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Mein argentinischer Maerchenprinz

Mein argentinischer Maerchenprinz

Titel: Mein argentinischer Maerchenprinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Morgan
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er sie. „Sieh mich nicht so an. Lass den Sex aus dem Spiel, oder ich …“ Er unterbrach sich; seine Nerven lagen blank.
    „Glaubst du ernstlich, dass ich hier liege und an Sex denke?“, schleuderte sie ihm entgegen. Dabei hatte sie tatsächlich an Sex gedacht, und sie wusste, solange sie lebte, würde Raul diese Wirkung auf sie haben. Und ich auf ihn . Zwischen ihnen spielte sich etwas ab, das alle üblichen Regeln außer Kraft setzte.
    Und genau deshalb steckten sie jetzt in diesem Schlamassel.
    Vielleicht hätten sie ihre grundsätzlichen Probleme schon viel früher erkannt, wäre diese starke körperliche Anziehung nicht gewesen.
    Raul ließ die Gabel scheppernd auf den Teller fallen. „Ich weiß nicht, was du denkst, und ich will auch keine Vermutungen mehr darüber anstellen. Aber beantworte mir eine Frage: Warum bist du weggelaufen?“
    Sie schnappte nach Luft und hätte ihm am liebsten den arroganten Ausdruck aus seinem unverschämt hübschen Gesicht geschlagen. „Wenn du diese Frage ernst meinst, bist du noch unsensibler, als ich gedacht habe.“
    „Ich bin nicht unsensibel.“ Ruckartig schob er seinen Stuhl zurück. „Ich begreife nicht, weshalb jemand so weit geht wie du und dann einfach verschwindet.“
    „Der so weit geht wie ich?“ Ihre Stimme bebte. „Das klingt, als wäre ich ein geldgieriges, berechnendes Miststück.“
    Das höhnische Funkeln seiner Augen sprach Bände. „Ja?“
    Sie schluckte trocken, fest entschlossen, vor ihm nicht in Tränen auszubrechen. Wie konnte er nur so etwas von ihr denken? „Ich bin gegangen, weil du mir die schrecklichsten Dinge an den Kopf geworfen hast. Du bist herzlos, kalt und grausam! Hast du wirklich geglaubt, ich würde auch nur eine Sekunde länger bei dir bleiben? Ich war verletzt und unglücklich – ich hätte deinen Trost gebraucht –, aber alles, was du für mich übrig hattest, waren Gefühllosigkeit und Zynismus.“
    Wie ein glühender Pfeil bohrte sich sein brennender Blick in ihren. „Du hast diese Situation selbst herbeigeführt. Also hättest du sie auch durchstehen müssen.“
    „Wozu hätte das gut sein sollen? Du hast deinen Standpunkt deutlich klargemacht. Es einmal zu hören war schlimm genug.“ Schlimm genug, meine Träume zu zerstö ren und meinen kindischen, naiven Glauben daran, dass zwischen uns etwas ganz Besonderes war.
    „Wenn du jedes Mal, sobald ein Problem auftaucht, wegläufst, wird unsere Ehe nicht langweilig. Wir hätten eine Lösung gefunden, wenn du mit mir gesprochen hättest.“
    „Raul, du hast mich angeklagt! Du hast den Richter gespielt – nur wolltest du meine Verteidigung nicht anhören.“ Sie hielt inne, entsetzt über ihre Worte. „Sieh nur, was du aus mir gemacht hast! Du hast aus einem vernünftig denkenden Menschen ein unterwürfiges, dummes Geschöpf gemacht! Ich muss mich überhaupt nicht verteidigen. Weshalb sollte ich?“
    „Du bist mit Abstand die am wenigsten unterwürfige Frau, die ich kenne“, stieß er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. „Und deine Intelligenz habe ich nie infrage gestellt.“
    „Warum benimmst du dich dann so? Warum willst du unbedingt das Schlechteste annehmen? Du redest, als hätte ich eine Straftat begangen, aber du warst auch beteiligt!“
    „Du hattest mir versichert, dass du verhütest.“
    „Dass hatte ich ja auch!“
    So. Jetzt war es auf dem Tisch. Das Thema, das sie beide vermieden hatten, seit er an ihr Krankenbett gekommen war.
    Trotz der glühenden Sonne zitterte Faith, immer wieder durchliefen sie kalte Schauer. Ob es an ihrer Verletzung oder an seinen Worten lag, wusste sie nicht. „Ich hatte nicht vor, schwanger zu werden.“ Und sie war nicht darauf vorbereitet, ein solches Gespräch zu führen . „Geh jetzt“, verlangte sie. „Geh wieder zu deiner Arbeit. Die ist dir doch sowieso am wichtigsten. Wir haben uns nichts mehr zu sagen.“
    In ihren Worten lag pure Feindseligkeit, und Raul stand auf. Dann blieb er jedoch reglos stehen, angespannt wie ein Raubtier, das bereit war, sich auf sein Opfer zu stürzen.
    Faith wusste, er war mit seiner Geduld am Ende, was sie überraschte, denn er hatte es auch seiner eiskalten Beherrschung zu verdanken, dass er Milliardär geworden war. Wo seine Konkurrenten unter Druck einknickten, hielten Rauls stählerne Nerven stand.
    Durch einen Tränenschleier musterte sie forschend sein schönes Profil und bemerkte dabei die dunklen Bartstoppeln auf seinem Kinn. Wann hatte Raul jemals vergessen, sich zu

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