Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mein argentinischer Maerchenprinz

Mein argentinischer Maerchenprinz

Titel: Mein argentinischer Maerchenprinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Morgan
Vom Netzwerk:
erzählte. Immer wieder berührte sie Mateos Hand, als könne sie nicht fassen, dass das wirklich ihr Leben war.
    „Als Nächster bist du an der Reihe, Raul. Da du deine Hochzeitsphobie überwunden hast, wären dann wohl bald Kinder dran.“
    Damit Raul nicht gereizt reagierte, nahm Faith ihm die Antwort ab „Das ist noch viel zu früh“, sagte sie munter. „Ich möchte eigentlich wieder arbeiten.“
    Mühsam konzentrierte sie sich darauf, überzeugend zu lächeln, fürchtete allerdings, sie könnte jeden Moment die Kontrolle verlieren. Hier, in aller Öffentlichkeit.
    „Ich freue mich wirklich für euch, aber jetzt müsst ihr uns entschuldigen, Faith ist sehr müde.“ Raul erhob sich entschlossen. „Es ist Zeit, dass ich sie nach Hause bringe.“
    Entschuldigend lächelte Faith. „Ich werde mich wohl nie mit der argentinischen Sitte anfreunden, erst um elf Uhr abends zu essen.“
    Sie verabschiedeten sich, und Raul nahm Faith beim Arm. Bereitwillig ließ sie sich zu seinem Ferrari führen, und wenig später fädelte er sich geschickt in den dichten Verkehr ein.
    Fest entschlossen, nicht zu weinen, schloss sie die Augen.
    Raul warf Faith einen Blick zu, besorgt über ihre Blässe.
    Schlief sie? Oder war sie nur durcheinander?
    Sie war definitiv durcheinander gewesen, als Julieta ihre Schwangerschaft bekannt gegeben hatte. Und wie traurig sie aussah!
    Dass sie so still und ruhig neben ihm saß, konnte er kaum ertragen. Er wusste nicht einmal, ob sie nur vorgab zu schlafen. Vor ihrer Heirat war sie ein wahres Energiebündel gewesen. Über alles hatte sie sprechen wollen.
    Zu seiner Überraschung verstörte ihn ihr plötzliches Schweigen mehr als ihr früherer Gefühlsüberschwang und ihre bohrenden Fragen.
    Darauf hatte er wenigstens immer reagieren können.
    Nun fand er sich nicht mehr zurecht.
    Außerdem sorgte er sich über ihre ständige Blässe, und seit ihrer Kopfverletzung war sie dauernd müde, schlief oft sogar am helllichten Tage plötzlich ein.
    Und wenn etwas nicht stimmte? Wenn sie krank war?
    Plötzlich überkam ihn eine schreckliche Vorahnung.
    Er beschleunigte das Tempo und erreichte die Estancia in Rekordzeit, doch selbst als er im Hof stoppte, wachte Faith nicht auf. Leise fluchend sprang er aus dem Wagen und warf einem der Bediensteten die Schlüssel zu. „Rufen Sie einen Arzt. Ich will, dass er in zehn Minuten beim Strandhaus ist.“
    „Aber es ist zwei Uhr morgens …“
    „Ich weiß , wie spät es ist. Tun Sie, was ich sage.“ Dann ging er zum Beifahrersitz und hob Faith auf die Arme. Ihr Kopf sank gegen seine Schulter, und sie regte sich kurz, wachte jedoch nicht auf.
    Er wollte nicht darüber nachdenken, wie zart und zerbrechlich sie wirkte, als er sie zum Strandhaus trug und dort behutsam auf das Bett legte.
    Zögernd sah er eine Weile auf sie hinab, ehe er begann, ihr Schuhe und Kleid auszuziehen, wünschte aber sofort, er hätte es gelassen, denn ihr halb nackter Körper löste rasendes Verlangen in ihm aus.
    Sich gegen seine fast schmerzhafte Begierde wehrend, dachte er düster, dass, wenn Selbstlosigkeit so unangenehm war, er sie nicht zur Gewohnheit werden lassen würde.
    Als er Faith zudeckte, schlug sie die Augen auf. „Oh, habe ich den ganzen Heimweg über geschlafen? Das tut mir leid“, murmelte sie.
    „Das ist schon in Ordnung“, sagte Raul sanft. Erleichtert sah er, dass ihre Wangen wieder etwas mehr Farbe hatten. Vielleicht war sie wirklich nur müde. Zugegebenermaßen gönnte er ihr nachts nicht allzu viel Schlaf.
    Anscheinend dachte sie Ähnliches wie er, denn sie lächelte ihn schläfrig an. „Willst du nicht ins Bett kommen?“
    Fast erlag er der Versuchung, erinnerte sich dann aber daran, dass der Arzt bald kommen würde, und setzte sich in einen Sessel in der anderen Zimmerecke. „Ich kann jetzt nicht.“
    Das war so untypisch für ihn, dass sie normalerweise nachgehakt hätte, doch sie sah ihn einfach bloß an. „Gut, aber schlaf da nicht ein.“
    Fassungslos sah Raul sie an. Was war mit ihrer Fragewut? Warum sprach sie nicht mehr mit ihm?
    Er hatte das Gefühl, dass ihm die Situation langsam entglitt. Schließlich erklärte er ungefragt: „Ich warte auf den Arzt.“
    „Den Arzt? Bist du krank?“ Mit ängstlich aufgerissenen Augen setzte sie sich auf. „Nicht ich“, brachte er mühsam hervor „Er soll deinetwegen kommen.“
    „Warum?“
    „Weil du immer so müde bist.“
    „Es geht mir gut!“
    „Es geht dir überhaupt nicht gut! Und ich möchte

Weitere Kostenlose Bücher