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Mein auf ewig

Mein auf ewig

Titel: Mein auf ewig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon K. Butcher
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packen.
    „Ich weiß nicht, was ich als Nächstes tun soll“, sagte sie, und es klang fast wie ein Schuldeingeständnis.
    „Sie ruhen sich jetzt erst mal aus. Vielleicht sollten Sie auch ein bisschen was essen. Wann haben Sie eigentlich zuletzt was gegessen?“
    „Zählen Kartoffelchips?“
    „Eher nicht.“
    Er zog sein Handy heraus und bestellte zwei Pizzen.
    „Wenn das Ihr Fall wäre – was würden Sie dann als Nächstes tun?“, fragte sie.
    „Darüber reden wir heute Abend nicht mehr. Vielleicht morgen, aber jetzt müssen Sie sich erst mal ausruhen.“
    „Meine kleine Schwester ist von jemandem entführt worden, der sie von ihrem Garten aus beobachtet hat. Und egal, wie Sie das drehen und wenden – ich kann mich jetzt einfach nicht ausruhen.“
    Trent stieß einen genervten Seufzer aus. „Wir können morgen früh zu Bob fahren und uns erkundigen, ob es was Neues gibt.“
    „Und heute Abend? Was kann ich gleich heute Abend tun?“
    „Wie gut kennen Sie sich mit Recherchen im Internet aus?“
    „Ziemlich gut. Wieso?“
    „Vermutlich könnten Sie herausfinden, ob in letzter Zeit auch noch andere Frauen verschwunden sind. Ich bin mir nicht sicher, ob Sie was finden, was Ihnen weiterhilft, aber zumindest sind Sie beschäftigt und abgelenkt. Und vielleicht stoßen Sie ja auch auf irgendwas Brauchbares.“
    Sie nickte zerstreut und starrte weiter aus dem Fenster. „Ich hoffe, es geht ihr gut.“
    „Ich auch.“
    „Ich glaube, ich wüsste es, wenn sie tot wäre. Irgendwie würde ich das spüren, als wäre ein Licht in mir erloschen. Klingt das blöd?“
    „Nein. Ganz und gar nicht. So etwas habe ich schon erlebt, bei Müttern, wenn es um ihre Kinder ging. Warum sollte es das zwischen Schwestern nicht auch geben? Trauen Sie diesem Gefühl ruhig.“ Das würde ihr Kraft geben und vielleicht auch dazu beitragen, dass sie sich nicht in Schwierigkeiten brachte.
    Als Trent in die Garage fuhr, bog hinter ihm der Wagen vom Pizzaservice in die Auffahrt. Elise ging nach drinnen, während Trent den Lieferanten bezahlte, und als er in die Küche kam, hatte sie bereits Teller und Gläser bereitgestellt.
    Sein Haus war deutlich leerer als Ashleys und wirkte dadurch sehr viel größer, obwohl es das nicht war. Er hatte sich nicht die Mühe gemacht, bei seinem Einzug zu tapezieren oder zu streichen, und die Wände im kleinen Esszimmer neben der Küche waren noch immer ein grässliches, mit blauen Bändern durchwobenes Chaos aus gelben Rosen auf verblasstem rosa Untergrund.
    Ihm waren die Wände immer herzlich egal gewesen, genau wie der abgelaufene Teppich – bis jetzt, wo er Elise inmitten all dieser Schäbigkeit stehen sah.
    „Mein Innenarchitekt hat mich sitzen lassen“, versuchte er zu scherzen, während er die Pizzen auf dem staubigen Tisch abstellte. Immerhin passten die Stühle zusammen. Seine Eltern hatten sie ihm zum Einzug geschenkt.
    Elise betrachtete die Tapete. „Dann brauchten Sie ihn wenigstens nicht zu feuern.“
    Sie legten die Pizzen auf Teller, und Trent, der nach einem harten Arbeitstag kurz vorm Verhungern war, schaufelte das Essen nur so in sich hinein.
    Elise starrte ihre Pizza an, als wäre sie sich nicht sicher, was sie damit tun sollte.
    Reden hatte sie schon einmal abgelenkt, also versuchte Trent es auch diesmal. „Wo leben Sie?“
    „Ich habe ein Zimmer im Haus einer Freundin in Atlanta. Eigentlich ist es eher ein großer Kleiderschrank. Dort stelle ich meine Sachen unter: Dinge, von denen ich mich nicht trennen kann, Kleidung, die gerade nicht zur Jahreszeit oder in meinen Koffer passt, solche Sachen eben.“
    „Und in Hongkong? Haben Sie dort eine Wohnung?“
    „Ich hatte ein Zimmer gemietet, wochenweise, aber das habe ich gekündigt, als ich hierher geflogen bin. Falls ich dort wieder einen Auftrag bekomme, finde ich jederzeit ein anderes.“
    „Dann haben Sie also keinen festen Wohnsitz?“
    Elise schüttelte den Kopf und aß ein Stück von ihrer Pizza. „Nein. Ich ziehe lieber den Jobs hinterher. Dass ich so flexibel bin, hat mir ein paar richtig gute Reportagen eingebracht. Außerdem gibt es noch so viele Orte, die ich unbedingt sehen möchte!“
    „Wohin wollen Sie als Nächstes?“
    „Vermutlich nach Russland, vielleicht auch nach Afrika. Von dort gibt es eine Menge zu berichten. Ich muss nur jemanden finden, der mir die Reportagen abkauft.“
    „Das klingt ganz schön anstrengend. Gefällt Ihnen das?“
    Ein Lächeln erhellte ihr Gesicht, und sofort schlug Trents Herz

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