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Mein auf ewig

Mein auf ewig

Titel: Mein auf ewig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon K. Butcher
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gehievt.
    Trent war zu groß, um problemlos hineinzupassen, und der Mann musste den Kofferraumdeckel mehrmals hinunterdrücken, bis er zuging.
    Elise zerrte so heftig, dass die Handschelle ein paar Zentimeter hinunterglitt. Mit der freien Hand knickte sie das dünne Ende des Zweigs ab, aber er stand zu sehr im Saft, um sich brechen zu lassen.
    Vom Baum fielen eine Menge Blätter herab.
    Der Mörder setzte sich in den Wagen und fuhr ihn auf den breiten Holzsteg. Dann stieg er aus und ging zur Rückseite des Mazda. Aus einer großen Plastikwanne am Ende des Stegs holte er einen Wagenheber, schob ihn hinten unter das Auto und fing an, es aufzubocken.
    Elise wusste, dass ihr so gut wie keine Zeit mehr blieb.
    Wie eine Wahnsinnige zerrte sie an der Handschelle und an dem Zweig, in der Hoffnung, eins von beiden würde schließlich nachgeben. Es gelang ihr, den Zweig unterhalb der Handschelle abzubrechen, aber noch immer hing sie an einer Verdickung im Zweig fest. Irgendwie musste es ihr gelingen, die Handschelle darüberzukriegen.
    Blut floss an ihrem Handgelenk herab, doch jetzt ließ sich diese Handfessel verschieben. Elise drehte sich zur Seite, um eine bessere Hebelwirkung zu haben, und zog mit aller Kraft. Der scharfe Rand schnitt sich ihr ins Fleisch, doch sie ließ nicht locker.
    Sie warf einen Blick über die Schulter. Inzwischen war der Wagen aufgebockt. Der Mörder hatte einen schweren Stein gefunden, den er gerade zur offenen Fahrertür schleppte.
    Elise stieß einen Schrei aus. Sie würde nicht zulassen, dass dieser Mann Trent umbrachte!
    Sie tauchte den Finger in ihr Blut und schmierte es auf die Verdickung im Ast. Wieder zog sie, und diesmal glitt die Handschelle vom Ast herunter. Vor lauter Schwung wäre sie beinahe hingefallen, doch im letzten Moment konnte sie sich noch fangen.
    Um sie herum flogen Blätter herab und klebten an dem Blut an ihrem Handgelenk fest. Sie nahm sich nicht die Zeit, sie wegzuwischen, sondern rannte so schnell und so leise wie möglich los.
    Der Mörder beugte sich gerade in den Wagen. Plötzlich heulte der Motor auf, und die Hinterräder drehten sich, als würde jemand das Gaspedal durchtreten.
    Über den Krach hinweg konnte er sie nicht kommen hören.
    Jetzt hatte Elise den Steg erreicht.
    Der Mörder sah sie auf den Wagen zustürzen, grinste sie hämisch an und trat den Wagenheber unter der Stoßstange weg.
    Die sich drehenden Reifen setzten auf dem Steg auf, und der Wagen schoss los wie eine Rakete.
    Der Mann zog die Waffe und zielte auf Elise, aber das war ihr egal. Sie rannte weiter. Sie würde Trent hinterherspringen und ihn aus dem Kofferraum befreien.
    Der Wagen landete mit einem lauten „Klatsch“ im Wasser.
    Der Mörder musste sich gedacht haben, was sie vorhatte, denn er ließ die Waffe fallen und warf sich auf sie.
    Elise versuchte ihm auszuweichen und ins Wasser zu springen, aber sie war nicht schnell genug. Er packte sie um die Taille und schmiss sie auf die verwitterten Holzplanken.
    Obwohl ihr von dem Aufprall die Luft wegblieb, wehrte sie sich weiter. Noch blieb Zeit, Trent zu retten.
    Sie versuchte, sich unter dem Mörder hervorzuwinden, aber er presste sie fest auf den Boden. Er hielt ihre Arme gepackt und verhinderte mit seinem Gewicht, dass sie die Beine bewegen konnte. Das Einzige, was sie bewegen konnte, war ihr Kopf.
    Elise blickte auf das Wasser und betete, Trent möge plötzlich auftauchen und an Land schwimmen. Der Wagen sank schnell. Die Scheinwerfer bohrten sich durch das schlammige Wasser und ließen es braungrün glänzen.
    Schließlich war auch der Rest der Stoßstange unter der Wasseroberfläche verschwunden. Eine letzte große Luftblase stieg auf, dann war alles still. Nichts bewegte sich.
    „Nein!“, schrie Elise. „Trent!“
    „Der ist weg“, sagte der Mörder. „Der atmet jetzt gerade das dreckige Wasser ein. Das füllt seine Lungen und erstickt ihn.“
    Seine Worte machten sie so fuchsteufelswild, dass sie plötzlich ungeahnte Kräfte in sich spürte.
    Sie schüttelte die Arme des Mörders ab und schaffte es, einen Meter weiter auf das Wasser zuzukriechen, doch schon packte er sie an den Knöcheln und zog sie wieder zurück.
    Splitter bohrten sich in ihre Haut, aber das hielt sie nicht davon ab, nach ihm zu schlagen und zu treten.
    Aber ihr Widerstand war erfolglos. Er knurrte wütend, ballte die Hand zur Faust und knallte sie ihr gegen die Schläfe.
    Einen Moment lang sah sie nur noch Sterne, und als diese versanken, versank auch

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