Mein auf ewig
Chirurgeninstrumenten zum Vorschein.
Daneben lag ein genauso bedrohlich wirkender kleiner Revolver.
Gary warf Ashley einen Blick zu. „Wenn du von dem Stuhl aufstehst, erschieße ich erst sie und dann dich, verstanden?“
Nein. Sie verstand gar nichts mehr. Seine Drohung allerdings war unmissverständlich, genau wie seine Entschlossenheit, sie wahr zu machen.
Ashley nickte ergeben und drückte die Hand der Frau.
Als Gary den ersten Schnitt in Constances Handgelenk führte, schrie Ashley genauso laut wie sie.
Elise trug ein aufreizend kurzes blaues Kleid. Es wurde von unendlich vielen winzigen Knöpfen zusammengehalten, und sie hatte zehn Minuten gebraucht, bis alle zugeknöpft waren. Immerhin passte es gut zu den Schuhen, die sie für diesen Abend ausgewählt hatte. Sie waren ein bisschen vernünftiger als die vom Abend zuvor – ebenfalls hochhackig, aber bis zu den Knöcheln geschnürt. Falls sie damit würde rennen müssen, würde sie sie zumindest nicht so leicht verlieren.
Und die Gefahr, dass sie damit würde rennen müssen, stieg von Stunde zu Stunde.
Elise wusste, dass das, was sie taten, gefährlich war. Aber es war ihr egal. Hauptsache, es half, Ashley zu finden.
Das Sally’s war fast genauso voll wie am Abend zuvor. Heute schien die Musik noch lauter und die Beleuchtung deutlich greller zu sein. Aber vielleicht nahm sie nur aus Müdigkeit und Sorge alles viel intensiver wahr.
Elise schirmte die Augen mit der Hand ab, während sie sich einen Weg durch die Tanzenden hindurch zum Tresen bahnte.
„Lassen Sie mich die Fragen stellen“, hörte sie Trents Stimme direkt an ihrem Ohr. Sein warmer Atem ließ ihre Haut prickeln und sandte ihr einen wohligen Schauder über den Rücken.
Sie würde heute bei ihm übernachten. Sie war sich nicht sicher, ob es klug gewesen war zuzustimmen, aber sie hatte es ihm einfach nicht abschlagen können. Eigentlich hatte sie das auch nicht ernsthaft versucht.
Tatsache war, dass ihr der Vorschlag ein bisschen zu gut gefiel.
Elise nickte und gab ihm das Foto. Ihr war es durchaus recht, wenn er das Kommando übernahm. Glücklicherweise hatte er gar nicht erst versucht, sie zu überreden, ihm allein im Sally’s die Drecksarbeit zu überlassen.
Er hätte nur seine Zeit verschwendet, und vermutlich war ihm das auch klar gewesen.
Trent schob dem Barkeeper, mit dem sie am Abend zuvor gesprochen hatten, das Foto hin. Unter dem Rand schaute ein Zwanzigdollarschein hervor. „Haben Sie diesen Mann schon mal gesehen?“
Der Barkeeper ignorierte Trent und lächelte Elise an. „Hallo, Miss Flotter Dreier. Was darf ich Ihnen bringen?“
Elise war nicht in der Stimmung, mit ihm zu flirten. „Sehen Sie sich das Foto an“, befahl sie ihm barsch.
Der Barkeeper griff danach, ließ den Geldschein in der Tasche verschwinden und hielt sich das Foto dann dicht vors Gesicht, um es in dem gedämpften Licht besser betrachten zu können. Schließlich runzelte er die Stirn und legte es wieder hin. „Nein. Tut mir leid.“
„Trotzdem danke“, entgegnete Trent.
Der Barkeeper ging an das andere Ende des Tresens, um einen Gast zu bedienen.
„Und jetzt?“ Elise versuchte, sich ihre Enttäuschung nicht zu deutlich anmerken zu lassen.
„Jetzt schauen wir, ob die Männer da sind, mit denen Sie gestern Abend geredet haben. Ich würde gern wissen, ob das der Typ ist, mit dem Ashley das Sally’s verlassen hat.“
„Und wenn nicht?“
„Dann suchen wir weiter nach ihrem Begleiter. Vielleicht kann er uns irgendeinen Hinweis geben. Vermutlich ist er der Letzte, der sie gesehen hat.“
Hoffentlich hatte der Mann, der Ashley das Sally’s hatte verlassen sehen, ihrem Begleiter wenigstens so viel Aufmerksamkeit geschenkt, dass er zumindest sagen konnte, ob es der Kerl auf dem Foto war oder nicht, dachte Elise. Dann wären sie wenigstens einen kleinen Schritt weiter.
Trent legte ihr die Hand auf den Rücken, und sie bahnten sich einen Weg über die volle Tanzfläche.
Steve verzog sich ins Hinterzimmer, um ungestört telefonieren zu können.
Lawrence hob gleich nach dem ersten Klingeln ab. „Ja?“
„Sie sind wieder hier und stellen Fragen.“
„Für diese Information haben Sie bereits Geld bekommen. Noch mal zahle ich nicht.“
„Diesmal haben sie ein Foto von Gary dabei.“
Eine Weile war es am anderen Ende der Leitung still, doch Steve spürte, dass er Lawrences ungeteilte Aufmerksamkeit hatte. „Ein Foto? Wie das?“
„Von meinen Kameras stammt es nicht, das schwöre
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