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Mein argentinischer Maerchenprinz

Mein argentinischer Maerchenprinz

Titel: Mein argentinischer Maerchenprinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Morgan
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Nebensache.
    Doch sie wusste, es war mehr.
    Sie liebte ihn, und das Gefühl konnte sie nicht einfach abstellen. Und sie liebte Argentinien. Es war unvergleichlich schön hier. Das Weideland erstreckte sich bis zum Horizont. In der Ferne galoppierte mit wehenden Mähnen eine Herde Criollopferde darüber hinweg und genoss die Freiheit dieser schier grenzenlosen Weite.
    Raul hatte ihr einmal erzählt, wie er dieses Anwesen nach und nach, Stück um Stück, zusammengekauft hatte, und er hatte ihr alte Fotos der baufälligen Gebäude gezeigt.
    Nun war die Ranch in ihrer ursprünglichen kolonialen Pracht restauriert. Üppige Bougainvilleen überwucherten die altrosa Wände des Haupthauses und prangten in den herrlichsten Farbschattierungen. Etwas entfernt lagen, von weißen Holzgattern umzäunt, drei perfekt gepflegte Polorasen, und auf einer anderen Weide tummelte sich eine weitere Herde der schönsten Pferde, alle zweifellos von edelster Abstammung.
    Ihr Blick schweifte zu der Reihe kostspieliger Wagen, die einen seitwärtigen Stellplatz des Hofes einnahmen.
    Geld, Geld und noch mehr Geld …
    Raul hatte während der Fahrt kaum ein Wort gesprochen. Stattdessen hatte er an seinem Laptop gearbeitet und endlose Telefonate geführt, in denen es ausnahmslos um den Erwerb des an die Estancia angrenzenden Besitzes gegangen war.
    „Willst du noch mehr Land kaufen?“
    Ein seltsamer Ausdruck huschte über sein Gesicht, an dem Faith erkannte, dass er über dieses Thema nicht sprechen wollte. „Möchtest du nur Small Talk machen, oder interessierst du dich neuerdings für meine Geschäfte?“
    Vor vier Tagen waren sie in Buenos Aires angekommen, und abgesehen von dem einen Kuss hatte er sie kein einziges Mal berührt. Er hatte sich in seine Arbeit gestürzt und seine Zeit am Telefon oder dem Computer verbracht. Nur beim Abendessen am Pool trafen sie zusammen, was für Faith eine sehr steife, ungemütliche Angelegenheit war, für Raul dagegen die Möglichkeit, sich zu entspannen. Doch nie hielt er sich länger auf, sondern verschwand gleich darauf wieder in seinem Büro. Da sein Schreibtisch direkt vor dem Fenster stand, konnte sie ab und zu einen Blick auf ihn werfen, wie er in seinem Ledersessel saß.
    Abgesehen von jenem einen leidenschaftlichen Kuss hatte Raul sie nicht mehr angerührt. Wenn er schlief – und er schlief nur wenig –, dann im Gästezimmer, und weil sie nicht unsicher erscheinen wollte, hatte sie es vermieden, ihn deswegen anzusprechen. Doch sie konnte nicht umhin, sich zu fragen, warum.
    Am zweiten Tag im Penthouse war ein Bote gekommen und hatte etliche Pakete für sie gebracht, in denen sie eine vollständige Damengarderobe fand – Abendkleider, Schuhe, Freizeitkleidung, Unterwäsche, Nachthemden. Dass dabei rein gar nichts fehlte, zeugte nur von Rauls umfassender Erfahrung mit Frauen, doch Faith verbot sich, näher darüber nachzudenken.
    Wenn sie es mit ihrer Ehe wirklich noch einmal versuchen wollte, musste sie derartige Überlegungen vermeiden.
    Befangen hob sie die Hand und fingerte an ihrem Haar herum, woraufhin Raul, der die Bewegung bemerkte, die Stirn runzelte.
    „Nicht. Mir gefällt es.“
    Das war das erste Kompliment, das sie von ihm hörte, seit sie ihn verlassen hatte. Überrascht sah sie ihn an. „Wirklich?“
    „Ja“, antwortete er mit leicht spöttischem Lächeln. „Du siehst aus wie eine Elfe.“ „Oh.“ Sie wollte ihn fragen, ob er Elfen reizvoll finde, dann wurde ihr klar, dass sie die Antwort längst kannte.
    Offensichtlich nicht, nachdem er mir seit vier Tagen nicht nahegekommen ist.
    Worüber sie geradezu erleichtert war, wie sie sich entschlossen eingestand, denn noch war sie nicht dazu bereit, mit ihm zu schlafen. Ja, er war umwerfend attraktiv, aber für sie war die Situation weitaus komplizierter. Er hatte sie verletzt, und ehe sie sich wieder mit ihm einließ, musste er ihr zeigen, dass sie ihm etwas bedeutete, dass er tiefere Gefühle für sie hegte.
    Sie stiegen aus, und Raul führte sie zu seinem privaten Wohnsitz, dem luxuriösen Haus am Strand.
    Das riesige Herrenhaus der Estancia mit seinen zweiunddreißig Zimmern war sein Hauptquartier, wo Geschäftspartner übernachteten und geschäftlich bedingte Gesellschaften und Parties ausgerichtet wurden. Raul selbst zog die Intimität und ruhige Abgeschiedenheit des Strandhauses vor.
    Bevor Faith dieses Fleckchen das erste Mal zu Gesicht bekam, hätte sie sich nicht träumen lassen, dass so ein Paradies überhaupt

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