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Mein argentinischer Maerchenprinz

Mein argentinischer Maerchenprinz

Titel: Mein argentinischer Maerchenprinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Morgan
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bestanden, deshalb dachte ich, es wäre in Ordnung für dich. Ich hätte dich nie geheiratet, wenn du Zweifel geäußert hättest.“
    „Ich hatte keine Zweifel“, entgegnete er knapp.
    „Du wolltest nie heiraten!“
    „Angesichts deiner Schwangerschaft gab es für mich keine andere Lösung.“
    „Also hast du mich nur anstandshalber geheiratet?“ Unvermittelt ließ sie seine Hand los. „Ich dachte, unsere Beziehung zueinander hätte den Ausschlag gegeben. Dumm von mir, wie?“, sagte sie leichthin, doch ihre Stimme klang heiser.
    „Die war auch hervorragend“, sagte er ungeduldig. „Und ist es immer noch.“
    „Im Schlafzimmer“, bemerkte sie trocken.
    „Das stimmt nicht. Wir reden ja miteinander.“
    „Aber nie über unsere Gefühle“, erinnerte Faith ihn. „Insbesondere nicht über deine bezüglich der Schwangerschaft. Und deshalb entschuldige ich mich. Es tut mir leid, dass ich dich nicht daran gehindert habe, mich nur aus Anstand zu heiraten.“
    „Du hättest mich nicht davon abhalten können“, sagte er nachdrücklich. „Also müssen wir darüber jedenfalls nicht mehr reden.“
    „Aber …“, wollte sie einwenden, doch er unterbrach sie wütend.
    „Letzte Nacht waren wir glücklich! Jetzt regst du dich schon wieder wegen nichts und wieder nichts auf! Genau darum hasse ich diese endlosen Diskussionen über Dinge, die nicht zu ändern sind.“
    „War es Sofia?“, platzte es aus ihr heraus. „Hat sie dich so sehr verletzt, dass du Ehe und Kinder derart ablehnst?“
    Sofort verschloss er sich wieder, und sie wusste, sie würde nichts aus ihm herausbekommen.
    „Wir sind verheiratet, Faith“, sagte er kühl. „Belasse es dabei.“
    Damit wandte er sich ab und ging ins Haus, seine starre Haltung riet ihr, dass sie ihm besser nicht folgte.

10. KAPITEL
    Faith ruhte auf einem der weißen Sofas im Wohnraum. Sie sorgte sich schrecklich, denn Raul war einfach gegangen.
    Weshalb hatte sie ihn nur so gedrängt?
    Nach ihrem Gespräch – dem von ihr erzwungenen Ge spräch – hatte er einen eleganten dunklen Anzug angezogen und verkündet, dass er geschäftlich nach Buenos Aires müsse.
    Seitdem hatte sie ihn nicht mehr gesehen. Jetzt bereute sie zutiefst, dieses Thema angesprochen zu haben. Sehnlichst wünschte sie, sie könnte die Zeit zurückdrehen.
    Jemand hatte ihr den Lunch serviert, doch sie ließ ihn stehen, denn ihr war schrecklich übel, was sicher nur eine nervliche Reaktion war.
    Sie war nervös, völlig unfähig, zur Ruhe zu kommen. Ihre Gedanken drehten sich im Kreis. Indem sie Raul verstehen wollte, hatte sie ihn nur weiter von sich weggetrieben. Er war sehr wütend gewesen, und wenn er sich in die Ecke gedrängt sah und nicht kämpfen konnte, zog er sich zurück.
    So war es auch damals gewesen, als sie ihm von seiner zukünftigen Vaterschaft erzählt hatte. Heute wusste sie, dass seine Geschäftsreisen eine Flucht vor Problemen gewesen waren.
    Allerdings, hatte sie sich nicht am Tag ihrer Hochzeit genauso verhalten? Anstatt auf seine unsensible Bemerkung hin auszureißen, hätte sie standhalten und ihn zu einem klärenden Gespräch zwingen sollen, obwohl sie am Boden zerstört war.
    Sie hatte Raul vollkommen falsch behandelt. Komplizierten, dominanten Wesen konnte man nur mit Sanftmut und Geduld beikommen.
    Sie musste sich sein Vertrauen verdienen, durfte ihn nicht mehr drängen, über Gefühle zu sprechen, sondern musste sich darauf besinnen, wie glücklich sie gewesen waren, und sich bemühen, das wieder zu erreichen.
    Entschlossen stand sie auf und ging erneut zu den Stallungen. Der Umgang mit den Pferden beruhigte sie ein wenig, trotzdem ließen sie die Gedanken an Raul nicht los, und mit halbem Ohr lauschte sie immer wieder darauf, ob sie seinen Wagen oder den Hubschrauber hörte.
    Irgendwann gab sie auf und kehrte zurück zum Strandhaus, um sich zu duschen. Als er noch immer nicht wieder da war, wollte sie ihn zuerst anrufen, sah dann aber aus Stolz davon ab.
    Hatte sie ihn nun endgültig vertrieben?
    Erschöpft und unglücklich ging sie schließlich schlafen und knipste das Licht aus. Warum sollte sie auf ihn warten, wenn er ihre Gesellschaft offensichtlich nicht wünschte?
    Raul hatte versucht, seine düstere Laune mit Arbeit zu vertreiben, und kam erst spät nach Hause zurück. Er hoffte, Faith würde längst schlafen, denn er wollte einem weiteren typisch weiblichen Streitgespräch aus dem Weg gehen. Schwungvoll warf er sein Jackett über einen Stuhl und machte sich einen

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