Mehr von deinen Küssen
gar nicht zu merken, dass sie nun fast nackt in seinen Armen lag.
“Warum?” Sie bewegte sich erneut, und ihre Brüste, die zu liebkosen er so heiß ersehnte, streiften ihn. Sein Herz raste.
“Warum ist Jesse weggefahren?”
“Du warst im Wagen eingeschlafen. So, meine Liebe, heb noch mal die Arme.” Er streifte ihr das Nachthemd über. Dann setzte er das Gespräch fort, ganz so, als sei das hier nichts anderes als das belanglose Geplauder, wenn er seinen Neffen zu Bett brachte. “Jesse ist weggefahren, nachdem ich ihm gesagt habe, ich würde mich um dich kümmern.”
“Du hast auf uns gewartet?”
Haley war jetzt hellwach. Jackson hatte den Verdacht, dass sie schon seit einer Weile wach war. Womöglich seit dem Moment, als er sie aus Jesses Wagen gehoben hatte. Das war ihre Revanche. Ihre Art Rache, ihn dieser sinnlichen Tortur auszusetzen. Doch so, wie er sich bei dem Wohltätigkeitsfest und in den vergangenen Wochen benommen hatte, verdiente er es.
“Ja, ich habe am Gartentor gewartet.”
Ein greller Blitz ließ ihr elfenbeinfarbiges Nachthemd funkeln, und der verführerische Spitzeneinsatz verriet, dass die Knospen ihrer Brüste sich aufgerichtet hatten.
Dass sein Blick sie erregte, hätte ihm Genugtuung verschaffen sollen. Doch es erregte ihn nur noch mehr.
“Sagst du mir, warum, Jackson?”
“Ich wollte mich entschuldigen. Für alles. Und besonders für mein Betragen heute Abend. Ich habe mich in deine Angelegenheiten eingemischt und hatte kein Recht dazu.”
“Weil du der Meinung warst, ich sei müde und sollte ausruhen?” Haley stand auf und strich dabei ihr langes Nachthemd glatt. Dann öffnete sie die Flügeltüren und trat auf den Balkon hinaus. Die kräftige Brise, die das Gewitter ankündigte, löste ein paar Strähnchen aus ihrer Frisur und schmiegte ihr Nachthemd an ihren Körper.
Tief durchatmend stand Haley da und überlegte, was sie nun tun sollte. Als ihr klar wurde, dass es da nichts mehr zu überlegen gab, drehte sie sich um. Ans Geländer gelehnt, sah sie dem Mann, den sie viel zu lange nur aus der Ferne geliebt hatte, fest in die Augen.
Es war Zeit, dass sie etwas unternahm. Zeit, dass Jackson Cade eine Lektion lernte und die Spielregeln der Liebe begriff.
“Es gab doch noch einen Grund, warum du heute Abend wütend auf deine Freunde warst”, sagte sie leise. “Oder täusche ich mich?”
“Ja, es gab noch einen Grund.” Jackson hatte die Hände zu Fäusten geballt, weil er kaum noch widerstehen konnte, Haley nicht zu berühren.
Sie kam ins Zimmer zurück. Im Schein der Nachttischlampe umschmeichelte ihr Nachthemd ihre hinreißende Figur wie glänzendes Silber. Die schmalen Träger und die Spitze über ihren Brüsten wirkten jetzt regelrecht provozierend.
“Sagst du ihn mir, Jackson?”
“Ich wollte nicht, dass dich einer von den anderen Männern anfasste. Ich war eifersüchtig.”
“Weil du mich willst.”
“Ja.”
“Du willst mich, bist aber nicht hergekommen, um mit mir zu schlafen.”
“Richtig, deshalb bin ich nicht hergekommen, Haley.”
Sie hob die Arme und zog das Stäbchen aus Ebenholz und Perlmutt aus ihrem Haar. Dann schüttelte sie den Kopf, sodass ihr ihre silberblonden Locken auf die Schultern fielen.
In diesem Moment sah sie aus, als käme sie direkt aus dem Bett ihres Geliebten. Gebannt verfolgte Jackson, wie sie langsam auf ihn zukam. Als sie dicht vor ihm stehen blieb, kostete es ihn größte Mühe, sie nicht an sich zu reißen.
“Warum bist du so entschlossen, nicht mit mir zu schlafen?” Mit einem Finger fuhr sie eine Biese seines Hemdes entlang.
Jackson stand kerzengerade da. Der kleinste Zweifel an seinem Entschluss, und er wäre verloren. “Weil ich endlich einmal das Richtige tun will, deinetwegen.”
“Meinetwegen.”
“Genau.”
“Und wenn ich dich nun will? Hier, jetzt, ohne Bedingungen, ohne Versprechungen? Nur für diese Nacht und ohne Rücksicht auf morgen? Was dann, Jackson Cade?”
Jackson trat vorsichtshalber einen Schritt zurück. “Vor ein paar Stunden warst du noch wütend auf mich. Und jetzt willst du mit mir schlafen?”
Haley nickte. “Ich war wütend auf den Mann, der du vor ein paar Stunden warst. Dieser Mann wäre heute Nacht nicht hergekommen. Er hätte nicht zugegeben, dass er eifersüchtig ist. Er hätte nicht die ganze Zeit um seine Fassung gerungen.”
Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und berührte mit den Lippen sanft seinen Mund. Immer wieder, spielerisch.
“Hoheit”,
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