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Mehr Sex weniger Abwasch

Mehr Sex weniger Abwasch

Titel: Mehr Sex weniger Abwasch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenny Paula u Anderson Szuchman
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ist unvermeidlich. Oder können Sie sich vorstellen, dass der Sony-Chef sagt: » Dieser HD -Fernseher ist der beste aller Zeiten. Bei dem bleiben wir jetzt und machen für die nächsten zehn Jahre erst mal Feierabend.«
    Anders gesagt: Man kann die Löcher in der Wand nicht endlos zuspachteln und mit neuen Bildern verdecken, man muss manchmal die ganze Wand einreißen und sie von Grund auf neu hochziehen.
    Als Kim vom Besuch bei ihrem Vater zurück war, war Daniel noch wochenlang wütend. Irgendwann aber stellte er den Fernseher ab und machte sich an die » kreative Zerstörung«: Er schrieb an seinem Roman weiter und richtete seinen Tag danach – stand früh auf, ging spazieren, um den Kopf frei zu bekommen, und traf Freunde, um auf neue Ideen zu kommen. Er ließ seine Depressionen hinter sich. » Mit dem Schreiben hatte ich etwas, das ich kontrollieren konnte«, erzählte uns Daniel. » Zumal ich sonst in mei nem Lebe n nichts kontrollieren konnte, schon gar nicht meine Ehe.«
    Zudem verschaffte er Kim damit eine Verschnaufpause. Die Tatsache, dass Daniel sich in sein Buch vertiefte, bedeutete für sie, dass er nicht versuchte, sie zu irgendwelchen Entscheidungen, einer Therapie oder zu einem Job zu drängen. Ihre Ehe hatte im Leben einen anderen Platz gefunden, war kampflos und frieds am auf e ine unheimliche Weise, aber noch längst nicht über den Berg.
    Eines Morgens, wenige Monate nach dem Gespräch mit ihrem Vater, wachte Kim auf und bemerkte, dass Daniel bereits unten in seinem Büro saß und wie wild die Tasten klappern ließ. Sie machte sich einen Kaffee, setzte sich neben ihn, und er erzählte ihr von dem verworrenen Handlungsstrang, über dem er gerade brütete.
    Es war der erste angenehme Moment seit ihrer Rückkehr, ohne dass sie nur einmal Beziehungsprobleme gewälzt hätten. » Es erinnerte mich an die erste Zeit unserer Liebe, als wir einfach darüber plauderten, was uns interessierte«, sagte Kim. » Das war der Daniel, den ich kannte, nur die Gefühle, die ich jetzt hatte, waren viel geerdeter als damals. Denn ich kannte nun einen Mann, der nicht perfekt ist, der seine Macken hat. Die Frage war, ob ich mit diesen Macken leben kann? Ich denke, ja.«
    Die rosa Brille haben Kim und Daniel inzwischen abgelegt, doch beide halten ihre Ehe heute für sehr viel besser als die, die sie damals zu Zeiten ihrer stürmischen Romanze führten. » Es war großartig zu der Zeit, zu der es so war«, meinte Daniel. » Aber das wirkliche Leben war es eben nicht.«
    Oder wie Winston Churchill es einst formulierte: » Schwierigkeiten gemeistert sind Möglichkeiten gewonnen.« Und Churchill musste es ja schließlich wissen.
    Fallstudie 2
    Die Akteure: Leila und Jake
    Erinnern Sie sich noch an den Begriff der Limerenz, als wir in Kapitel 2 über Risikoaversion gesprochen haben? Die Phase des intensiven Begehrens, der blinden Leidenschaft, der wonnigen Glückseligkeit? Für Jake und Leila war ihre Ehe genau so, bevor Leila entschied, ihre Stelle aufzugeben und ihren Ehemann zu hassen. Aber von vorne.
    Jake und Leila lernten sich mit Mitte 20 kennen, als sie beide für den Boston-Marathon trainierten. Sie sah in ihren engen Sportklamotten super aus, erzählte uns Jake, und so machte er sich auf einer 30 Kilometer langen Trainingsrunde an sie heran.
    » Wenigstens hat es die lange Strecke kurzweiliger gemacht«, meinte Leila, die auf den letzten acht Kilometern Jakes Geschichten über seine Kindheit in Kansas, den kurzzeitigen Job seines Vaters als Vertreter für Kosmetikartikel und die Softwarefirma, die Jake kürzlich gegründet hatte, lauschte. » Durchgeknallt wie er war, fand ich ihn interessant«, erklärte Leila.
    Sie verabredeten sich für den folgen Tag (und zwar nicht zum Lauftraining!). Sie gingen aus, und ließen den Abend dann bei Jake zu Hause ausklingen, wo sie bis vier Uhr früh redeten. ( » Wir redeten nicht nur«, fügte Jake hinzu.)
    Es dauert nicht lange, da verbrachten sie die Wochenenden zusammen und die Urlaube abwechselnd bei ihren Familien. Sie gingen auch zusammen auf familiäre Pflichttermine wie das alljährliche Muschelessen bei Jakes Bruder. Als sie zusammenzogen und gemeinsam ein Auto kauften, war das für Leilas Freundinnen eine Sensation. » Die gingen davon aus, dass man zuerst heiratet und sich dann zusammen ein Auto kauft«, erklärte Leila. » Wir wollten ein Auto, aber heiraten wollten wir noch nicht.«
    Leila war gerade dabei, ihren Abschluss in Moderner Kunst zu machen, um als

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