Ständig fiel ich in Ungnade bei ihr«, sagte Jake. » Wenn ich unterwegs war, ließ ich sie im Stich. Wenn ich da war, half ich ihr nicht genug. An einem Sonntag dann, als Jake ihr eröffnet hatte, dass für den Nachmittag eine dreistündige Telefonkonferenz anberaumt war, verlor Leila die Beherrschung.
    » Du hast mich damals ermuntert, zu Hause zu bleiben. Warum?«, herrschte sie ihn an. » Ich bin dafür nicht geschaffen.«
    Jakes Erinnerung war eine andere. » Du hast mich damals nach meiner Meinung gefragt, und ich habe gesagt, dass es sich für dich richtig anfühlen muss. Wenn du es jetzt hasst daheimzuhocken,

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