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Mein argentinischer Maerchenprinz

Mein argentinischer Maerchenprinz

Titel: Mein argentinischer Maerchenprinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Morgan
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wohl tun? Ob er arbeitete? Wäre er dazu imstande, jetzt, wo ihre Ehe kurz vor dem Aus stand?
    Als sie aufschaute, sah sie ihn über die sonnenbeschienene Terrasse auf sich zukommen. Nach dem Flug hatte er sich geduscht und umgezogen und trug jetzt ein helles Hemd und eine leichte Leinenhose. Eine Aura gezügelter Kraft umgab seine hohe athletische Gestalt. Faith war der Mund plötzlich wie ausgetrocknet.
    Im ersten Moment wusste sie nicht, was sie sagen sollte. Sie wollte ihn anschreien, auf ihn einschlagen oder nur losheulen.
    Stattdessen verharrte sie reglos. Sie war viel zu erschöpft, um auch nur irgendetwas zu tun. „Wenn du das nächste Mal davonläufst, denk an die Folgen“, riet er ihr in scharfem Ton. „Es hat mich den ganzen Morgen gekostet, die Probleme zu beheben, die entstanden sind, weil ich dir um den halben Globus nachjagen musste.“
    „Ich hatte dich nicht darum gebeten.“
    „Du hast mir keine Wahl gelassen. Wenn du eine offene Ehe gewollt hättest, hättest du dir keinen Südamerikaner aussuchen sollen.“ Ein kurzes Kopfnicken, und wie durch Zauberhand erschien eine ganze Reihe Angestellter.
    Schweigend sah Faith zu, wie ein Tisch gedeckt und der Lunch serviert wurde. „Ich habe keinen Hunger.“
    „Du musst essen.“
    Flüchtig warf sie ihm einen Blick zu und wünschte gleich darauf, sie hätte es nicht getan. Denn die Art, wie er sie behandelte, änderte nichts an der körperlichen Anziehungskraft, die er auf sie ausübte.
    Er war fast einen Meter neunzig groß, schlank, durchtrainiert und bewegte sich mit einer raubtierhaften Geschmeidigkeit. Stark und athletisch, wie er war, ging er immer wieder bis an seine Grenzen – ob bei der Arbeit, in seiner Freizeit, beim Training oder beim Sex – er wollte immer der Beste sein.
    „Lass dich von mir nicht aufhalten“, sagte sie höflich. „Du willst sicher etwas essen und dich wieder an die Arbeit machen.“
    „Nachdem ich die aktuellen Krisen bewältigt habe, steht mir der Sinn nicht nach Arbeit.“ Grimmig setzte er sich an den Tisch und bediente sich. „Außerdem gibt es Wichtigeres zu erledigen.“
    „Wichtigeres als deine Arbeit?“ Sie lachte kurz auf. „Ich dachte, ich hätte den Schlag auf den Kopf abbekommen.“
    Sie hatten sich niemals zuvor in Höflichkeiten geflüchtet, warum taten sie es also jetzt? Ihr Verhältnis zueinander war immer stürmisch gewesen, so unkontrolliert und wild, dass alles vernichtet wurde, was dem im Weg stand.
    Sie war verrückt nach ihm gewesen. Und verrückt, weil sie sich mit ihm eingelassen hatte, obwohl ihm der Ruf vorausging, dass er jeder Frau wehtat.
    Wie hatte sie nur glauben können, bei ihr würde alles anders?
    Sie hatte geglaubt, ihn zu verstehen, und hatte erst viel zu spät gemerkt, dass sie nicht einmal an der Oberfläche seiner Persönlichkeit gekratzt hatte. Raul Vásquez war ein so vielschichtiger, launenhafter Mann, so voller dunkler, unentdeckter Tiefen, dass vermutlich keine Frau jemals fähig wäre, ihn zu verstehen.
    Jetzt sah auch sie eine andere Seite von ihm – die Seite, der er seinen Reichtum verdankte.
    Er war hochintelligent und strahlte konzentrierte Wachsamkeit aus. Geradezu einschüchternd, dachte sie. Man hatte sie dazu erzogen, herauszufordern, Dinge infrage zu stellen, doch etwas an Rauls schroffer Miene brachte sie dazu, jetzt lieber zu schweigen.
    Binnen zweier Wochen war sie von seiner Geliebten zu seiner Feindin geworden. Und sie kannte niemanden, der Raul zum Gegner haben wollte.
    Er hatte die Lippen zusammengepresst, und sein unerschütterliches Selbstvertrauen ließ ihn furchteinflößender denn je erscheinen.
    Kein Wunder, dass jeder sich von ihm herumschubsen lässt, dachte Faith hoffnungslos.
    Sie spürte leichte Übelkeit in sich aufsteigen, schob es jedoch auf ihre Verletzung. Hatte man ihr nicht gesagt, das könne ab und zu noch auftreten? Es lag sicher nicht an Rauls Anwesenheit. Sie konnte doch unmöglich noch etwas für ihn empfinden. Nicht nach allem, was er gesagt hatte. Was er von ihr hielt .
    Ihre Beziehung war vorbei.
    Sie wusste wirklich nicht, weshalb er hier war.
    Er ließ die Schultern kreisen, um seine Anspannungen zu lösen, und trotz aller Vorsätze konnte Faith den Blick nicht von dem Muskelspiel unter seinem Seidenhemd abwenden. Er hatte einen faszinierenden Körper. Fest, stark, kraftvoll – dazu geeignet, heiße Begierde in ihr aufflammen zu lassen.
    Raul fing ihren Blick auf, und seine Augen wurden dunkel. „Oh nein“, warnte

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