Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mehr Sex weniger Abwasch

Mehr Sex weniger Abwasch

Titel: Mehr Sex weniger Abwasch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenny Paula u Anderson Szuchman
Vom Netzwerk:
gehe.«
    Als wir die beiden kennen lernten, ging es aktuell darum, Jasper im Kindergarten anzumelden. Die Herden sammelten sich bereits: Private seien besser als staatliche. Moderne besser als konservative. Die Erzieher dort besser als jene. Leila und Jake schworen sich, sich davon nicht beeindrucken zu lassen. Und dennoch …. » Liz hat mir von einem tollen Kindergarten erzählt, der von einer Gruppe ehemaliger Schauspieler geleitet wird«, berichtete uns Leila. » Klingt super.«
    Viel Glück, Leila!
    Fallstudie 3
    Die Akteure: Martha und Phil
    In gewisser Weise verbrachten Martha und Phil die ersten 25 Jahre ihrer Ehe in einer Blase. Sie zogen drei Kinder groß, kauften und renovierten zwei Häuser, und während sie in ihrem Freundeskreis manch eine Ehe kriseln und platzen sahen, hatte ihre Bestand.
    Ihr einzig wirklicher Reibungspunkt war religiöser Natur. Sobald die Kinder größer waren, engagierte Martha sich mehr und mehr in ihrer Kirchengemeinde, nahm jeden Sonntag am Gottesdienst teil und besuchte regelmäßig Gebetskreise sowie Koch- und Spieleabende. Phil ging zwar mit in die Messe, mehr aber auch nicht. » Es gibt viele Spiele, die ich gerne spiele, aber Bingo mit den Leuten vom Kirchenchor ist nicht so mein Ding.«
    2005 war auch das letzte ihrer Kinder mit der Schule fertig – und damit aus dem Haus. » Wir haben nie groß darüber nachgedacht, wie es sein würde, wenn alle Kinder aus dem Haus sind«, gestand Phil. » Dazu blieb gar keine Zeit. Hätte man mich gefragt, hätte ich mir das Leben danach wohl ziemlich einsam vorgestellt.«
    Nun, einsam war es nicht. Es war umwerfend!
    Samstags schliefen sie lange aus, hatten oft Sex, lasen Bücher, die sie schon immer lesen wollten, gingen ins Kino, wann sie wollten und tourten in einem gemieteten Wohnmobil durch die Lande. Martha, die ihren Job in einer Krankenhausverwaltung aufgegeben hatte, als ihr erster Sohn unterwegs war, schrieb sich für einen Philosophiekurs am örtlichen Seniorenzentrum ein und belegte einen Kochkurs. Und nachdem sie ein Buch über den Völkermord in Ruanda gelesen hatte, war ihr Interesse an Afrika geweckt. Sie verfolgte die Meldungen über die Ereignisse in Darfur, als geschehe alles in der Nachbarstadt. » Es passiert so viel in der Welt, aber ich hatte früher nie Zeit gehabt, mich damit zu beschäftigen«, erzählte sie. » Jetzt kann ich das.«
    Auch Phil war viel beschäftigt. Er belegte an der örtlichen Volkshochschule Kurse in Betriebswirtschaft, um sich finanztechnische Grundkenntnisse anzueignen, damit er endlich seine eigene Firma gründen konnte. Bis spät in die Nacht vertiefte er sich in die Handelsblätter.
    Martha und Phil, Frischlinge in ihrem neuen und freien Leben, folgten nach wie vor dem Muster ihrer Beziehungsblase.
    Im Jahr 2006 besuchte Martha mit einer kirchlichen Gruppe ein Lager für sudanesische Flüchtlinge, Opfer des Darfur-Konflikts. Dort traf sie auf Frauen, die hatten zusehen müssen, wie ihre Männer hingerichtet und ihre Töchter vergewaltigt worden waren. » Ich lernte ein vierjähriges Waisenmädchen kennen, das sich um ihren einjährigen Bruder kümmerte«, erzählte sie. » Ihre Eltern waren vor ihren Augen ermordet worden. Wie sie solche Ereignisse verkraften, ist schwer vorstellbar. Diese Leute hatten nichts. Kein Zuhause, keine Familie, kein Essen. Nichts. Ich sah es als meine Pflicht, ihnen zu helfen.«
    Dass ihre Ehe unter diesen neuen Leidenschaften einmal leiden könnte, hätten Martha und Phil nie gedacht. » Wir waren schon so lange zusammen. Da war es selbstverständlich, dass alles klappte«, sagte Martha. » Meine Mutter hat immer gesagt, der Schlüssel zu einer guten Ehe ist, einander zu unterstützen. Und genau das taten wir. Schon seit Jahrzehnten. Wieso sollte sich etwas ändern, nur weil die Kinder aus dem Haus waren?«
    Wenige Jahre später platzte die Blase von Martha und Phil. Mit jeder ihrer Reisen nach Afrika (die nun regelmäßig alle paar Monate stattfanden) schien Phil an Marthas Menschenrechtskreuzzug immer weniger interessiert. Und je mehr sich Martha engagierte, desto weniger schien sie zu bemerken, wie hart Phil arbeitete. Phil hatte den Eindruck, dass Martha ihre Augen nur noch auf Menschen am anderen Ende der Welt richtete. » Wieso Afrika?«, fragte er. » Ich meine, wieso nicht die Armenviertel von Minneapolis?«
    Martha nahm kaum wahr, dass Phil sie gar nicht mehr nach ihrer Arbeit fragte. (Unser Tipp: Wenn Sie von einer zweiwöchigen Reise nach Darfur

Weitere Kostenlose Bücher