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Mehr Sex weniger Abwasch

Mehr Sex weniger Abwasch

Titel: Mehr Sex weniger Abwasch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenny Paula u Anderson Szuchman
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schreist. Du schreist mich an.«
    » José, wir sind noch nicht fertig. Es geht nicht darum, wer schreit, es geht darum, dass du den Bogen überspannst.«
    » Ach, lass mich doch einfach in Ruhe«, sagte José, stand auf und lief Richtung Schlafzimmer. Amy hinterher. Je mehr er versuchte, sie mundtot zu machen, desto wütender wurde sie. Nein, das ließ sie sich nicht bieten!
    Ihr Streit artete aus, glitt vom Alltäglichen (Amy hätte seine Hilfe beim » Kinder-ins-Bett-bringen« gut gebrauchen können.) in eine Katastrophe. Und plötzlich brach alles hervor, was sich in den letzten Jahren angestaut hatte. Sie stritten stundenlang, drehten sich im Kreis, sagten auf 15 verschiedene Weisen immer wieder die gleichen Dinge, nur um den anderen auf Teufel komm raus zu überzeugen. Josés Präsentation wurde an jenem Abend nicht fertig. Und Amy war viel zu aufgebracht, um schlafen zu können.
    Das Problem : Multilaterales Verlustsystem
    Amy und José waren gegenüber der Sichtweise des jeweils anderen nicht etwa blind. Es mangelte ihnen auch nicht an Einfühlungsvermögen. Doch ab einem gewissen Punkt, nachdem sie so viel in diesen Streit investiert hatten, konnte keiner der beiden es ertragen zu verlieren. Dass sie aufgrund ihrer Verbissenheit ein aussichtsloses Spiel spielten, war ihnen nicht bewusst.
    Normalerweise herrschte daraufhin einige Tage lang wortlose Eiseskälte, gefolgt von langsamem Tauwetter, zarten Annäherungen und schließlich Versöhnungssex. Über den vergangenen Streit verloren sie kein Wort mehr und machten einfach wie gehabt weiter. » Irgendwann waren wir es immer leid, uns gegenseitig zu hassen«, sagte Amy.
    Dann, sobald wieder alles beim Alten war, stand die nächste Machtprobe ins Haus. Und mit der Zeit nagte dieser Teufelskreis an der Beziehung. Amy und Josés Risikoaversion während des Streits – eine Aversion, die ihnen nicht einmal bewusst war – verschlimmerte ihre langfristigen Verluste.
Was die Leute sagen …
    Über das Streiten
    In unserer Befragung gaben 71 Prozent der Teilnehmer an, dass sie manchmal das Gefühl haben, ein Streit sei ein » aussichtsloser Kampf« – was aber viele von ihnen nicht vom Streiten abhält.
    • 53 Prozent gaben an, dass sie weiterstreiten, auch wenn sie sich ständig wiederholen.
    • 34 Prozent gaben an, dass sie weiterstreiten, auch wenn sie sich nicht mehr daran erinnern, worum es ursprünglich ging.
    • 34 Prozent gaben an, dass sie weiterstreiten, auch wenn sie wissen, dass sie Unrecht haben.
    Die meisten Aktienhändler sind sich ihrer Risikoaversion ebenfalls nicht bewusst, weshalb sie häufig unkluge Entscheidungen treffen. Sie halten an einer Aktie fest, die an Wert verliert und angesichts des krankenden Unternehmens wahrscheinlich weiter an Wert verlieren wird, oder aber sie verkaufen eine Aktie, die gerade zum Höhenflug ansetzt, vor lauter Angst, dass sie morgen wieder fallen könnte.
    Mit anderen Worten: Wenn wir erst einmal angefangen haben, gibt es kein Halten mehr. » (…) Einer Mission so verpflichtet zu sein, (…) dass man nicht mal mehr blinzeln kann«, so formulierte es einst Sarah Palin, Gouverneurin von Alaska, in einem Interview, als sie 2008 als Kandidatin für das Vizepräsidentschaftsamt ins Rennen ging. Und wie weit sie damit kam, ist bekannt.
    Oder nehmen wir die Lehman Brothers als Beispiel. Die Investmentbank galt 2007 noch als milliardenschwerer Goldesel und brach nicht einmal ein Jahr später unter einem Schuldenberg zusammen, der mit einer riesigen Immobilienblase begonnen hatte. Als Kapitalzuführungen von Wohnungsbesitzern und gewerblichen Pächtern ausblieben, kam es zu einer Wertminderung der Lehman-Kapitalanlagen.
    Zum Teil aber war es auch die simple Risikoaversion, die Lehman in die Knie zwang. Im Frühjahr 2008, als klar wurde, dass das Unternehmen schwer angeschlagen war, startete der damalige Vorstandschef Richard Fuld den Ausverkauf des Konzerns, um die Verluste einzudämmen. Hinter den Kulissen sah er sich nach Käufern um, diskutierte Fusionen und beschaffte Kapital, um Schulden zu tilgen. Es gab zwar interessierte Käufer, doch der gebotene Preis war Fuld zu niedrig. Im September musste Lehman Insolvenz anmelden, und Fuld verlor auf ganzer Linie – Hunderte Millionen an Aktien eines Unternehmens, an dessen Aufbau er maßgeblich beteiligt gewesen war, und nicht zuletzt auch seinen eigenen guten Ruf.
    Man wird es nie mit Sicherheit sagen können, aber viele Experten sind heute der Meinung, dass es für

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