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Mein auf ewig

Mein auf ewig

Titel: Mein auf ewig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon K. Butcher
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sich nicht. Er würde ihn hochdrücken müssen.
    Trotz der seltsamen Position, in der er lag, und trotz der brennenden Schmerzen in seinem Oberschenkel gelang es ihm, die Füße gegen den Deckel zu stemmen. Das Ding fühlte sich an, als würde es mindestens eine Tonne wiegen, und ließ sich nur widerwillig gegen den Druck des Wassers nach oben schieben.
    Die letzte Luft entwich und stieg in winzigen Blasen an die Wasseroberfläche. Mit ihnen verschwand Trents letzter Luftvorrat, aber wenigstens wusste er jetzt, wo oben war – er brauchte nur den Blasen zu folgen.
    Die Scheinwerfer waren noch immer an. Sie bohrten sich durch das schlammige Wasser und beleuchteten einen knallgrünen Volvo mit eingeschlagenen Fenstern. Ashleys Wagen.
    Hoffentlich bedeutete das, dass Ashley in der Nähe war – und Elise ebenfalls.
    Trent kam an die Wasseroberfläche und atmete tief ein. Bei jeder Bewegung taten ihm sein Schenkel und seine Rippen höllisch weh. Lange würde er es mit der nassen Kleidung und den Schuhen nicht schaffen, den Kopf über Wasser zu halten. Er musste irgendwie ans Ufer gelangen und hoffen, dass der Mörder nicht mitbekam, dass er noch lebte.
    Trent bewegte sich auf den Steg zu. Er war am nächsten, außerdem würde er ihm Schutz vor eventuellen weiteren Kugeln bieten.
    Er hatte keine Ahnung, wie lange er bewusstlos gewesen war – wie lange Elise jetzt schon allein mit dem Mörder war. Hatte der Mann genug Zeit gehabt, ihr wehzutun? Kam Trent bereits zu spät? Bei dem Gedanken, er könnte Elise genauso in Teile zerhackt auffinden wie die anderen Frauen, hätte er vor Wut am liebsten laut aufgeschrien. Das durfte einfach nicht geschehen! Er musste sich beeilen, nur dass ihm seine Glieder kaum gehorchten. Kälte und Blutverlust hatten sie träge gemacht, und die Schusswunden machten die Sache auch nicht besser. Wenn er die Blutung nicht bald zum Stillstand brachte, würde er niemandem mehr helfen können.
    Er schwamm auf den Steg zu. Der Mond schien ziemlich hell, und so weit er sehen konnte, hielt sich niemand am Ufer des Sees auf, und Kugeln flogen ihm auch nicht um die Ohren.
    Am Steg angekommen, klammerte er sich an eine der Holzplanken und schnappte nach Luft. Sich hinaufzuziehen würde ganz schön schwer werden, aber etwas anderes blieb ihm nicht übrig. Und mit jeder Sekunde, die er zögerte, war Elise eine Sekunde länger in der Gewalt des Mörders.
    Mit letzter Kraft hievte Trent sich auf den Steg.
    Der Schmerz in seinem Bauch ließ ihn fast ohnmächtig werden. Irgendwo in seinem Unterleib war irgendetwas ganz und gar nicht in Ordnung. Blutend und nach Luft schnappend lag er auf dem Steg und wartete, dass der Schmerz abebbte.
    Es kam Trent wie eine Ewigkeit vor, bis er sich wieder einigermaßen bewegen konnte. Er zog sein durchnässtes Hemd hoch. Aus der Schusswunde floss ein dünnes, aber stetiges Rinnsal Blut. Er fuhr sich über den Rücken, konnte aber keine Austrittswunde entdecken. Die Kugel musste noch irgendwo in seinem Bauch stecken.
    Na prima!
    Die Wunde an seinem Oberschenkel sah viel schlimmer aus und blutete auch mehr, aber die Kugel hatte den Muskel durchschlagen und war auf der anderen Seite wieder ausgetreten. Das sah hässlich aus und tat höllisch weh, war aber nicht so bedrohlich. Hoffte er jedenfalls.
    Ohne Rücksicht darauf, wie dreckig sein Hemd im See geworden war, riss Trent es in zwei Hälften, band die eine um seinen Oberschenkel, um die Blutung zu stillen, und die andere um seine Taille. Er konnte nur hoffen, dass die Kugel in seinem Bauch sich nicht weiterbewegte und noch mehr Schaden anrichtete.
    Als er damit fertig war, war er völlig ausgepumpt und halb ohnmächtig vor Schmerz, aber wenigstens waren die Wunden fürs Erste versorgt.
    Jetzt musste er Elise finden, bevor es zu spät war.
    Er stemmte sich hoch und ließ den Blick über das Gelände schweifen. Nichts rührte sich, nichts war zu sehen. Nur in der Ferne schimmerte durch die Bäume ein Licht.
    Er hatte keine Ahnung, ob der Mann Elise dorthin geschleppt hatte, aber eine andere Möglichkeit bot sich Trent auch nicht gerade an. Wenn sie nicht dort war, gab es vielleicht wenigstens ein Telefon, von dem aus er Hilfe rufen könnte.
    In seinem jetzigen Zustand wäre das noch das Beste, was ihm passieren konnte.
    Langsam wankte er über den unebenen Boden und zog eine deutlich sichtbare Blutspur hinter sich her.
    Elise wollte die Augen nicht öffnen. Sie wusste, jenseits der beruhigenden Schwärze des Schlafs warteten

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