Mein auf ewig
gut aussah wie Trent in diesem Moment. Ihr Herz schien ein paar Sekunden lang auszusetzen, bis ihr wieder einfiel, dass er der Feind war. Er stand ihr im Weg.
„Ich bin beschäftigt.“
„Ich weiß. Ich bin gekommen, um dir zu helfen.“
„Für deine Art von Hilfe habe ich keine Zeit. Du hast mir bereits erzählt, wie gefährlich es ist. Spar dir also deine Worte!“
„Nein, ich will dir wirklich helfen. Ich werde nicht mehr versuchen, dir das auszureden. Ich habe in den letzten paar Stunden mit mehreren Leuten von der Polizei in Chicago telefoniert.“
Die Erleichterung, die sie bei seinen Worten spürte, war fast schon mit Händen zu greifen, und ihr wurde glatt ein bisschen schwindelig.
Trent packte sie am Arm und hielt sie aufrecht. „Oha! Wann hast du denn das letzte Mal was gegessen?“
Sie ignorierte seine Frage. „Du hast wirklich mit denen gesprochen?“
„Ja. Wieso?“
„ Ich konnte sie nicht dazu bringen, mich zurückzurufen. Vielleicht habe ich mich an die falsche Person gewandt, aber solange mich niemand zurückruft, weiß ich einfach nicht, wer der Zuständige ist.“
„Ed Woodward ist unser Kontakt. Er hat auf mich einen guten Eindruck gemacht.“
Unser Kontakt. Das klang richtig gut. Sich nicht mehr allein mit dieser Geschichte rumplagen zu müssen – jemanden zur Seite zu haben, der sich auskannte –, war mehr, als sie zu hoffen gewagt hatte. Dass dieser Jemand Trent war, machte alles noch besser.
Elise schlang ihm die Arme um den Hals und begrub das Gesicht an seiner Schulter. Sein Geruch stieg ihr in die Nase und verscheuchte die Angst, die ihre Muskeln so schmerzhaft krampfen ließ.
Er erwiderte ihre Umarmung und zog sie fest an sich.
Er fühlte sich warm an und kräftig, wie ein Fels in der Brandung, und sie wäre am liebsten in Tränen ausgebrochen. Erst jetzt wurde ihr bewusst, wie abhängig sie in den letzten Tagen von ihm geworden war. Natürlich war sie heute auch ohne ihn klargekommen, aber sie hatte auch deutlich mehr Angst gehabt. War viel angespannter gewesen. Hatte viel zu viel Aufmerksamkeit an ihre Umgebung verschwendet und sich dauernd gefragt, ob die beiden Männer, die sie verfolgt hatten, erneut auf sie losgehen würden, wenn sie am wenigsten damit rechnete.
In Trent hatte sie jemanden, mit dem sie ihre Sorgen und Ängste teilen und sich so weit entspannen konnte, dass ihr Verstand wieder funktionierte.
Sie lehnte sich ein wenig zurück, damit er hören konnte, was sie sagte. Noch war sie nicht bereit, ihn loszulassen. „Was hast du herausgefunden?“
„Eine ganze Menge. Ich erzähle es dir auf der Fahrt nach Chicago. Jedenfalls, wenn du mitkommen magst.“
Sie hatte sich schon verzweifelt gefragt, wie sie bloß weitermachen sollte. Bob Tindle hatte ihr nichts Neues zu berichten gewusst, und vom Polizeirevier in Chicago hatte niemand zurückgerufen. Sie hatte noch einmal Ashleys E-Mails durchgeschaut in der Hoffnung, jemand hätte auf ihr Hilfegesuch geantwortet, aber alle hatten ihr nur ihr Mitgefühl ausgesprochen.
Alle verhielten sich so, als sei ihre Schwester bereits tot. Nach der zehnten E-Mail hatte sie nicht mehr weitergelesen. Sie wollte nicht daran erinnert werden, wie schlecht die Chancen standen.
„Natürlich komme ich mit! Wann fahren wir los?“
„Gleich, wenn das bei dir geht.“
„Meine Tasche liegt noch im Wagen. Ich bin noch nicht ins Hotel gezogen.“ Sie hatte niemandem Gelegenheit geben wollen, tagsüber, während sie unterwegs war, in ihr Zimmer einzubrechen. Wenn sie erst spät am Abend ein Zimmer nahm, war das vermutlich sicherer.
„Gut. Sollen wir mit deinem Wagen oder mit meinem Pick-up fahren?“
„Hast du bei der Polizei auch fahren gelernt? Ich meine so was wie ausweichen, wie verhalte ich mich bei einer Verfolgungsjagd und solche Sachen?“
„Klar.“
Elise zog den Schlüssel aus der Hosentasche. „Wir nehmen meinen Wagen, aber du fährst. Für den Fall, dass die Typen wieder auftauchen.“
Bei der Erinnerung daran, in welcher Gefahr Elise geschwebt hatte, verdüsterte sich Trents Gesicht. Er nahm den Schlüssel und nickte.
Trent hatte die Straße hinter ihnen die ganze Zeit im Auge behalten, aber keine Verfolger entdecken können. Entweder folgte ihnen niemand, oder derjenige war so gut, dass Trent ihn nicht bemerkte.
„Du wirst von Meile zu Meile angespannter“, bemerkte Elise, als sie sich dem Polizeirevier näherten, wo Detective Woodward auf sie wartete. „Machst du dir irgendwelche Sorgen wegen
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